Wie Dr. Marina Bradtke auf die vergangenen Jahrzehnte blickt.
Bernburg. In den vergangenen Wochen ließ Dr. Marina Bradtke ihre Dienstzeit beim Salzlandkreis noch einmal Revue passieren – unzählige Akten, die sie dafür noch ein letztes Mal in ihrem Büro in Bernburg zur Hand nahm und durchblätterte. „Das hat mich sehr bewegt“, sagte Marina Bradtke. Mehr als 22 Jahre war die Veterinärmedizinerin im Dienst für die Kreisverwaltung tätig, zunächst als Sachgebietsleiterin für Lebensmittelüberwachung, anschließend als Amtsleiterin im Landkreis Aschersleben-Staßfurt, zuletzt leitete sie den Fachdienst Veterinärangelegenheiten und Gesundheitlicher Verbraucherschutz des Salzlandkreises. Vor einigen Tagen wurde die 65-Jährige von Landrat Markus Bauer, langjährigen Weggefährten sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihres Fachdienstes in den Ruhestand verabschiedet.
Landrat Markus Bauer würdigte ihre Arbeit. „Sie haben ihre Aufgaben stets mit den höchsten Ansprüchen verfolgt. Sie waren stets eine absolute Führungskraft. Der Salzlandkreis hat von ihrem herausragenden Engagement profitiert.“
Der von ihr seit 2011 geleitete Fachdienst des Salzlandkreises tritt auf den Plan, wenn z.B. das Tierwohl gefährdet ist; öffentlich wahrnehmbar immer dann, wenn es etwa um Lebensmittel bedingte Erkrankungen oder Tierseuchen wie die Geflügelpest oder die Blauzungenkrankheit geht. Darüber hinaus überwachen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Lebensmittel- und Futtermittelbetriebe im Salzlandkreis sowie erwerbsmäßige und private Tierhalter.
Dr. Marina Bradtke bedankte sich bei ihrer Verabschiedung bei allen Mitstreitern für die Unterstützung in all den Jahren. „Wir haben gemeinsam Strukturen innerhalb der Verwaltung geschaffen, die uns ermöglicht haben, die vielschichtigen fachlichen Aufgaben im öffentlichen Interesse zu bewältigen. Diese Leistung war eine Leistung des gesamten Teams.“ Sie dankte auch den verschiedenen Behörden, den Verbänden, praktizierenden Tierärzten, Jägern, Tierschutzvereinen, Pilzberatern und Unternehmen für die gute Zusammenarbeit mit dem Bereich Veterinärangelegenheiten und Gesundheitlicher Verbraucherschutz. Sie stellte fest, dass das „Verständnis für die Notwendigkeit bestimmter Hygiene- bzw. Biosicherheitsmaßnahmen sehr viel höher ist als früher“. Das sei die Grundlage, um Menschen und Tiere besser schützen zu können. „Ich verabschiede mich in den Ruhestand in dem Wissen, ein engagiertes leistungsstarkes Team zurückzulassen, das die fachlichen Anforderungen auch in Zukunft sehr gut meistern wird.“
Hilfreich während ihrer Zeit als Fachdienstleiterin beim Salzlandkreis war ihr Dienst als Berufssoldatin bei der Bundeswehr in den 1990er Jahren – mitsamt mehrere Auslandseinsätze. Rückblickend sagt Dr. Marina Bradtke: „Klare Strukturen, klare Verantwortungsbereiche, das frühzeitige Erkennen von Problemen und Wege zu finden, diese zu lösen, waren mir schon immer wichtig.“
Aufgewachsen in Haldensleben, formulierte sie für sich früh das Ziel, Tierärztin zu werden. Zunächst arbeitete sie in der DDR im Labor eines großen Geflügelbetriebes bei Berlin, nach dem Mauerfall ging sie dann zur Bundeswehr. Eine Stellenanzeige des Landkreises Aschersleben-Staßfurt führte sie dann in die Region. Sie zog nach Aschersleben, wo sie noch heute mit ihrem Partner wohnt. Ihre beiden erwachsenen Töchter aus erster Ehe leben im Süden Deutschlands. Auch für sie und ihre drei Enkelkinder kann sich Marina Bradtke nun mehr Zeit nehmen. Auf ihren neuen Lebensabschnitt blickt sie mit Freude. „Es gibt viele kleine Dinge, für die ich bisher wenig bis keine Zeit hatte.“ Dazu gehören auch Theater- und Konzertbesuche. Als durchaus aktive Radfahrerin und Walkerin will sie u.a. den Salzlandkreis mit Hilfe des Salzländer Kulturstempel entdecken.
Nachfolger im Amt beim Salzlandkreis wird Veterinärmediziner Dr. Christian Lutter.