Kulturpreisverleihung 2022

Ein Kulturpreis am Geburtstag
Landrat Markus Bauer würdigt das Lebenswerk des Staßfurter Künstlers Walter Richter


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Bernburg/Staßfurt. Inmitten der Bilder seiner neuen Ausstellung und der Gäste, die gekommen waren, um ihn und seine Werke zu sehen, nahm Walter Richter am Mittwochnachmittag seine Auszeichnung in den Räumen der Urania entgegen. Der Staßfurter Künstler, der am selben Tag seinen 91. Geburtstag beging, ist von Landrat Markus Bauer mit dem Kulturpreis des Salzlandkreises 2022 geehrt worden. Bis zuletzt sickerte nichts durch vom Überraschungsbesuch des Landrats, der jährlich verdienstvolle Menschen im Bereich Kultur und Brauchtumspflege besonders würdigt. In diesem Jahr ist es Walter Richter. 

Der Kulturpreis des Salzlandkreises ehrt das Engagement von Menschen, die hier wohnen und wirken und in besonderer Weise mit dem Landkreis verbunden sind, die die Kultur der Region erhalten und bewahren. Die Vorschläge dazu kommen ebenfalls aus der Region. Wie auch in diesem Fall, von zwei Männern aus der Stadt Staßfurt. In ihrem Vorschlagsschreiben an die Kreisverwaltung mit ausführlicher Begründung enden Klaus-Dieter Magenheimer und Karl-Heinz Klix: „Wir halten ihn für würdig, diese Auszeichnung überreicht zu bekommen.“

Das Gremium beim Kreis, das über sämtliche Vorschläge zur Ehrung mit dem Kulturpreis zu entscheiden hat, sah das ebenso. Und so wechselte ein kunstvoll gestalteter Glasquader-Kulturpreis in die Hände des Künstlers Walter Richter, in Anerkennung eines außergewöhnlichen Lebenswerks. Dafür gab es besonders herzlichen Dank vom Landrat sowie Glückwünsche am Geburtstag. 

Walter Richter sei wohl der Staßfurter Künstler, der den Leuten in der Stadt am längsten bekannt ist, meinte Markus Bauer in seiner Rede. Seit Jahrzehnten stelle er in Staßfurt und auch überregional aus, habe immer viele Kurse gegeben und sei aus der Öffentlichkeit nicht wegzudenken.

Trotz seines hohen Alters und eingeschränkter Mobilität ist Walter Richter immer noch schöpferisch und gestalterisch aktiv. Zu seinen neuesten Aktionen gehörte die Präsentation der Friedenstaube in der Stadt. Das friedliche Zusammenleben der Völker stellte er oft in den Mittelpunkt seiner Arbeiten. Zeit seines Lebens setzte er sich öffentlich dafür ein und ließ andere teilhaben an seinen Erfahrungen und Überzeugungen. Ließ sie von seinem Können profitieren, indem er Anleitung gab und Motivation und zu Diskussionen anregte. Er selbst kam infolge von Krieg und Vertreibung als Jugendlicher 1946 nach Staßfurt, blieb der Stadt und ihren Menschen treu und war bis nach der Wende beruflich als Maler und Werbegestalter tätig. Malen und Gestalten war aber weit mehr für ihn als ein Beruf.

Schon in ganz jungen Jahren beteiligte er sich am Zeichenzirkel, besuchte dann die Magdeburger Spezialschule für Malerei und Grafik und wurde schließlich selbst staatlich anerkannter Zirkelleiter. 25 Jahre lang widmete er sich der jungen Generation, gab er seine Erfahrungen weiter im Jugendfreizeitzentrum seiner Heimatstadt. Später waren es die Senioren, mit denen er weitere 15 Jahre regelmäßig und aktiv arbeitete.

Über die Jahre erhielten nicht nur die Einwohner seiner Heimatstadt Staßfurt Einblicke in sein umfangreiches künstlerisches Schaffen oder die in Hecklingen, Frose und Bernburg. Auch in Kroppenstedt, Quedlinburg, Halberstadt und Wernigerode, in Sellin, Genthin und Graal-Müritz gab es Ausstellungen von und mit Walter Richter. Beteiligt war er auch an Ausstellungen in Magdeburg, Lehrte, Berlin, Leipzig oder Tallin und Kiew.

 

Das Foto (© Salzlandkreis, Marko Jeschor) von der heutigen Preisvergabe an Walter Richter (sitzend in der Bildmitte) zeigt (von links nach rechts): Karl-Heinz Klix, Dr. Margit Kietz, Vorsitzende Staßfurter Urania e. V., Landrat Markus Bauer, Klaus-Dieter Magenheimer, Bianca Görke und René Zok, Staßfurts Bürgermeister.

 

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