Mit Zugang zur Kunst
Landrat Bauer bietet neuen Raum für Kreative.
Foto: Jens Haberlandt
Bernburg. Das passt: Landrat Markus Bauer und Thomas Engst (rechts im Bild) richten nochmal das Schlossmotiv mit Sonnenblumen an der Galerieschiene. Beide sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die kleine Fotokunstausstellung ist perfekt. Perfekt meint vollbracht. „Neue Reize für die Sinne. Gästen nahebringen, was kreativ-gestalterische Köpfe unserer Region schaffen. Indem wir neuen Raum geben für Mitmenschen, die mit ganzem Herzen ihre künstlerisch-freie Passion leben und auch andere teilhaben lassen“, beschreibt Landrat Markus Bauer in wenigen Worten seine Idee, die dahinter steckt. „Wir sind ein offenes Haus und wollen das auch immer wieder unter Beweis stellen. Der Austausch, der sich daraus entwickeln kann, ist vielleicht sogar das Wichtigste. Danke an den Fotokünstler für die neuen Einblicke in sein Metier und seine Community.“
Es ist eine Premiere, die erste kleine Kunstausstellung im Landratsbereich im Bernburger Kreishaus. Der Wahl-Bernburger, Thomas Engst, der im Beruf an der Hochschule Anhalt arbeitet, hat sich ansonsten ganz der Fotografie und verschiedenen privaten Projekten verschrieben und war sofort begeistert, als der Vorschlag ihn erreichte. 15 seiner Motive - Bernburg en détail - stellt er zur Verfügung. „Ich freue mich, sie auch mal so groß ausgedruckt auf Papier zu sehen“, meint der junge Mann, der vor einigen Jahren „nur“ zum Studium hierher kam. Dann hat er sich verliebt und ist geblieben. Er fühle sich sehr wohl, mit Frau, Kindern, Familie und Freunden. Die alte Residenzstadt hätte so viel zu bieten an Schönheit und interessanten Menschen, ist so facettenreich. Oft sieht das ein Mensch von außen deutlicher. Engst zeigt das, was er sieht, eins zu eins in seinen Fotos. Auch wenn es mitunter enorm viel Zeit und Aufwand und genaue Recherche bedeutet, viele Anläufe, das am Ende minutenkleine Zeitfenster für Licht und Wolkenformationen zu finden und zu nutzen. „Das ist mein persönlicher Anspruch und genau das macht mir Spaß am Fotografieren. Kein Himmel auf den Bildern ist bearbeitet“, erklärt der Fotograf bei der Ausstellungseröffnung.
Die nächsten Wochen zieren seine Bilder jetzt das Landratsbüro. Übers Jahr kommen geschätzt wohl um die 500 externe Gesprächspartner zum Landrat. Für alle auf diese Weise auch eine optisch-freundliche, nonverbale Begrüßung. „Jedem vermittle ich sehr gern, was der Salzlandkreis zu bieten hat“, erklärt der Chef des Hauses und kann sich gut vorstellen, dass noch weitere, öffentlich-zugängliche Bereiche für derart wechselnde Präsentationen auf Zeit genutzt werden. Vereine, künstlerische wie Kindergruppen und Einzelschaffende mit geeigneten Arbeiten kommen in Frage. Das darf als Einladung verstanden werden. Der Anfang ist gemacht und Interessenten können sich gern melden.
Zwei-, dreimal im Jahr soll es eine neue Ausstellung im Landratsamt geben, so wie es beispielsweise auch schon seit längerem in den Häusern der Kreisvolkshochschule praktiziert wird. Übrigens können Interessierte bei der KVHS seit kurzem auch in Workshops und bei Fotowalks unter der Kursleitung von Thomas Engst mehr über die Digitalfotografie lernen. Wie hatte doch der Landrat gemeint?: „Mal sehen, was sich daraus noch alles entwickelt.“