Neue Anlaufstelle in der Berufsschule zur Jugendberatung für Ausbildung und Studium im Salzlandkreis
Auf dem Foto (SLK, Skadi Lückerath-Büchel) beim Banddurchschneiden in der Berufsschule (v. l.) : Tina Hecker (JC), Sascha Bock (BBS), Romy Stühff (BA), eine Schülerin und Heike Loreck (BA) sowie Andreas Kreß (SLK).
Bernburg. Nur einen Anlaufpunkt für die Sorgen, Nöte und Fragen von Jugendlichen ab 15 Jahren – die seit 2019 existierende gemeinsame Ausbildungs- und Studienberatung JASS von Agentur für Arbeit, Jobcenter und Salzlandkreis hat sich bewährt. Deshalb wollen die drei Partner nun einen Schritt weiter gehen. Ab sofort sind die Experten für den Übergang von Schule zu Beruf regelmäßig auch in der Berufsbildenden Schule in Aschersleben anzutreffen. „Wir wollen die Hürden für die Jugendlichen weiter senken“, sagt Gunhild Watermann, Fachdienstleiterin Bildung und Amt für Ausbildungsförderung des Salzlandkreises. Das Beratungsangebot nimmt Schulleiter Sascha Bock dankend an. „Damit wird ein niederschwelliges Angebot für unsere Schülerinnen und Schüler direkt vor Ort geschaffen.“ Die Beratungen sind immer jeden zweiten Mittwoch des Monats zwischen 10 und 12 Uhr in der Berufsbildenden Schule Aschersleben.
Ein effektiver Übergang von Schule zu Beruf ist im Salzlandkreis besonders wichtig. Denn Ende November 2024 waren 109 von 810 betrieblichen und außerbetrieblichen Lehrstellen noch unbesetzt und 636 Jugendliche im Salzlandkreis arbeitslos gemeldet. Zugleich lag die Quote der Ausbildungsabbrüche in Sachsen-Anhalt in 2023 bei 3.798.
Die gemeinsame Anlaufstelle JASS – Jugendberatung für Ausbildung und Studium im Salzlandkreis – bietet Beratungen in Bernburg, Aschersleben, Staßfurt und Schönebeck bisher immer donnerstags zwischen 14 und 16 Uhr an. Neben der Beratung zu Ausbildung und Beruf helfen die Experten auch Jugendlichen, die bei der Bewältigung verschiedener Probleme Unterstützung benötigen. Das kann Hilfe bei der Wohnungssuche sein, Hilfe bei finanziellen Problemen oder Hilfe aufgrund von Problemen in der Familie. „Für manche ist es sogar schon eine extrem hohe Hürde, den zuständigen Sachbearbeiter für ein konkretes Anliegen zu finden. Wir versuchen wirklich allen zu helfen, die sich an uns wenden“, erläutert Thomas Holz, Betriebsleiter des Jobcenters Salzlandkreis. Anja Huth, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit, ergänzt: „Unser Ziel ist es, jedem jungen Menschen ein auf ihn maßgeschneidertes Beratungsangebot anzubieten. Die Beratung ist ein Signal an die Jugendlichen: Ihr seid uns wichtig. Wir brauchen Euch!“
Im JASS sind Fachkräfte der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West, der Eingliederungsberatung des Jobcenters Salzlandkreis und der Jugendhilfe des Salzlandkreises im Einsatz, um jungen Menschen bei der Berufsvorbereitung während aber auch noch nach der Schulzeit zu helfen. Angesprochen sind insofern auch Lehrer, Betreuer und Eltern. In über 300 Fällen haben die Expertinnen und Experten der drei Institutionen bereits effektiv weitergeholfen. Denn: Zumeist stehen die Jugendlichen vor Herausforderungen, bei denen ein Amt allein nicht weiterhelfen kann.
Der Schritt in die Berufsbildenden Schule in Aschersleben ist für die JASS-Expertinnen und Experten nur logisch, befassen sich dort alle Schülerinnen und Schüler mit ihren beruflichen Perspektiven. „Gemeinsam mit der zuständigen Schulsozialarbeiterin können wir noch mehr Jugendliche erreichen“, sagt Gunhild Watermann.