Ausbau des Europaradweges im Salzlandkreis

Asphalt für den Europaradweg
Mehr als 5,7 Millionen Euro fließen in Infrastruktur im Salzlandkreis, um klimafreundliche Mobilität und Tourismus zu fördern. Landrat Markus Bauer: „Zusammenarbeit mit Städten zeigt, was möglich ist, wenn wir gemeinsames Ziel haben.“


 

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Bild links: Coermigk - (v. l. n. r.) Tilo Wechselberger (3.), Holger Dittrich (5.), Markus Bauer (6.), Martin Zbyszewski (8.), Susan Falke (9.)
Bild rechts: Seeland - (v. l. n. r.) Tilo Wechselberger, Markus Bauer, Heidrun Meyer, Steffen Amme

 

Bernburg. Gute Nachricht für alle, die im Salzlandkreis gern mit dem Rad unterwegs sind! Der Europaradweg R1 kann dank des Engagements der Kreisverwaltung in den nächsten Jahren auf einer Gesamtlänge von 16 Kilometern ausgebaut werden. Der Salzlandkreis erhielt die dafür notwendige Fördermittelzusage vor einigen Tagen von der Investitionsbank Sachsen-Anhalt.

Gemeinsam mit Vertretern der Städte und Gemeinden stellte Landrat Markus Bauer am Donnerstag in Cörmigk und Schadeleben die Pläne zum Ausbau des Radwegs vor. Demnach werden mehr als 5,7 Millionen Euro in den nächsten Jahren zusätzlich in den überregional bedeutenden Radweg im Salzlandkreis fließen – so viel wie noch nie. Dafür kann der R1 auf vielen Streckenabschnitten zwischen Hoym im Westen des Salzlandkreises und Cörmigk im Osten auf einer Breite von 2,50 Meter bis 3,50 Meter asphaltiert werden (siehe Grafik). In Hecklingen und nördlich des Concordia Sees wird der Verlauf des Weges geändert.

Der Ausbau der Streckenabschnitte wird im kommenden Jahr beginnen. Läuft alles nach Plan, können Radfahrer die neuen Streckenabschnitte auch im kommenden Jahr bereits nutzen. Die Fördermittel setzen sich aus der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) und aus sogenannten PMO-Mitteln zusammen, die vom Ministerium für Infrastruktur und Digitales zur Verfügung gestellt werden. PMO-Mittel stammen aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR.

Landrat Markus Bauer sagte am Donnerstag, der Ausbau des R1 im Salzlandkreis sei in dieser Dimension nur möglich, weil sich alle Städte und Gemeinden entlang des Radwegs auf das gemeinsame Vorhaben verständigt und auch dafür gearbeitet haben – im Interesse der gesamten Region. „Diese tolle interkommunale Zusammenarbeit zeigt, was möglich ist, wenn alle für ein gemeinsames Ziel arbeiten.“

Nach Abschluss der Arbeiten werden die anliegenden Städte und Gemeinden für die Unterhaltung bzw. Verkehrssicherungspflicht der einzelnen Abschnitte zuständig sein. Eine entsprechende Vereinbarung aller Beteiligten ist bereits unterzeichnet. Zudem haben die Städte Bernburg, Seeland und Hecklingen vor, selbst in weitere R1-Streckenabschnitte zu investieren.

Der Landrat betonte, die Zusammenarbeit für den zukunftsfähigen Ausbau des R1 sei unerlässlich, denn Radfahrer – egal ob nun Touristen oder Menschen aus dem Salzlandkreis - interessieren Zuständigkeiten nicht. „Sie erwarten zurecht durchgängig gut ausgebaute Radwege.“ Er erinnerte in diesem Zusammenhang auch an den Bau der Bootsanlegestellen entlang von Bode und Saale, die der Salzlandkreis ebenfalls in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden baut.

Der Landrat hob die Bedeutung des R1 hervor. „Der Radweg verbindet Sehenswürdigkeiten im Salzlandkreis und führt auch zu den beiden für Touristen wichtigen Radwegen entlang von Saale und Elbe.“ Markus Bauer zeigte sich deshalb überzeugt davon, dass die Investitionen dem gesamten Salzlandkreis als attraktiver Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort zugutekommen. „Wir schaffen gemeinsam Anreize, die Wertschöpfung in der Region zu stärken, etwa aufgrund von zusätzlichen Einkäufen oder Übernachtungen.“ Rund 70 Euro pro Kopf und Tag bleiben so im Salzlandkreis.

