Mitglied des Vereines bei der Schauvorstellung alter Handwerkstechniken zum Internationalen Museumstag 2022
Bildrechte: Museumstag 2022, Förderverein Salzlandmuseum e.V. –
N. Lüdecke
Zahlreiche Einheimische und Gäste besuchen jährlich das Salzlandmuseum, das nun schon seit langer Zeit das imposante Gebäude auf der Stirnseite des Marktplatzes im Schönebecker Ortsteils Bad Salzelmen mit Leben erfüllt. Einst wurden dort durch die sogenannten Salzgrafen die Geschicke von Groß Salze gelenkt. Heute kann man ihre Geschichte neben vielen anderen Ausstellungsbereichen im Salzlandmuseum entdecken.
Was viele Bewohnerinnen und Bewohner von Schönebeck nicht wissen: dass sich unter ihren Füßen, in den Kellerräumen des Hauses, die Mitglieder des Fördervereins Salzlandmuseum e.V. für das Museum engagieren. Das tun sie nun schon erfolgreich seit über 30 Jahren.
Blick auf den vom Förderverein organisierten Weihnachtsmarkt vor dem Salzlandmuseum
Bildrechte: Weihnachtsmarkt 2016, Förderverein Salzlandmuseum e.V. – N. Lüdecke
Nach monatelanger Vorbereitung, unzähligen Treffen und noch mehr Telefonaten war es am 27. November 1992 endlich so weit. Die erste Mitgliederversammlung beschloss einstimmig die Gründungssatzung für den Verein unter dem damaligen Namen "Förderverein des Kreismuseums Schönebeck e.V.“.
Die Wurzeln des Vereins gehen noch weiter zurück bis ins Jahr 1924. Dort wurde am 14. Februar die Gesellschaft für Vorgeschichte und Heimatkunde gegründet, durch deren Sammelleidenschaft der Eröffnung eines Museums nichts mehr im Wege stand. Während das Kreismuseum, wie es sich bald nannte, kontinuierlich weiter an der Wahrung und Präsentation des Heimatgeschichte arbeitete, gab es für den Verein und seine Mitglieder eine Pause zwischen 1945 und 1992.
Nach dem Ende der DDR wurde den Schönebeckerinnen und Schönebecker jedoch schnell die Notwendigkeit eines Unterstützers für ihr Museum bewusst. Der Förderverein wurde wieder ins Leben gerufen.
Anfangs ging es bei der Vereinsarbeit um das Überleben des Museums. Mehr als einmal wurde das Erfordernis eines Heimatmuseums in Frage gestellt. Die Mitglieder präsentierten und protestierten, diskutierten und debattierten - laut, leise, mündlich und schriftlich. Nichts blieb unversucht, um das Haus zu retten. Wie man sehen kann mit vollem Erfolg!
Mit der Gebietsreform des Landes Sachsen-Anhalt im Jahr 2007 kam es zur Fusion der ehemaligen Kreise Schönebeck, Aschersleben und Bernburg zum Salzlandkreis. Die Verwaltung des jungen Kreises sprach sich schnell für den Erhalt des Museums aus.
Im Jahr 2009 beschloss die Mitgliederversammlung die Umbenennung in “Förderverein des Kreismuseums des Salzlandkreises e.V.“; im Jahr 2016 dann in “Förderverein Salzlandmuseum e.V.“.
Mit dem neuen Namen kamen bald auch neue Ziele. Man legte den Fokus mehr und mehr auf das Erarbeiten von Geldern für Renovierungs- und Restaurierungsprojekte und auf die Öffentlichkeitsarbeit.
Die Vielzahl an ehrenamtlich organisierten Veranstaltungen bezwecken zweierlei:
Durch die vielseitigen Angebote für Groß und Klein werden auch viele unterschiedliche Personengruppen auf das Haus aufmerksam. Während beispielsweise zum Glühweinfest, dem Weihnachtsmarkt oder dem Hofsommer die Gemütlichkeit, das Beisammensein und die Nachbarschaft im Fokus steht, werden bei der Kindermuseumsnacht, der Museumsnacht für Erwachsene oder diversen Lesungen historische oder wissenschaftliche Themen interessant an den Mann (oder die Frau) gebracht.
In enger Zusammenarbeit mit dem Team des Museums werden Ideen gesucht, um möglichst viele Besucherinnen und Besucher zu begeistern. So gab es bereits Vorträge über Königin Editha, über die Entdeckung und Freilegung des Ringheiligtums und über die Wiederentdeckung des Quastenflossers durch Prof. Hans Fricke. Sogar der bekannte Autor Johannes von Buttlar konnte bereits für einen Vortrag gewonnen werden und brachte das Museum zum Überquellen.
