Baustart am Bodelauf

Baustart am Bodelauf

Nienburg erhält neuen Treppenanleger für Wasserwanderer – einen von acht im Salzlandkreis. Landrat Markus Bauer: Machen gemeinsam mit Anrainerkommunen vernetzte Angebote im Aktivtourismus.


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Foto: Salzlandkreis, M. Bothe 

Nienburg. Das sichere Ein- und Aussteigen aus so einem kleinen Boot erfordert schon etwas Geschick. Und am besten einen Anleger. Das Ufer der Bode ist zudem gerade im Sommer stark bewachsen. Die Böschungen gestalten sich teilweise recht steil. Acht neue Treppenanleger im Kreisgebiet sollen für Wasserwanderer Abhilfe schaffen.
Zum Baustart für das Gesamtvorhaben hatte der Salzlandkreis Projektbeteiligte und Gäste nach Nienburg eingeladen, eine kurze Paddeltour zur Demonstration inklusive. Für die neue Anlegestelle in Nienburg, eine sechs Meter breite Freitreppe aus Beton mit Gleitbalken für Boote, links vor der Bodebrücke, sollen rund 120.000 Euro in die touristische Infrastruktur investiert werden - 1,2 Millionen Euro insgesamt an der Bode im Kreisgebiet.
Zum Termin am Mittwoch mit Nienburgs Bürgermeisterin Susan Falke begrüßten Landrat Markus Bauer und Mitarbeiter seiner Kreisverwaltung auch Staatssekretärin Stefanie Pötzsch aus dem Magdeburger Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten, Vertreter des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft, der Investitionsbank sowie die am Bau beteiligten Firmen.
„Wir machen Wasserwanderern neue Angebote“, fasst der Landrat das Kooperationsprojekt mit den Bode-Anrainerkommunen zusammen, das knapp vier Jahre und bis 2024 läuft. Auch die Bode soll künftig, ähnlich wie die Saale, eine deutliche Rolle einnehmen innerhalb der Tourismusroute Blaues Band und zur Vermarktung der Region beitragen. „Wir setzen weitere Zeichen für eine positive Entwicklung unseres Wohn- und Wirtschaftsstandorts. Wir bauen unsere Infrastrukturen zielstrebig aus, am Wasser und zu Lande. Wir denken vernetzt und wir handeln vernetzt. Auch in der Sache: Die neuen Angebote an der Bode werden verknüpft mit Wegen der Radwanderer und anderer Erholungssuchender“, fügt Markus Bauer hinzu.
Staatssekretärin Stefanie Pötzsch sagt: „Mit den neuen Treppen für Wassersportlerinnen und -sportler erhält der Salzlandkreis im Bereich der Bode ein weiteres aktivtouristisches Highlight, das Gäste für die Region begeistern und die Verweildauer erhöhen wird. Es profitieren nicht nur der Kanu- und der Radtourismus in der Region. Über den Aktivtourismus hinaus entstehen weitere Anreize für Besucherinnen und Besucher, kulturelle Angebote und die touristische Infrastruktur in der Nähe der Anleger zu entdecken. Wir sind froh, dass wir diese Investition mit Landesmitteln unterstützen können.“
Susan Falke, die Bürgermeisterin der Stadt Nienburg (Saale), sagt: „Der Fertigstellung unserer Anlegestelle sehe ich mit Spannung entgegen und freue mich bereits jetzt, Wasserwanderer und anderweitig Erholungssuchende hier begrüßen zu können. Die Stadt Nienburg (Saale) hatte sich - getreu unseres Slogans ‚… in Nienburg fließt´s zusammen‘ - ausdrücklich für die Förderung dieses mit umfangreichem Synergiepotential behafteten Gemeinschaftsprojektes ausgesprochen. Hier hat die Idee von der kommunalen Familie Früchte getragen. Ich danke allen, die sich dafür eingesetzt haben.“
