Nautisches Fahrtraining in der Berufsschule in Schönebeck

Zur Anmietung eines mobilen Simulators für zwei Wochen im Oktober hat der Salzlandkreis Förderzusage erhalten. BbS und Landrat sind erfreut. Derweil läuft das Antragsverfahren für eine geplante Millioneninvestition zur Fachkräftesicherung in der Binnenschifffahrt weiter.

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Das Foto (Bildquelle: Jörg Krumm, BbS) zeigt einen Fahrstand,
wie ihn angehende Binnenschiffer und Binnenschifffahrtskapitäne in Schönebeck für ihre Ausbildung nutzen wollen.

Bernburg/Schönebeck. Die Anlage simuliert in den Räumen der Berufsschule komplexe Navigationsaufgaben, die ihre angehenden Kapitäne und Binnenschiffer sonst nur auf dem Wasser, der Elbe und anderen Bundeswasserstraßen, in einem echten Schiff und daher mit viel Aufwand lösen könnten. Navigations- und Fahrfehler, selbst wenn das Schiff in ein Schleusentor kracht und so eine schwere Havarie verursachen würde, bleiben auf dem Simulator ohne Folgen, außer, dass sie Erfahrungen bringen, als notwendige Bestandteile der Ausbildung. Die Berufsschule kann zunächst einen mobilen Simulator für das nautische Fahrtraining anmieten. „Wir freuen uns sehr, dass das jetzt so schnell klappt und wir im nächsten Schulblock die Anlage nutzen können“, sagt Bildungsgangteamleiter Jörg Krumm. Mitte Oktober wird der Simulator gebracht und aufgebaut. Mitte September hatte der Salzlandkreis für die Aus- und Weiterbildung in der Binnenschifffahrt auf seinen Antrag die Förderzusage erhalten. Das Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt stellt für die Anmietung 90 Prozent der Ausgaben, bis zu 14.500 Euro, als Zuschuss im laufenden Haushaltsjahr zur Verfügung.

An die 60 angehende Binnenschiffer und Binnenschifffahrtskapitäne, junge Männer und auch Frauen, absolvieren derzeit ihre drei- bzw. dreieinhalbjährige duale Ausbildung an den Berufsbildenden Schulen „Otto Allendorff“ Schönebeck im Salzlandkreis. Seit 2022 gibt es zum Bildungsgang im Traditionsberuf Binnenschiffer neu auch einen für Kapitäne als länderübergreifende Fachklasse. Deutschlandweit ist eine Ausbildung sonst nur noch in Duisburg möglich. Die ersten zwölf Binnenschifffahrtskapitäne aus Schönebeck stehen Ende nächsten Jahres vor ihrer Abschlussprüfung. Dann müssen sie auch ihre Fähigkeiten im praktischen Prüfungsbereich „Reisedurchführung“ nachweisen.

Dabei vermittelt der mobile Binnenschiffs-Fahrsimulator den Azubis und ihren Ausbildern in Schönebeck einen kleinen Vorgeschmack, was der Salzlandkreis auf Dauer ermöglichen will mit dem seit längerem beantragten Flachwassersimulator für seine Berufsbildenden Schulen „Otto Allendorff“: „Wir wollen attraktiv sein und effizient unseren Beitrag leisten zur Fachkräftesicherung für die Binnenschifffahrt und weiter in die in Deutschland nahezu einzigartige Ausbildung bei uns investieren“, sagt Landrat Markus Bauer. „Bei der Ausbildung gelten europäische Standards, die auch praktische Prüfungen für Schiffsführer vorgeben. Deshalb ist uns ein dafür zugelassener Simulator so wichtig“, erläutert der Landrat.

Der Salzlandkreis will am Berufsschulstandort Schönebeck für rund 2,1 Millionen Euro einen solchen Flachwasserfahrsimulator anschaffen und fest installieren. Auch dafür steht ein Fördersatz bis 90 Prozent in Aussicht. Das Antragsverfahren bei der Investitionsbank läuft seit beinahe zwei Jahren. Letzte geforderte Nachreichungen gingen im Sommer nach Magdeburg. Auch das Landesschulamt und das Bildungsministerium hatten sich positioniert.

 

 

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