Ein anderer weltweit agierender Star mit Namen Weihnachtsmann schafft das ebenfalls Jahr für Jahr auf dem Bad Salzelmener Weihnachtsmarkt vor den Türen des Salzlandmuseums. Hier geht es dann eher um Glühwein, Bratwurst und glitzernde Kinderaugen.
Natürlich geht es neben allen anderen Dingen aber auch ums Geld!
Mit diesem erarbeiteten Geld konnten bereits viele großartige Projekte unterstützt werden.
Mal große wie die Restaurierung der historischen Turmuhr; denn das Uhrwerk, das bereits vor über 600 Jahren von den Pfännern gestiftet worden war, stand für lange Zeit still. Auch vorher war die Zeitanzeige nicht mehr verlässlich. Als dann der Salzlandkreis die Sanierung des gesamten Dachkomplexes des Museums beschloss, schrieb sich der Verein die Überarbeitung des historischen Schlagwerkes auf die Fahnen.
Eine der größten Herausforderungen für den Verein war die Unterstützung der Umgestaltung des Ausstellungsbereiches. In der Zeit von 2010 bis 2014 war der Verein Träger einer Landesförderung in deren Ergebnis die komplette Ausstellung des Vor- und Hinterhauses konzeptionell, inhaltlich und bautechnisch überarbeitet wurde. Es entstand die Ausrichtung auf zwei Themenschwerpunkte: die Salz- und Elbschifffahrtsgeschichte. Nach einer mehrmonatigen Komplettschließung wurde am 5. Juli 2015 das Museum wieder eröffnet.
Aber auch kleine Projekte beziehungsweise Projekte für die Kleinen bekommen jede Menge Aufmerksamkeit. So konnte beispielsweise das Entdeckerbuch „Unterwegs mit Tom und Sarah – Abenteuer im Ringheiligtum“ aufgelegt und Schulen, Kindereinrichtungen und Bibliotheken zur Verfügung gestellt werden. Ein Herzensprojekt der Museumsleiterin konnte auch umgesetzt werden. Lange hatte sie sich bereits tragbare Sitzgelegenheiten für ihre Gäste gewünscht. Platzsparend, leicht und trotzdem robust sollten sie sein. Schnell fiel die Wahl auf ein Modell, das im Ursprungsentwurf für das Nationalmuseum in Stockholm angefertigt wurde. Was für ein Nationalmuseum gut ist, kann für unser Haus und unsere großartigen Besucherinnen und Besucher nicht verkehrt sein.
Das neueste Förderprojekt ziert den Vordereingang des altehrwürdigen Rathauses bereits seit Jahrhunderten. Der Salzkorb über dem Portal symbolisierte den Reichtum und die Macht der Pfänner und die Bedeutung des weißen Goldes für die Stadt und die gesamte Region. Doch leider nagt der Zahn der Zeit an dem geschichtsträchtigen Symbol. Diesen Glanz möchte der Förderverein nun wieder aufleben lassen. Dafür sammeln aktuell die Mitglieder.
Doch wer sind diese Mitglieder, die sich in ihrer Freizeit der Wahrung der Geschichte und dem Erhalt des Museums verschrieben haben?
Den Vorstandsvorsitz hat seit über zehn Jahren Olaf Busch inne. Sein Büro füllen Regale voller Ordner mit Listen und Protokollen, Abrechnungen und Anträgen. Wie er jedoch nie müde wird zu betonen, wäre er nichts ohne seine Mitglieder.
Jedes einzelne aufzuzählen, ginge bei rund 60 Personen zu weit. Ein paar interessante Fakten gibt es aber hier:
Übergabe der Ehrennadel des Landes von Dr. Gunnar Schellenberger an den Vorstandsvorsitzenden Olaf Busch 2019
Bildrechte: Übergabe Ehrennadel 2019, Förderverein Salzlandmuseum e.V. – N. Lüdecke
Haben Sie Lust, die Statistik aufzuwirbeln? Dann melden Sie sich bei uns! Neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter sind stets herzlich Willkommen.
Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie uns mit dem Mitgliedsbeitrag unterstützen möchten oder bei jeder Veranstaltung hinter der Theke stehen wollen. Jeder hilft nach den eigenen Möglichkeiten. Der Spaß steht immer im Vordergrund und in Gemeinschaft macht sogar entrümpeln Freude.
Wir treffen uns regulär an jedem ersten Donnerstag im Monat in unserem Vereinskeller. Also direkt unter Ihren Füßen!
Infos und Kontaktdaten erhalten Sie hier im Salzlandmuseum!