Salzlandkreis legt abgestimmten Stufenplan zum Energiesparen vor.

Auf den Ernstfall vorbereitet
Salzlandkreis legt abgestimmten Stufenplan zum Energiesparen vor. Ziel ist, auch strengere Vorgaben zum sparsamen Umgang mit Strom und Gas zu erfüllen und dabei gleichzeitig die Arbeitsfähigkeit zu sichern.


Bernburg. Energiesparen und gleichzeitig Arbeitsfähigkeit bewahren – der Salzlandkreis hat sich bestmöglich auf einen möglichen Energienotstand in den kommenden Wintermonaten vorbereitet. Dafür ist ein sogenannter Rahmenplan in Abstimmung mit allen Fachdiensten erarbeitet worden. Dieser macht klare Vorgaben für die Organisation des Dienstbetriebs bei unterschiedlichen Energienotstands-Szenarien.

Landrat Markus Bauer sagt: „Wir haben keinen Einfluss auf die Energiesituation in Deutschland im Winter und wir können nur hoffen, dass es nicht zu einem Notstand kommt. Wenn doch, dann wissen wir, wie wir unseren Teil beitragen können, noch mehr Energie als bislang zu sparen und gleichzeitig die Arbeitsfähigkeit der Verwaltung weitestgehend beizubehalten.“

Der Landrat betont: „Wir befassen uns im  Rahmen unserer Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030 seit Jahren mit der Frage, wie wir die vorhandenen Ressourcen effizienter und damit schonend einsetzen können. Diese Vorarbeit hat uns geholfen.“ Er dankt all seinen Kolleginnen und Kollegen deshalb für die bisher geleistete Arbeit. „Wir haben eine Vorbildfunktion und erfüllen so auch unseren gesellschaftlichen Beitrag in der Situation.“

Der erarbeitete Rahmenplan für die Kernverwaltung sieht sieben Stufen mit verschiedenen organisatorischen Änderungen vor. Die Vorgaben der derzeitigen Stufe 0 entsprechen den seit September geltenden neuen Bundesvorgaben zum Energiesparen. Der Wechsel in weitere Stufen ist nur vorgesehen, sofern aufgrund weiterer bundes- oder landespolitischer Vorgaben bzw. aufgrund der Lage am Energiemarkt die Notwendigkeit besteht. Die Entscheidung dazu trifft der Landrat in Abstimmung mit den Fachbereichen.

Sollten effektive Büronutzung, versetzte Arbeitszeiten und mobiles Arbeiten nicht ausreichen, werden persönliche Kontakte in den kreiseigenen Gebäuden mit Bürgerinnen und Bürger auf das notwendige Minimum reduziert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dann vorrangig über Telefon, E-Mail oder auch Webkonferenzen für die Anliegen und Sorgen der Bürgerinnen und Bürger erreichbar.

Schon in der Coronazeit waren teilweise Einschränkungen für den Besucherverkehr in den Gebäuden aufgrund der Kontaktbeschränkungen notwendig. „Diese Erfahrung mussten wir alle machen. Wir haben aber gespürt, dass es funktioniert. Die Erfahrung hilft uns deshalb jetzt.“ Der Landrat betont: „In jedem Fall bleibt die Kreisverwaltung arbeitsfähig und ansprechbar für die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen. Dafür haben wir uns intern abgestimmt und erforderliche Organisationsschritte vorbereitet, personalrechtlich, arbeitsorganisatorisch und technisch.“

Wie der Zugang zu Gebäuden in den verschiedenen Szenarien möglich ist, regelt der Rahmenplan genau. Der für das Gebäudemanagement zuständige Fachdienstleiter Dennis Nimmich erklärt, alle Gebäude der Kernverwaltung seien dafür anhand von Kriterien wie Energieverbrauch, Besucherkontakte sowie gesetzte Prioritäten bei der Aufgabenerfüllung für die Bürgerinnen und Bürger kategorisiert worden.

Für die Schulgebäude des Salzlandkreises gilt der Rahmenplan „Energienotstand“ mit Blick auf den vorgegebenen Präsenzunterricht unterdessen nicht. Für die Organisation des Schulalltags ist das Land zuständig. Allerdings hat der Landrat die Schulleitungen sowie Lehrerinnen und Lehrer als Nutzer der Gebäude mehrmals angehalten, selbst alle möglichen Sparmaßnahmen bei Strom und Gas zu ergreifen.

In diesem Zusammenhang schickt der Landrat auch einen Appell an die Bundesregierung. „Kindertagesstätten, die allgemeinbildenden Schulen, Kultur- und Sporteinrichtungen wie Theater, Sport- und Schwimmhallen müssen weiterhin unseren Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stehen. Wir spüren in vielen Bereichen, welche Auswirkungen die Kontaktverbote hatten. Wir müssen unseren Nachwuchs nach zwei anstrengenden Corona-Jahren stärken.“

Auch an die Städte und Gemeinden hat der Salzlandkreis gedacht. Der Landrat stellte den Rahmenplan am Freitag deshalb den Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeistern sowie den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern bei einem Treffen der Hauptverwaltungsbeamten in Bernburg vor. „Es gilt zwar die kommunale Selbstverwaltung. Aber wir haben in der Region bisher immer gut mit den Städten und Gemeinden zusammengearbeitet. Deshalb wollen wir auch jetzt Impulse senden. Wie in der Corona-Pandemie gilt: Wir können die Herausforderung nur gemeinsam meistern!“

 

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