Menschen mit Herz gesucht

Menschen mit Herz gesucht
Berufsbetreuer kümmern sich um die Belange von Hilfe bedürftigen Menschen nach Unfällen oder Krankheit. Einige gehen zum Jahresende in Rente. Deshalb sucht das Gesundheitsamt des Salzlandkreises Interessenten.


Bernburg. Hilfe bedürftigen Menschen bei Behördengängen oder Arztbesuchen zur Seite stehen und dabei selbst finanziell abgesichert sein – wer sich angesprochen fühlt, könnte demnächst als Berufsbetreuer im Salzlandkreis seine Arbeit aufnehmen. Die Betreuungsbehörde der Kreisverwaltung sucht Interessierte zum nächst möglichen Zeitpunkt. Es handelt sich dabei jedoch nicht um eine Festanstellung, Berufsbetreuer arbeiten freiberuflich.

Grundsätzlich kann sich jeder bewerben, der in der Lage ist, seine Belange selbst zu regeln, ein polizeilich einwandfreies Führungszeugnis und eine positive Auskunft aus dem Schuldnerverzeichnis vorlegen kann. Voraussetzung für die Berufung durch das zuständige Betreuungsgericht ist zudem eine tiefergehende Sachkunde. Dafür gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten. In der Regel haben Berufsbetreuer in sozialen Bereichen wie Alten- oder Krankenpfleger gearbeitet oder waren als Rechtsanwälte oder Versicherungskaufleute tätig.

Berufsbetreuer beraten, unterstützen und vertreten volljährige Menschen, die aufgrund verschiedener geistiger und/oder körperlicher Beeinträchtigungen ihre Rechtsgeschäfte nicht mehr selbst erledigen können. Nach dem Betreuungsgesetz besteht die Verpflichtung, seine Aufgaben so zu erfüllen, wie es dem Wohl und den Wünschen des Betreuten entspricht. Dafür sind regelmäßige persönliche Gespräche mit dem Betreuten notwendig. Überwacht wird die Betreuung vom zuständigen Betreuungsgericht. Die zuständigen Amtsgerichte befinden sich in Aschersleben, Bernburg und Schönebeck.

Jeder Berufsbetreuer im Salzlandkreis betreut zwischen 30 und 100 Personen. Pro Fall hat der Berufsbetreuer Anspruch auf eine monatliche Pauschale. Die Höhe ist abhängig von der eigenen Qualifikation, vom Vermögen und der Wohnform des Betreuten sowie der Dauer der Betreuung. Aktuell gibt es im Salzlandkreis 30 gerichtlich bestellte Berufsbetreuer sowie Betreuungsvereine, die insgesamt 4711 Betreuungsverfahren bearbeiten. Einige Betreuer werden zum Ende des Jahres ihren Ruhestand antreten, weshalb der Fachdienst Gesundheit Interessenten sucht.

Der vom Betreuungsgericht bestellte Berufsbetreuer wird zum gesetzlichen Vertreter des Betreuten im Rahmen der ihm vom zuständigen Gericht übertragenen Aufgaben. Zu den Aufgabenbereichen gehören unter anderem die Gesundheitssorge, die Vermögenssorge, Behörden- und Wohnungsangelegenheiten. Nach dem Betreuungsrecht bleiben die betroffenen Personen geschäftsfähig, wahlberechtigt und ehe- und testierfähig. Rund 1,3 Millionen Menschen in Deutschland werden derzeit von rund 12 000 Berufsbetreuern, Betreuungsvereinen sowie ehrenamtliche Betreuer betreut.

Diese Art der Hilfe kann jeder einmal benötigen - zum Beispiel aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit. Den tatsächlichen Bedarf stellt die örtliche Betreuungsbehörde fest. Sie muss dann einen geeigneten Betreuer vorschlagen. „Wir prüfen, ob jemand aus dem Familien- oder Bekanntenkreis in Frage kommt. Ist das nicht der Fall, kommt ein Berufsbetreuer ins Spiel“, erklärt das Gesundheitsamt. Dieser wird dann vom Betreuungsgericht bestellt.

 

>>> Gesundheitsamt Salzlandkreis

 

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