Das Salzlandmuseum feiert rundes Jubiläum. Landrat Markus Bauer dankt Partnern und Wegbegleitern. Besucher sind herzlich eingeladen zu speziellen Angeboten rund um den Geburtstag im September.
Bernburg/Schönebeck. Mit einer Festveranstaltung am Samstag, 21. September, würdigt der Salzlandkreis seinem Jubilar: Das Museum in Schönebeck blickt auf >>> hundert Jahre seines Bestehens zurück. Bei der Feierstunde wird Schauspieler Stephan Wapenhans, der in Schönebeck geboren wurde und schon öfter für das Salzlandmuseum eingesprochen und gearbeitet hat, nach den Grußworten mit einem kleinen musikalisch-literarischen Programm unterhalten. Geladen sind enge Partner, langjährige Wegbegleiter und Handwerker, die jüngst für das Museum tätig waren.
„Für uns ist es ein regionales Wahrzeichen“, sagt Landrat Markus Bauer, „es ist mehr als ein ererbtes Heimatmuseum, das der Kreis voll Überzeugung mit großem Einsatz trägt. Wer heute die Einladung ins Salzlandmuseum annimmt, findet sich wieder in eigener Kulturgeschichte, in einer zeitgemäßen Kultureinrichtung mit übergreifendem Bildungsauftrag für große und kleine Besucher. Unsere Mitarbeiter und etliche verlässliche Partner waren und sind daran beteiligt - Ergebnis im seinem Jahr Hundert: im Inneren wie außen ist das Haus auf neuem Stand, als Baudenkmal prägt es das Antlitz von Salzelmen, als kreisliche Einrichtung funktioniert es maßgeblich im Zusammenspiel unserer kulturellen Anlaufpunkte in der Region und für die Region.“
Der Landrat lenkt die öffentliche Aufmerksamkeit dieser Septembertage auf das Salzlandmuseum im Kreis, denn es gibt guten Grund für Stolz und Anerkennung: „Um mit uns 100 Jahre Museum zu feiern, bieten sich in den Festwochen mehrere tolle Gelegenheiten. Museumsleiterin Petra Koch und der Förderverein des Museums unter Leitung von Olaf Busch laden herzlich ein zum Besuch.“ Zur Dauerausstellung öffnete soeben eine Sonderausstellung mit internationaler Beteiligung, Einzelveranstaltungen mit heimischen Künstlern reihen sich ein. „Ich lege jedem Interessierten einen oder gern wiederholte Besuche ans Herz.“ Markus Bauer erklärt zum Jubiläum: „Ich gratuliere und danke allen, die unserem Salzlandmuseum im aufgebauten Netzwerk ideenreich und tatkräftig die Treue halten, auch die kommenden Jahre.“
„Das Jubiläum und unsere heutige Rolle bedeuten uns enorm viel“, geht Petra Koch, die Leiterin und Chefin für drei fest und vier Teilzeitbeschäftigte im Salzlandmuseum, ins Detail, warum die Entscheidung für ein Museum als kultureller Anker vor einhundert Jahren auch später so wichtig war zu erneuern: „Damals gründeten Bürger der Stadt und die führenden Köpfe mit Geld und Einfluss - ein Schiffsreeder, ein Kaufmann, der Direktor des Gymnasiums und der Leiter des Archivs - einen Museumsverein und im September 1924 das Museum.“ Seit Gründung war der Landkreis im Boot, weiß die Museumsleiterin. Nach Aufs und Abs über einhundert wechselvolle Jahre - der 2007 fusionierte Salzlandkreis hat das Erbe angenommen und sein erneuertes Salzlandmuseum in der Kultur- und Bildungslandschaft etabliert. Sie fügt hinzu: „Das haben wir geschafft in enger Zusammenarbeit mit unserem Förderverein und dem Museumsverband des Landes. Der Kreistag steht hinter der Neuausrichtung, Fördermittelgeber unterstützen, so dass notwendige Investitionen seit 2012 immer wieder in Etappen umgesetzt werden konnten.“
Museums- und Baugeschichte lassen sich nachlesen auf 32 Seiten einer druckfrischen Jubiläumsbroschüre, zusammengetragen von Förderverein und Museum. Darin wird beschrieben, wie sich Köpfe, Kreisgrenzen und Bezeichnungen über die Zeit änderten, in Epochen mit Krieg und gesellschaftlichen Umbrüchen. Geblieben ist das Museum, das 1954 seinen Platz fand im alten Rathaus von Groß Salze. Die deutsche Wiedervereinigung stellte viele neue Weichen, was muss und was kann. Mehr als einmal wurde das Erfordernis eines Heimatmuseums in Frage gestellt, wie in der Broschüre steht. Enthusiastische Befürworter in dieser Frage gründeten 1992 einen neuen Verein. Bis heute steht er als Förderverein dem Salzlandmuseum fest an der Seite, um Projekte umzusetzen, Fördermittel einzuwerben und die museumspädagogische Arbeit mit Kindern und Schulklassen wirksam zu unterstützen.
