Änderung im Verfahren – Aufgabe bleibt
Salzlandkreis wählt Ausschreibung zur Bestellung eines/einer Behindertenbeauftragten nach der Kreistagswahl. Landrat: Mehr Menschen erreichen für Ehrenamt und neue Impulse.
Bernburg. Bevor mit der Amtsperiode des Kreistags zur Jahresmitte in diesem Jahr auch die des bestellten ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten ausläuft, handelt der Salzlandkreis. „Wir wollen einen größeren Personenkreis ansprechen und ändern das Verfahren, das bisher über eine Abfrage bei den Interessenvertretungen lief. Jetzt schreiben wir öffentlich und ganz transparent aus, für engagierte Bewerber im Ehrenamt als Berater von Menschen mit Beeinträchtigungen und als Berater des Kreistags in allen ihren Belangen“, erklärt Anke Meyer. Sie leitet den großen Fachbereich in der Kreisverwaltung, der Soziales als einen inhaltlich-tragenden Schwerpunkt umschließt, auch den entsprechenden Fachdienst.
Das Behindertengleichstellungsgesetz des Landes verpflichtet Landkreise zur Bestellung eines Behindertenbeauftragten. Wie die Tätigkeit organisiert und wie geeignete Kandidaten gefunden werden, liegt im eigenen Ermessen. Die Hauptsatzung des Salzlandkreises regelt, dass der Kreistag im Einvernehmen mit dem Landrat für die Dauer der Kreistags-Amtsperiode einen ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten bestellt. Bis zur Bestellung eines neuen ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten führt der bisherige ehrenamtliche Behindertenbeauftragte seine Aufgaben weiter. Die nächsten Kommunalwahlen sind am 9. Juni.
„Wenn wir mehr Leute mit unseren Anliegen erreichen, die sich engagieren und einbringen wollen, erhöhen wir unsere Chancen zum gemeinsamen, erfolgreichen Gestalten“, sagt Landrat Markus Bauer. „Das ist für mich letztlich auch eine Frage der Barrierefreiheit in allen Bereichen des Lebens, von Inklusion und Teilhabe. So wollen wir den Salzlandkreis mit neuen Impulsen entwickeln.“ Im Salzlandkreis gab es zuletzt mehr als 15.200 schwerbehinderte Menschen. Knapp die Hälfte von ihnen ist zwischen 55 und 74 Jahre alt. Fast alle schweren Behinderungen sind die Folge einer Krankheit.
Mit speziellen Aufgaben beitragen für wieder vier Jahre soll auch der oder die ehrenamtliche Behindertenbeauftragte des Salzlandkreises im Geflecht aller Stellen und Angebote. Er oder sie ist also keinesfalls allein, aber unabhängig in der Ausübung der Tätigkeit. Bei den Themen ist dann Zusammenarbeit gefragt. Kenntnisse über und Vernetzung zu einschlägigen, regionalen Verbänden und Selbsthilfegruppen schon beim Einstieg helfen. Denn der oder die Behindertenbeauftragte ist Ansprechpartner und Interessenvertreter der Menschen mit Beeinträchtigungen, ist Berater und Vermittler, Vermittler ihrer Anliegen, ihrer Vereine und Verbände und zwischen den Menschen mit und ohne Behinderung.
Zum Aufgabengebiet gehören „insbesondere die Verwirklichung der Gleichstellung behinderter Menschen, die Beratung des Kreistages in allen Fragen von Menschen mit Behinderung sowie die Vermittlung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung“, wie es in der Hauptsatzung des Salzlandkreises heißt. Der oder die Behindertenbeauftragte hält Sprechstunden für Menschen mit Beeinträchtigung und vertritt deren Belange in Ausschüssen und Konferenzen. Das Spektrum der Aufgaben reicht bis dahin, dass seine/ihre Mitwirkung gefragt ist bei Planungen des Salzlandkreises im Verkehrsbereich und bei der Infrastrukturgestaltung. Was bei all dieser Tätigkeit zur Sprache kommt und erreicht wird, soll anhand eigener Berichterstattung halbjährlich im zuständigen Sozialausschuss und Kreistag des Salzlandkreises behandelt werden oder jederzeit anlassbezogen. Die Ausübung der Tätigkeit erfolgt unabhängig im Ehrenamt. Dafür wird eine Aufwandsentschädigung gezahlt.
Die Ausschreibung für einen oder eine ehrenamtliche Behindertenbeauftragte macht der Salzlandkreis jetzt öffentlich, nachzulesen auch auf seiner Homepage. Gesucht wird eine verantwortungsvolle Person mit sozialer Kompetenz und Einfühlungsvermögen, die sich für die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen engagiert. Fragen dazu beantwortet Fachdienstleiterin Doreen Kügler am Telefon unter +49 3471 / 6841590. Interessierte können sich bis zum 15. Juli bewerben, schriftlich an:
Salzlandkreis
Fachdienst 21/Soziales
Doreen Kügler
06400 Bernburg (Saale)
oder per E-Mail an: .