Baustart am Europaradweg R1
Auf insgesamt 16 Kilometern Länge erhält bedeutender Radweg im Salzlandkreis eine neue Asphaltdecke. Im Spätsommer ist Strecke dann komplett befahrbar. Landrat Markus Bauer: Setzen weitere Anreize für Tourismus und nachhaltige Mobilität.
Ascherslebens Oberbürgermeister Steffen Amme, Nienburgs Bürgermeisterin Susan Falke, Bernburgs Wirtschaftsdezernent Holger Dittrich, Landrat Markus Bauer, Seelands Bürgermeister Robert Käsebier und Tilo Wechselberger, Fachdienstleiter für Wirtschafts- und Kreisentwicklung und Tourismus beim Salzlandkreis, haben sich zwischen Neu Königsaue und der B180 bei Winningen getroffen, um den Startschuss für den Baustart des R1 im Salzlandkreis zu geben. Bildquelle: Marko Jeschor / Pressestelle Salzlandkreis
Bernburg/Aschersleben. Jetzt geht es Schlag auf Schlag! Nach dem Baustart für die insgesamt sieben Saalesteganlagen zwischen Calbe und Könnern beginnen nun auch die Bauarbeiten entlang des Europaradwegs R1. Landrat Markus Bauer gab am Montag gemeinsam mit den am Projekt beteiligten Oberbürgermeistern und Bürgermeistern sowie den beauftragten Baufirmen auf dem R1-Abschnitt bei Neu Königsaue den symbolischen Startschuss.
In den nächsten Monaten wird der überregional bedeutende Radweg zwischen Hoym im Westen des Salzlandkreises und Biendorf im Osten auf insgesamt 16 Kilometern Länge ausgebaut. Spätestens im August wird der R1 für Radfahrer aus der Region sowie Touristen vollständig nutzbar sein. Insgesamt investiert der Salzlandkreis 7,63 Millionen Euro mit Hilfe von Fördermitteln des Landes in die hiesige Infrastruktur. So viel Geld floss noch nie in den Radweg im Salzlandkreis. Enthalten sind etwa eine Million Euro für Planungsleistungen, Gehölzrodung und Öko-Ausgleichsmaßnahmen. Der R1 ist zugleich der Radweg Deutsche Einheit.
Landrat Markus Bauer sagte: „Radfahrer interessieren Zuständigkeiten oder Kreisgrenzen nicht. Sie erwarten zurecht eine durchweg vernünftige Infrastruktur mit einem einheitlichen Bild. Mit dieser Investition kommen wir diesem Anspruch nach.“ Der Europaradweg R1 zählt neben dem Elberadweg und dem Saaleradwanderweg zu den wichtigsten touristischen Radwegen im Salzlandkreis. Der R1 führt von der französischen Kanalküste bis ins russische St. Petersburg. Er verbindet dabei über 3.500 Kilometer die Menschen, die Natur und die Kultur. Etwa 260 Kilometer führen durch Sachsen-Anhalt, fast ein Drittel davon durch den Salzlandkreis.
Landrat Markus Bauer sagte beim symbolischen Spatenstich: „Mit dem Ausbau des Europaradwegs steigern wir die Attraktivität des Salzlandkreises als Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort. Denn er verbindet nicht nur zahlreiche Städte und Gemeinden miteinander, eignet sich also gut für Berufspendler. Er ebnet auch den Weg zu Orten, die unseren Salzlandkreis aus touristischer Sicht so besonders machen.“ Der Landrat zeigte sich überzeugt, dass die neue Qualität des Radweges Anreiz ist, den Salzlandkreis zu entdecken. „Wir fördern damit entsprechend unserer Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030 den Tourismus und eine nachhaltige bzw. klimaschonendere Mobilität.“ Er verwies dabei auch auf die geplante Fußgänger- und Radfahrerbrücke bei Groß Rosenburg, die ebenfalls vom Salzlandkreis geplant und gebaut wird, um es insbesondere Radtouristen noch einfacher zu machen.
Während der Bauphase wird der R1 in 15 verschiedene Abschnitte unterteilt. Radwege werden dabei auf einer Breite von 2,5 Metern neu asphaltiert, Wirtschaftswege erhalten auf einer Breite von bis zu 3,5 Meter eine neue Asphaltdecke. Gänzlich neue Trassen entstehen dabei bei Friedrichsaue, am Abenteuerspielplatz in Seeland sowie in Hecklingen (siehe Grafik). Die einzelnen Abschnitte werden jeweils rund einen Monat für den Verkehr gesperrt. Umleitungen werden vor Ort ausgeschildert. „Wir wollen die Sperrungen in Zusammenarbeit mit den Baufirmen so kurz wie möglich halten“, erklärt der für Kreisentwicklung zuständige Fachdienstleiter Tilo Wechselberger.
Bis zum Baustart am Montag bei Neu Königsaue waren zahlreiche Abstimmungen mit den Städten und Gemeinden sowie dem Land notwendig. Nach ersten Gesprächen mit den Städten und Gemeinden im Jahr 2018 plante der Salzlandkreis das Projekt und warb die dafür notwendigen Fördermittel ein. Diese setzen sich aus der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) und aus sogenannten PMO-Mitteln zusammen, die vom Ministerium für Infrastruktur und Digitales zur Verfügung gestellt werden. PMO-Mittel stammen aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR.
Den notwendigen Eigenanteil von insgesamt 310 000 Euro übernehmen die anliegenden Städte und Gemeinden. Sie übernehmen auch die Unterhaltung bzw. Verkehrssicherungspflicht des Radwegs in ihrem Gebiet. Eine entsprechende Vereinbarung haben alle bereits unterzeichnet. Markus Bauer sagte dazu: „Wir haben gemeinsam ein Ziel definiert und dafür gemeinsam gearbeitet. Diese Zusammenarbeit zeichnet die kommunale Familie im Salzlandkreis aus.“