„Gut ausgebaute Radwege sind Teil unserer Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030, denn wir schaffen weitere Anreize für eine klimafreundlichere Mobilität.“ Er verwies in diesem Zusammenhang auch auf die geplante Fußgänger- und Radfahrerbrücke bei Groß Rosenburg, für die der Salzlandkreis ebenfalls Fördermittel erhalten wird.

Markus Bauer dankte den Oberbürgermeistern und Bürgermeistern für die Zusammenarbeit bei der Planung sowie Beantragung der Fördermittel. 2019 war der erste Fördermittelantrag bei der Investitionsbank Sachsen-Anhalt gestellt worden. Der Landrat dankte ausdrücklich auch Fachdienstleiter Tilo Wechselberger, dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Projekt in den vergangenen Jahren koordiniert haben und die auch für die weiteren Arbeiten zuständig sind. Seinen Dank richtete er auch an die Landesregierung, die das Projekt mit den Fördermitteln ermöglicht.

Ascherslebens Oberbürgermeister Steffen Amme sagte in Schadeleben: „Wir freuen uns über Fortschritte beim Ausbau des R 1 und auf eine gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Es ist zukünftig wichtig darauf zu achten, dass unsere Ortsteile und die Kernstadt direkt angebunden und damit für die Nutzer des R1 gut erreichbar sind. Dies erhöht die Lebensqualität der Menschen vor Ort, und wir hoffen auf Fahrradtouristen, die auf diesen Wegen Aschersleben und das Umland für sich entdecken.“ Seelands Bürgermeisterin Heidrun Meyer nannte die Fördermittelzusage historisch. „Für unser Seelandprojekt spielen Radwege eine große Rolle. Deswegen ist es so wichtig, dass der R1 bei uns ausgebaut wird.“ 

Bernburgs Wirtschaftsdezernent Holger Dittrich dankte dem Salzlandkreis für die erfolgreiche Zusammenarbeit. „Gut ausgebaute Radwege sind ein echter Standortfaktor geworden. Wir profitieren alle vom Ausbau des R1, denn nicht zuletzt Touristen bringen viel Potenzial auch für unsere Innenstädte.“ Könnerns Bürgermeister Martin Zbyszewski sagte in Cörmigk: „Viele ansässige Firmen fragen mittlerweile nach Radwegeanbindungen. Auch deshalb sehe ich die Investitionen am R1 als wichtiges Signal für die Region.“ Nienburgs Bürgermeisterin Susan Falke erklärte, sie sei dankbar für das gemeinsame Projekt mit dem Salzlandkreis. „So entsteht ein einheitliches Bild und es bringt für alle Beteiligten damit den größten Mehrwert.“

 

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Die Streckenabschnitte im Einzelnen:

  • Sixdorf-Biendorf 1.886 m
  • Nienburg, Askaniastraße 121 m
  • Hecklingen, Pflaumenweg 1.218 m
  • Hecklingen, Quedlinburger Weg 1.008 m
  • Lückenschluss Feldweg Hecklingen 27 m
  • Neu Königsaue – B180, Teil 2 142 m
  • Neu Königsaue – B180, Teil 1 1.626 m
  • K 1370 – L 73 1.417 m
  • Hoym – Kläranlage 726 m
  • Fraubornmühle – Hoym, 1.103 m
  • Friedrichsaue – Schadeleben, 573 m
  • Abenteuerspielplatz - K 1370, 294 m
  • Neu Königsaue - B 180, 1.629 m
  • Dröbel – Roschwitz, 1712 m
  • Roschwitz – Baalberge, 2.389 m

 

Hintergrund zum R1:

Der R1 - von der französischen Kanalküste bis ins russische St. Petersburg - verbindet über 3.500 Kilometer die Menschen, die Natur und die Kultur von neun europäischen Ländern. Etwa 260 Kilometer führen durch Sachsen-Anhalt, fast ein Drittel im Salzlandkreis.

 

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