Feinschliff-Planungen für Saale-Brücke bei Groß Rosenburg
Leistungen nach Verzögerungen im Vergabefahren vergeben. Landrat Markus Bauer: Wollen Rahmen für nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum fördern.
Bernburg/Groß Rosenburg. Es dauerte länger als zunächst geplant, jetzt aber können die Planungen für die Radfahrer- und Fußgänger-Brücke bei Groß Rosenburg weiter vorangetrieben werden. Nach Ablauf der Einspruchsfrist steht fest: die Ingenieurgemeinschaft Gnade GmbH in Bietergemeinschaft mit IGS Ingenieure GmbH & Co. KG wird die Detailplanungen für das im Rahmen der Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030 vorgesehene und von der Stadt Barby unterstützte Bauwerk an der Saale übernehmen. Ein erstes Abstimmungstreffen des Fachdienstes für Kreis- und Wirtschaftsentwicklung und Tourismus mit dem Dienstleister fand vor wenigen Tagen statt.
Landrat Markus Bauer sagt, die Brücke stelle ein großes Infrastrukturprojekt dar und sei von großer Bedeutung, um eine nachhaltige und damit klimafreundliche Mobilität im ländlichen Raum zu fördern. „Viele besitzen mittlerweile ein Elektrofahrrad. Damit und mit einer entsprechenden Infrastruktur sind auch weitere Strecken problemlos möglich.“ Der Landrat erklärt, man wolle die Rahmenbedingungen schaffen, die der Salzlandkreis als attraktiver Wohn,- Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort benötige. Neben der Fußgänger- und Radfahrerbrücke sollen Fahrradservice-Stationen am Bahnhof Sachsendorf und am Bahnhof Gnadau gebaut werden. Damit wollen der Salzlandkreis und die Stadt Barby insbesondere für Pendler den Umstieg auf das Rad attraktiver machen.
Fachdienstleiter Tilo Wechselberger berichtet: „Der von uns beauftragte Dienstleister wird in den nächsten Monaten eine genaue Planung entwerfen. Auf dieser Grundlage können die Kosten ermittelt und der entsprechende Fördermittelantrag beim Bund konkretisiert werden.“ Der Fachdienstleiter geht davon aus, dass die etwa 275 Meter lange, drei Meter breite und 30 Meter hohe Schrägseilbrücke im kommenden Jahr, spätestens aber 2026 fertig gestellt sein wird. Die reine Bauzeit beträgt rund neun Monate. Die Kosten für den Bau werden bei rund sechs Millionen Euro liegen, gefördert zu 100 Prozent aus dem Bundesprogramm „Radverkehr und Klimaschutz“.
Dass die notwendige Planungsleistung nach der Ausschreibung im Sommer 2022 erst jetzt vergeben werden konnte, lag an mehreren Widersprüchen im Rahmen des dreistufigen Vergabeverfahrens. Solche Verzögerungen seien mit Blick auf die ambitionierte Zielstellung zwar ärgerlich, aber durchaus üblich, erklärt Fachdienstleiter Tilo Wechselberger.