Online-Umfrage zum Freizeitverhalten von Jugendlichen

Online-Umfrage bleibt offen
Gute Resonanz bisher aus Ascherslebener Einrichtungen. Salzlandkreis befragt Heranwachsende der Region zum Freizeitverhalten für die weitere Jugendhilfeplanung.


Bernburg. Wenig überraschend: Wenn Salzland-Jugendliche und -Kinder online sind in ihrer Freizeit, bewegen sie sich in sozialen Netzwerken, nutzen vor allem WhatsApp und TikTok, oder spielen online. „Mehr als 350 junge Leute haben schon angeklickt und teilgenommen an unserer Online-Umfrage. So haben sie Einblick gegeben in ihre Freizeitvorlieben“, zieht Anke Meyer, die für Jugend und Familie zuständige Fachbereichsleiterin beim Salzlandkreis, eine kleine Zwischenbilanz nach den ersten Wochen der Freischaltung.

„Wir wollen noch mehr Schülerinnen und Schüler und junge Erwachsene erreichen. Da geht bestimmt noch was“, hofft sie auf neuen Schwung nach dem Jahreswechsel. Die Kreisverwaltung verlängert die Online-Umfrage auf ihrer Internetseite für ein weiteres Vierteljahr, also noch bis Ende April.

Unter „Was du willst ist wichtig“, auch als Hashtag für die so beliebten sozialen Netzwerke, befragt der Kreis derzeit Kinder und Jugendliche der Region zwischen zehn und 27 Jahren nach ihrem ganz persönlichen Freizeitverhalten: Treffen mit Freunden, Internetnutzung, Engagement für andere und Mitbestimmung. Was ist vorhanden und was fehlt? „Uns kommt es auf den Blickwinkel der jungen Leute an“, sagt Anke Meyer, „denn für sie machen wir die Angebote in der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe. Für sie arbeiten wir im Kreis eng zusammen mit den Einrichtungen, den Trägern, den Orten und auch mit Kreistagsmitgliedern im Jugendhilfeausschuss.“

Auch bei der Umfrage bewähre es sich, wenn Jugendliche verbindliche Ansprechpartner an ihrer Seite finden. So wie in der Stadt Aschersleben. Stadtjugendpfleger Uwe Rothe habe mit den Jugendlichen die Fragebögen in den Freizeiteinrichtungen besprochen und ausgefüllt, als eine Art Projekt im Freizeitbereich. Anke Meyer freut sich auch deshalb über die Rückkopplung von dort, dass die Fragen gut verständlich sind und der Fragebogen insofern gut auszufüllen. Auch gleich per Handy dank QR-Code. So werde erklärlich, dass im Ergebnis bisher mehr als 30 der 125 verwertbaren Antwortbögen allein aus Aschersleben kommen, mit Abstand die meisten. Nennenswerte Beteiligungen gibt es in der Reihenfolge danach aus den Städten Schönebeck, Bernburg und auch Egeln. Alles andere sind eher einzelne Teilnehmer.

Deutlich die meisten der Jugendlichen, die den Fragebogen durchgängig beantwortet haben, gehen noch zur Schule, einige sind in Ausbildung oder auch schon berufstätig. Selbst einzelne Studenten haben mitgemacht. Bei der Frage, wo sie gefühlt mitbestimmen dürfen, dominiert die Angabe „in meiner Familie“, bei knapp der Hälfte der Antworten kam immerhin noch „in meiner Jugendeinrichtung“.

Schon dieses Blitzlicht könne andeuten, wie wichtig die Arbeit in der Jugendhilfe angesehen werden muss und dass sie die Adressaten wirksam erreicht. „Genau darum machen wir ja die Umfrage,“ erklärt die Fachbereichsleiterin beim Salzlandkreis. Auch der Jugendhilfeausschuss hatte die Handlungsempfehlung unterstützt, die Adressaten dieser Angebote direkt anzusprechen, um ihr Freizeitverhalten zu erkunden und ihre Bedürfnisse und Wünsche besser einfließen zu lassen. Es gehe dabei auch um die praktische Erfahrung und erhöhte Motivation, wenn Kinder und Jugendliche teilhaben an öffentlichen Angelegenheiten, berücksichtigt werden und die Ergebnisse dieser Teilhabe wiederfinden in ihrer Lebenswelt, betont Anke Meyer.

Aus den gesammelten Antworten auf insgesamt 21 Fragen soll hervorgehen, wie, wo und mit wem Kinder und Jugendliche der Region ihre Freizeit gestalten, welche Rolle dabei das Internet spielt, wo sie mitbestimmen dürfen, ob und wie sie sich in ihrer Freizeit engagieren und welche Hoffnungen und Sorgen für die Zukunft sie bewegen. Die so gewonnenen Erkenntnisse wird die Kreisverwaltung den Gremien in Kreis und Land vorstellen. Sie fließen ein in die nächste Jugendhilfeplanung bzw. sie sollen dafür sorgen, die Angebotslandschaft für Kinder und Jugendliche an die Bedarfe anzupassen. 

„Heranwachsende ernst nehmen, sie anhören, einbeziehen und mitgestalten lassen – die Direktbefragung schafft ein echtes Demokratieerlebnis“, sagt Landrat Markus Bauer. „Außerdem erkennen wir dadurch vielleicht noch offene Bedarfslagen in den Kommunen und Einrichtungen bei der Kinder- und Jugendarbeit. Wir verbinden digitale mit persönlicher Kommunikation. So stelle ich mir einen sich stetig entwickelnden Salzlandkreis vor.“

Speziell in Schulen und Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen wird um rege Teilnahme geworben, mit einem Flyer mit Hashtag #WasDuWillstIstWichtig, der breit verteilt wurde, um auf das Anliegen und die Umfrage aufmerksam zu machen. Sie bleibt weiter offen und ist unter >>> Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen im Salzlandkreis abrufbar.

 

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