Zur Berechnung werden die Verkehrsbeziehungen zwischen den Orten südlich der Saale und dem Grundzentrum Barby zu Grunde gelegt. Dabei wurde beachtet, dass verschiedene Anliegen auch in der bei Sperrung der Fähre näher gelegenen Städte Aken und Calbe erledigt werden können. Aus diesem Grund wurden hier nur 10 % der Bevölkerung angenommen, die nach Barby täglich fahren. Anteile, die den ÖPNV nutzen würden, wegen der komplizierten Verbindungen (mindestens 1-3 Umstiege, nur Rufbus, Fahrzeit zwischen 1,5 – 3 Stunden) nicht herausgerechnet.
Im Ergebnis werden 264 Wege zwischen den Ortschaften südlich der Saale pro Tag im Alltagsverkehr angenommen, von denen ein 10 %- Potenzial für den Umstieg aufs Rad gesehen wird. Gemäß der KfW-Umfrage „Verkehrswende in Deutschland braucht differenzierte Ansätze in Stadt und Land“ könnten sich auch in Landgemeinden noch 47 % der Befragten einen Umstieg auf’s Rad vorstellen, wenn die Infrastruktur besser wäre. Es gibt jedoch Einschränkungen für ältere Menschen und bei längeren Strecken. Der Anteil des Fahr-rades an allen Wegen in einer fahrradfreundlichen Stadt wie Münster beträgt derzeit 30 %. Derzeit kann man davon ausgehen, dass der Anteil der Fahrradnutzung im Gebiet der hier angesprochenen Ortschaften unter 1 % liegt. Auf Grund der Altersstruktur der Bevölkerung, der Länge der notwendigen Strecken , aber auch der zunehmenden Sensibilisierung der Bevölkerung für den Klimaschutz und weiterer Bedingungen wie die Kostenerhöhungen bei den fossilen Kraftstoffen wird hier ein Umstiegspotenzial von 10 % der täglichen Wege angenommen. Diese 10 % liegen immer noch unter dem durchschnittlichen Radverkehrsanteil in Sachsen-Anhalt (2017= 11 %) .
Damit könnte täglich unter Beachtung der vorgegebenen Parameter aus den „Hinweisen zur Berechnung der THG-Minderung“ für den Förderaufruf „Klimaschutz durch Radverkehr“ eine Verringerung der täglichen PKW-Fahrleistung um 460,3 PKW-km und eine tägliche Treibhausgasminderung (THG-Minderung) von 96,0 kg CO2 erreicht werden. Für die Berechnung der jährlichen THG-Minderung wurde von insgesamt 150 Tagen ausgegangen. Daraus ergibt sich eine jährliche Einsparung von ca. 14,4 t. Die Ergebnisse sind in der Tabelle zusammengefasst.
Abschnitt |
EW-Zahlen der Orte |
KfZ-Strecke über Brücke Calbe in km |
Verkehrsbeziehungen pro Tag |
Potential Verlagerung MIV aufs Rad |
Eingesparte PKW-Leistung pro Tag |
THG-Minderung pro tag |
THG-Minderung pro Jahr in t CO2 |
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10 % der EW |
10 % |
km x 0,67 |
208,5g/PKW-km |
150 d/a |
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Breitenhagen - Barby |
406 |
33,6 |
41 |
4,1 |
92,3 |
19,2 |
2,88 |
Groß Rosenburg - Barby |
1.470 |
25,3 |
147 |
14,7 |
249,2 |
52,0 |
7,80 |
Lödderitz - Barby |
203 |
26,5 |
20 |
2,0 |
35,5 |
7,4 |
1,11 |
Sachsendorf - Barby |
251 |
21,1 |
25 |
2,5 |
35,5 |
7,4 |
1,11 |
Zuchau - Barby |
307 |
23 |
31 |
3,1 |
47,8 |
10,0 |
1,50 |
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Summe |
2.637 |
129,6 |
264 |
26,4 |
460,3 |
96,0 |
14,4 |
Nach Abschluss der Baumaßnahmen und der Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit wird angenommen, dass die Werte der THG-Minderung ca. 2 Jahre später erreicht werden.