Heimatstube Nachterstedt

Heimatstube Nachterstedt

Das Museum

In der Heimatstube werden das Leben und die Entwicklung der Menschen in der Region von der Jungzeit über das Mittel- und das Industriezeitalter bis heute gezeigt. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes 'Nachterstedt' findet sich in einer Schenkungsurkunde Kaiser Ottos II. an den Markgrafen Gero im Jahre 961. Bis zum Mittelalter war Nachterstedt ein Seedorf, an einem flachen fischreichen See gelegen, der im 18. Jahrhundert trocken gelegt wurde. Bis dahin spielte die Fischerei für den Ort eine zentrale Rolle, danach ging die Bevölkerung vor allem zu Ackerbau und Torfstecherei über. Später wurde der Bergbau bedeutend, ab 1857 wurde die Grube 'Concordia' abgeteufelt. Wegen des Braunkohleabbaus wurde der alte Ort Nachterstedt zwischen 1927 und 1952 vollständig abgerissen und an heutiger Stelle wieder aufgebaut.

Bestände

Landwirtschaft: Objekte zum Flachsanbau, Dokumentation der sich selbst versorgenden Bergarbeiter, Ackergerät, Gartenwerkzeuge, Gegenstände der Kleintierhaltung (19. und 20. Jahrhundert)

Handwerk: Exponate zu Tischler, Klempner und Friseur.

Fischerei: Zahlreiche Objekte zu Fischerei im Ort.

Bergbau: Zahlreiche Objekte und Bilddokumente, ab 19. Jahrhundert, aus der 150-jährigen Geschichte des Braunkohleabbaus in Nachterstedt.

Textilien: Uniform, Gehrock, Unterwäsche, Ballkleid, Ausrüstung des Nachtwächters, alles aus dem 20. Jahrhundert.

Gemeinwesen: 3 Fahnen von Sportvereinen, Dokumentation der Inflationszeit: Notgeld, Lebensmittelkarten. Geschichte der Schule: Chronik von 1900 - 1987, Bilddokumente, Lehrmittel und einige Schulmöbel.

Archäologie: Fossile Funde aus dem Braunkohlentagebau, z. B. fossiles Holz aus dem Tertiär. Siedlungsfunde aus der Jungsteinzeit, Schnurkeramik und Töpferei.

Erwähnenswert: Originalgetreutes Modell des alten, vollständig abgerissenen Dorfes im Maßstab 1:200.

Öffnungszeiten: Die Heimatstube (Träger Gemeinde Nachterstedt) ist nach Absprache geöffnet.