Das Salzlandmuseum von 2024 vermittelt Besuchern und Nutzern mit modernem Gesicht und Anspruch die Geschichte der Pfänner und Salzgewinnung, die Binnenschifffahrt, präsentiert multimedial die Schönheiten und Besonderheiten des Salzlandkreises und zudem die Historie des Ringheiligtums Pömmelte mit den originalen Grabungsfunden in seinem Bestand. An die 60.000 Objekte insgesamt aus der Geschichte, Kunst und Kultur, aus Natur- und Volkskunde und der Technik der Region umfasst die museale Sammlung, von der lediglich ein kleiner Teil dauerhaft ausgestellt und erlebt werden kann. Andere Magazinbestände rücken bei wechselnden Sonderausstellungen ins Licht oder befinden sich als Leihgabe in Einrichtungen wie dem Technikmuseum Berlin oder dem Kulturhistorischen Museum Magdeburg.
Mit der planmäßigen Neuausrichtung und mit jedem neuen Angebot stieg das Interesse an der eigenen Geschichte und am Salzlandmuseum. Durchschnittlich 7.000 Besucher wurden im Jahr 2020 im kreiseigenen Gebäudekomplex in Schönebecks Pfännerstraße gezählt. Die umfangreiche Sanierung und Modernisierung der letzten Jahre im Baudenkmal, eng abgestimmt mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie sowie mit Blick auf Sicherheit und Funktionalität, fand Anfang dieses Jahres ein Ende. Seit 2021 flossen weitere 1,5 Millionen Euro Fördergeld. Sichtbaren Abschluss bildet die sanierte Fassade des Vorderhauses. Der Besucherverkehr musste währenddessen stark eingeschränkt werden. Zuletzt war für ein Dreivierteljahr ganz geschlossen, bevor das Salzlandmuseum im Februar wieder öffnen konnte, im neuen Glanz und gefeiert mit einem großen, öffentlichen Fest.
„Es ist ein Ort, an dem das kulturelle und gesellschaftliche Wirken im Salzlandkreis förmlich zu fassen ist“, zog Landrat Markus Bauer bei der Wiedereröffnung ein Fazit zur Begründung des kreislichen Engagements. Es sei immer gelungen, auch in schwieriger Haushaltssituation, für die Kultur Förder- und Drittmittel einzuwerben, zum Teil mit einem Eigenanteil des Salzlandkreises, für Werterhalt und attraktivere Angebote. „Das Salzlandmuseum ist hierfür ein perfektes Beispiel“, dankt der Landrat für die grundsätzlich gute Zusammenarbeit mit den Fördermittelgebern und den Partnern im kulturellen Netzwerk, die Gesellschaften des Salzlandkreises, zu dem die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie und die BTV (Bernburger Theater- und Veranstaltungs) gGmbH gehören, wie die kreiseigene Musik- und Volkshochschule vor Ort und eben der Förderverein. „Viele tragen bei, dass das Salzlandmuseum besser denn je Geschichte und Gegenwart der Region und ihre Menschen verbindet. Das belegt auch den großen Stellenwert, den die Kultur und die kulturelle Bildung im Salzlandkreis einnimmt.“
Im hundertsten Jahr des Museums können touristisch interessierte Besucher wie auch Schulklassen im Ergebnis des Engagements die Geschichte ihrer Heimat auf besondere Weise kennen lernen. Zum runden Geburtstag sind weitere Veranstaltungen im Salzlandmuseum geplant: Die Sonderausstellung „Ton & Pinsel. Dialog der Künste von Hedwig Marquardt und Augusta Kaiser“ läuft bis Februar 2025. Für die „Gesänge zur Finsternis“ mit Anita Bader und Jan Michael Horstmann, Mitteldeutsche Kammerphilharmonie, am Vorabend der Festveranstaltung werden Karten angeboten, für die anschließende Museumsnacht am Samstag, das darauffolgende „Musikalische Frühstück“ am Sonntagvormittag und für den „Wiener Liedernachmittag“ eine Woche später, am 29. September, den der österreichische Tenor Alexander Klinger gestaltet, mit Musik, Freude und mit Kaffee und Kuchen. Bei der Krimilesung der Autorin Patricia Dietrich aus Biere am Donnerstag, 26. September, ist der Eintritt frei.
Infos zu allen Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Förderverein gibt es auch auf der Homepage des Salzlandkreises.
Das Salzlandmuseum ist dienstags von 10:00 bis 16:00 Uhr, donnerstags von 13:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 10:00 bis 16:00 Uhr für Besucher geöffnet, am Wochenende (samstags und sonntags) von 14:00 bis 18:00 Uhr (November bis einschließlich März 13:00 bis 17:00 Uhr). Außerhalb der Öffnungszeiten sind vorherige Anmeldungen erforderlich.
Fotos aus der Zeit als Kreismuseum Schönebeck | © Salzlandmuseum