Neue Anlage des Kreiswirtschaftsbetriebs auf Deponie bei Staßfurt

Methangas wird aufgefangen
Neue Anlage des Kreiswirtschaftsbetriebs auf Deponie bei Staßfurt reduziert Ausstoß klimaschädlicher Gase deutlich. Landrat Markus Bauer: „Technik hilft bei unseren Klimazielen weiter.“


 

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Landrat Markus Bauer (3.v.l.) und Ralf Felgenträger (r.) nehmen die RTO-Anlage auf der Deponie bei Staßfurt gemeinsam mit Vertretern der Planungs- und Baufirmen symbolisch in Betrieb.
Bildquelle: Marko Jeschor / Pressestelle Salzlandkreis

 

Staßfurt. Weniger Methangas, weniger schädliche Klimagase - auf der Deponie des Kreiswirtschaftsbetriebs bei Staßfurt läuft seit Mitte vergangener Woche eine sogenannte RTO-Anlage. Sie wird künftig das aufgrund der in der Deponie entsorgten organischen Stoffe anfallende Methangas in weniger schädliches Kohlenstoffdioxid umwandeln. „Es ist ein weiterer Schritt hin zu unserem Ziel, die Region entsprechend unserer Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030 klimaneutral zu gestalten“, sagte Landrat Markus Bauer bei der offiziellen Eröffnung.

Rund 9000 Tonnen klimaschädliche Treibhausgase pro Jahr kann die Anlage mit Hilfe des Prozesses der sogenannten regenerativen thermischen Oxidation (RTO) einsparen – und zwar im Vergleich zum ansonsten unbehandelten Austritt des dort anfallenden Methangases. Die Anlage ist nach Angaben der für die Planung und Bauüberwachung zuständigen Deposerv GmbH aus Barleben die erste dieser Art in Sachsen-Anhalt.

Der Kreiswirtschaftsbetrieb ließ sie an der Deponie bauen, weil eine ansonsten übliche Fackelanlage nicht eingesetzt werden kann. Zudem gibt es mittlerweile strengere Bestimmungen zur Behandlung von Abgasen auf Deponien. Neuer organischer Abfall wird auf der Deponie seit Jahren nicht mehr entsorgt, sie muss vom Kreiswirtschaftsbetrieb jedoch weiter unterhalten werden.

Neben der RTO-Anlage wurden 17 bis zu 20 Meter tiefe Brunnen und ein rund 2,2 Kilometer langes Rohrleitungsnetz in der Deponie gebaut, um das anfallende Gas absaugen zu können. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,4 Millionen Euro. Rund 50 Prozent der Kosten werden dank der Kommunalrichtlinie der Nationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung gefördert.

Erste Planungen hatte der Kreiswirtschaftsbetrieb bereits 2018 aufgenommen, wie Betriebsleiter Ralf Felgenträger informierte. Informiert war stets der Betriebsausschuss des Kreiswirtschaftsbetriebs über das Vorhaben.  Für den Bau war die Lambda Gesellschaft für Gastechnik mbH aus Herne zuständig. Die Brunnen und Leitungen baute und verlegte die Diringer & Scheidel Bauunternehmung GmbH & Co. KG aus Dessau.

Landrat Markus Bauer sagte, die Notwendigkeit einer solchen Anlage zeige deutlich, dass anfallender Müll unter Umständen auch noch nach Jahrzehnten für die nächste Generation zum Problem werden kann – aufgrund des bisher ausweichenden Methans für die Umwelt sowie aufgrund der Kosten für die Allgemeinheit zur Planung und Bau der Anlage. „Deshalb ist es so wichtig, dass Müll schon im Ansatz vermieden wird.“

 

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