Bernburg/Nienburg. Etgersleben: erledigt. Wolmirsleben: erledigt. Unseburg: erledigt. Löderburg: erledigt. Nienburg: erledigt. Fünf der acht geplanten Bodetreppen im Salzlandkreis sind bereits fertiggestellt. Kanufahrer, Paddler oder andere Wasserwanderer können entlang der Bode zwischen Etgersleben und Nienburg damit unkompliziert kostenlos ein- und aussteigen. Lediglich die Bodetreppen in Staßfurt, Hohenerxleben und Löbnitz müssen noch gebaut werden. Dort verzögerten sich die Bauarbeiten aufgrund des Hochwassers Anfang des Jahres. Die Baufortschritte für die sieben stilgleichen und damit imageprägenden Steganlagen entlang der Saale zwischen Calbe und Könnern können sich ebenfalls sehen lassen, wobei der Bau der Anlagen an mehreren Orten herausfordernder ist als geplant. Dennoch: Bis Ende 2024 werden alle Ein- und Ausstiege fertig sein.
Landrat Markus Bauer: „Wir liegen trotz kleinerer Verzögerungen im Zeitplan. Das bedeutet: Spätestens in wenigen Monaten werden wir das Ergebnis haben, auf das wir gemeinsam mit den Städten und Gemeinden hingearbeitet haben“, erläuterte Landrat Markus Bauer am Freitagvormittag bei einem Vor-Ort-Termin an der Bodetreppe in Nienburg. Die Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten seien eine gute Basis für weitere Angebote im touristischen Bereich. „Wir setzen weitere Impulse, weil uns der Tourismus wichtig ist. Denn wenn Menschen bei uns eine gute Zeit verbringen, werden sie sich daran erinnern und die Botschaft weitertragen.“ Der Landrat verweist in diesem Zusammenhang auf die in der Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030 verankerten Ziele. „Wir stärken damit den Salzlandkreis insgesamt als attraktiven Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort.“ Er zeigte sich überzeugt, dass dank der Bodetreppen und Saale-Steganlagen zusätzliches Geld in der Region bleibt.
Gebaut wird derzeit an beinahe allen Standorten entlang von Bode und Saale. Während die Spundwände und Dalben beim Bau der Saale-Steganlagen in Bernburg und Großwirschleben ohne Probleme in das Flussbett gerammt werden konnten, muss die beauftragte Firma in Nienburg, Gröna und Alsleben aufgrund von unerwartet massiven Gesteinsschichten im Flussbett eine sogenannte Vorbohrung vornehmen. „Nur damit erreichen wir in die geplante Tiefe“, erläuterte der für das Projekt zuständige Fachdienstleiter Tilo Wechselberger. Wie die meisten Steganlagen nach Fertigstellung aussehen werden, kann man unterdessen schon in Bernburg sehen. Dort kann die Anlage bereits in Kürze vom zuständigen Wasser- und Schifffahrtsamt abgenommen werden. Es fehlen dort nur noch Strom,- Trink- und Wasseranschlussleitungen sowie Beschilderungen. In Calbe und Großwirschleben sind bereits die Spundwände und Dalben gesetzt, die schwimmenden Elemente der Steganlage werden demnächst extra angefertigt. „Wir rechnen damit, dass beide Standorte im September fertig gestellt werden“, erläutert der Fachdienstleiter.
In Alsleben und Gröna beginnen in den nächsten Tagen die notwendigen Bohrungen, danach können die Spundwände und Dalben eingesetzt werden. Die Anlieferung der Steganlage ist für Ende September vorgesehen, im Oktober die Fertigstellung. In Nienburg wurde in den vergangenen Tagen das Flussbett ausgebaggert. Damit können die Dalben und Spundwände gesetzt werden. Die Steganlage wird voraussichtlich im November geliefert. In Könnern wird aufgrund der örtlichen Gegebenheiten ein Feststeg aus Beton samt Slipanlage für die Boote sowie eine Treppe gebaut. Die Module dafür werden aktuell gegossen.
Alle Wege zu den Steganlagen und Bodetreppen werden bis Ende des Jahres auch entsprechend hergerichtet sein. In Großwirschleben wird sogar ein für viele Radfahrer ärgerlicher Engpass auf dem Saaleradweg entschärft.
Die Planungs- und Baukosten für die Bodetreppen werden bei knapp 1,4 Million Euro liegen, wobei die an der Bode liegenden Städte und Gemeinden einen Eigenanteil in Höhe von 173 000 Euro übernehmen. Die Saalesteganlagen werden aufgrund des aufwändigeren Bauverfahrens bei knapp 4,3 Millionen Euro, der Eigenanteil der an der Saale liegenden Städte und Gemeinden liegt bei rund 490 000 Euro. Mit der Investitionsbank Sachsen-Anhalt als Fördermittelgeber wurde die Übernahme der Mehrkosten bereits abgestimmt. Landrat Markus Bauer sagte: „Das ist gut angelegtes Geld, weil wirklich jeder die Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten nutzen kann.“ Die Projekte werden über Fördermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe „zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) finanziert.
Ergänzt werden die vom Salzlandkreis und den Städten und Gemeinden gemeinsam gebauten Bodetreppen von Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten an den Bodewehren in Rothenförde und Staßfurt, die der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft bereits gebaut hat.
Zum Bild: Bauleiter Michael Ludwig von Hoch-Tief Brückenbau Bernburg GmbH, Landrat Markus Bauer und Fachdienstleiter Tilo Wechselberger auf der Bodetreppe in Nienburg.
Bildquelle: Marko Jeschor/Pressestelle Salzlandkreis