„Gemeinsam mit den Kommunen realisiert der Salzlandkreis wieder ein Projekt, das Einzelne vielleicht überfordert und allen Vorteile verschafft. Wer Ruhe sucht und kleine Herausforderungen nicht scheut, kann die Flusslandschaft der Bode und ihre reizvolle Umgebung neu entdecken“, wirbt der Landrat für die heimatliche Region.
Zum Bau der Anlagen an allen acht Standorten im Kreisgebiet – neben Nienburg parallel auch in Unseburg, Etgersleben, Wolmirsleben, Löderburg, Staßfurt, Hohenerxleben und Löbnitz – hat die Bernburger Firma Hoch-Tief-Brückenbau GmbH den Auftrag vom Salzlandkreis erhalten. Die Planung begann im Sommer 2020 durch die seecon Ingenieure GmbH. Drei Jahre und arbeitsreiche Projektbausteine später kann der Bau der Treppenanlagen nun starten. Nach der Fertigstellung sollen sie in der kommenden Saison genutzt werden können.
Bündelnder Träger des Projektes ist der Salzlandkreis. Er arbeitet mit und im Auftrag der beteiligten Städte Nienburg und Staßfurt und der Gemeinden Börde-Hakel, Bördeaue und Wolmirsleben. Er hatte Vereinbarungen mit ihnen geschlossen, die die Nutzung der gemeindeeigenen Grundstücke regeln und die Kostenbeteiligung. Für die ersten Planungsleistungen war der Landkreis auch in Vorleistung gegangen.
Die zunächst geplanten Baukosten von knapp 0,9 Millionen Euro haben sich nach der Ausschreibung der Leistung erhöht auf jetzt rund 1,2 Millionen. Deshalb sollen die bereits im Jahr 2021 bewilligten 840.000 Euro Fördermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Entwicklung der regionalen Wirtschaftsstruktur noch einmal aufgestockt werden. Der Antrag läuft. Neben dem Fördergeld von Bund und Land übernehmen die Gemeinden die notwendigen Eigenmittel sowie die nicht förderfähigen Kosten.
„Jeder Euro zur Tourismusförderung stärkt gleichzeitig die örtliche Wirtschaft, denn gerade bei der Ausübung von Freizeitaktivitäten oder während des Urlaubes wird bekanntlich nur selten gespart“, betont Fachdienstleiter Tilo Wechselberger, der mit seinem Fachdienst Kreis- und Wirtschaftsförderung und Tourismus, das Projekt managt.
Die Treppenanlagen können und sollen nach Fertigstellung von jedem Wasserwanderer genutzt werden. Gedacht wurde vor allem an Kanuten und auch Fahrer von sogenannten Stand-up Paddle Boards. Sie bieten in den acht Orten die Möglichkeit, dort zu rasten, einzukehren oder Kulturveranstaltungen zu besuchen.
Am Standort in Löderburg vor der Brücke zum Löderburger See sind zusätzlich Stahlgerüste für die Lagerung von Kanus vorgesehen – für alle, die länger verweilen. Das neue „Kanulager“ mit Schließsystem wird unterschiedlich lange Boote aufnehmen können. Überdachte Schließfächer auch für das Gepäck, Zelt, Schlafsack, Taschen und dergleichen, sind ein weiterer Service für Mehrtagestouristen.
Bootswanderungen am Unterlauf der Bode werden so erleichtert und attraktiver. Auch der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft hatte dafür schon Ein- und Ausstiege an den Wehren Staßfurt und Rothenförde errichtet und das Wehr in Nienburg rückgebaut. Mehr als nur Nebeneffekt des Kooperationsprojektes ist der Schutz des Ufers vor „wildem“ Anlegen, wie es sonst passiert. Alle Standorte - nah zu Zufahrtsstraßen und -wegen - wurden so gewählt, dass sie den Anforderungen der Gewässerunterhaltung und des Hochwasserschutzes gerecht werden und verschiedene Möglichkeiten für Start und Ziel einer Kanufahrt eröffnen, was auch für die Kanuverleiher in der Region wichtig ist.

 

 

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