Erste größere Anlage auf Verwaltungsgebäude des Salzlandkreises zeigt: Investition in Nachhaltigkeit und Haushaltskonsolidierung gleichzeitig möglich. Landrat Markus Bauer: „Arbeiten daran, unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren.“
Bernburg. Die Kreisverwaltung hat eine weitere wichtige Etappe auf den Weg zur klimaneutralen Region genommen. Erstmals versorgt eine insgesamt 56 Solarmodule umfassende Solaranlage ein Verwaltungsgebäude mit nachhaltig produziertem Strom. Bei sonnigem Wetter kann die neu gebaute Anlage mit einer Nennleistung von 20 Kilowatt-Peak den Energiebedarf aus dem öffentlichen Netz deutlich senken. Vor allem die Server des IT-Gebäudes Haus III in Bernburg benötigen für den Betrieb vergleichsweise große Mengen Strom. Kilowatt-Peak ist ein besonderes Maß, das ausschließlich zur Messung der Leistung von Photovoltaikanlagen verwendet wird
Landrat Markus Bauer sagt: „Unsere Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030 gibt uns auch hinsichtlich der Klimaziele den Rahmen für unser eigenes Handeln vor. Wir sanieren deshalb nicht nur energetisch unsere Schulen und Kreisgebäude, sondern wollen selbst dort nachhaltig Strom für unseren eigenen Bedarf Energie produzieren, wo es möglich und sinnvoll ist. Dafür investieren wir mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln.“
Der Landrat erläutert, die Investitionskosten allein für die Solaranlage über 25.000 Euro seien angesichts des vergleichsweise hohen Strombedarfs und der Nennleistung der Solaranlage innerhalb kürzester Zeit amortisiert. „An diesem Beispiel sehen wir, wie Haushaltkonsolidierung und Nachhaltigkeit tatsächlich funktionieren kann: indem man in die Zukunft investiert.“ Der Landrat verweist im Zusammenhang mit den eigenen Klimazielen auch auf die Umstellung des Fuhrparks und die Möglichkeit der mobilen Arbeit für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „All unsere Veränderungen führen dazu, dass wir unsere Arbeit weiterhin in der gewohnten Qualität erledigen können, der CO2-Fußabdruck insgesamt aber kleiner wird.“
Der Strombedarf für das Haus III beträgt pro Jahr bis zu 330 000 Kilowattstunden, wie Marcel Gratzik vom Fachdienst Zentrales Gebäudemanagement erläutert. Er arbeitet seit einigen Monaten beim Salzlandkreis als Sachbearbeiter für Energie und Medien. Gemeinsam mit dem Fachdienst für Informations- und Kommunikationstechnik hatte er das Projekt geplant und realisiert. Fachdienstleiter Guido Maurer erklärt: „Die über die Solaranlage gewonnene Energie kann tagsüber effektiv für die Server genutzt werden. Damit senken wir unsere Energiekosten in diesem Bereich enorm.“ Modernisiert wurde in diesem Zusammenhang auch das Wärmekonzept. Dafür wurde das Blockheizkraftwerk im Keller gegen zwei Kaltwassersätze getauscht, die mit Hilfe der Abwärme der Kaltwassererzeuger künftig das Gebäude zusätzlich beheizen werden.
Fachdienstleiter Guido Maurer sagt, man habe für das Gebäude einen Mix an technischen Maßnahmen gewählt, um auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren zu können. So könne auch die Luft ab einer bestimmten Außentemperatur zur Kühlung der Server genutzt werden. „Sämtliche Veränderungen an der Gesamtanlage im Haus III wurden darüber hinaus in der kreisweiten Gebäudeleit-Technik eingepflegt und können somit überwacht und gesteuert werden.“
Landrat Markus Bauer bezeichnet das Engagement der beiden Fachdienste als vorbildlich. Tatsächlich kann das neue Energiekonzept des IT-Gebäudes auch als Modell für andere Standorte dienen. Aktuell prüft die Kreisverwaltung, welche Gebäude ebenfalls für die Technik in Frage kommen. Bisher gibt es nur einige kleinere Solaranlagen auf einigen Schulgebäuden in Trägerschaft des Salzlandkreises.