Salzlandkreis bereitet sich darauf vor, Energieverbrauch massiv zu senken.

Sparsames Heizen, bessere Raumauslastung
Salzlandkreis bereitet sich darauf vor, Energieverbrauch massiv zu senken. Landrat Markus Bauer: „Stellen uns der gesellschaftlichen Aufgabe.“

Bernburg. Sparsames Heizen, bessere Raumauslastung sowie verstärkte Telearbeit – der Salzlandkreis will angesichts der Preisexplosion für Strom und Gas den Energieverbrauch massiv senken. Landrat Markus Bauer sagt: „Wir erleben bisher nie dagewesene Preissprünge. Als öffentliche Verwaltung haben wir die gesellschaftliche Aufgabe, die eigenen Kosten für Strom und Gas nicht vollends aus dem Ruder laufen zu lassen. Denn das Geld fehlt uns sonst an anderer Stelle bei unserem Wirken für die Allgemeinheit.“ Zugleich stellt sich der Salzlandkreis der von der EU vorgegebenen Aufgabe, mindestens 15 Prozent Energie im eigenen Wirkungskreis zu sparen.

Der Landrat hat die Fachbereiche der Kreisverwaltung beauftragt, in den nächsten Wochen konkrete Vorschläge zum Energiesparen vorzulegen. „Wir können schnell reagieren, weil wir dank unserer Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030 bereits eine Grundlage haben und uns seit vielen Jahren der Frage widmen, wie wir schonender mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen umgehen können.“ Zu den bisherigen Maßnahmen gehören energetische Sanierungen von Verwaltungs- und Schulgebäuden, der Einsatz von Hybrid-Fahrzeugen und LED-Technik sowie die Einstellung eines Klimamanagers.

Eine Maßgabe bei den Vorschlägen neben dem sparsamen Umgang mit Energie ist: die Effizienz zu steigern. „Wir müssen mit den Kapazitäten umgehen, die wir haben. Deswegen müssen wir die Büroräume besser auslasten, etwa mit Hilfe von Room-Sharing-Modellen“, erklärt Markus Bauer. Der Landrat wird in seinem unmittelbaren Bürobereich mit guten Beispiel vorangehen. „Wir werden zeigen, dass mit klugen Ideen vorhandener umbauter Raum effizient genutzt werden kann.“ Er erwartet zugleich, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre eigene Energienutzung entsprechend der Situation anpassen.

In Frage kommt für den Landrat dagegen nicht, Modelle zu verkürzter Arbeitszeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Betracht zu ziehen. „Damit steigern wir weder den Wirkungsgrad, noch könnten wir für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger als Dienstleister im bisher gewohnten Umfang zur Verfügung stehen“, sagt Markus Bauer.

Auf die Energiepreissteigerung hatte der Salzlandkreis bereits mit dem Nachtragshaushalt reagiert. 1,6 Millionen Euro mehr sind für Strom und Gas für Verwaltungs- und Schulgebäude im laufenden Jahr bereits eingeplant. Zudem forderte der Landrat die Schulleitungen der Schulen in eigener Trägerschaft auf, die Betriebskosten stärker im Blick zu behalten.

Für das nächste Jahr rechnet die Kreisverwaltung mit weiteren Mehrkosten in Millionen-Höhe. Dabei werden neben voraussichtlich weiter steigenden Energiekosten für Gas und Strom für die eigenen Verwaltungs- und Schulgebäude auch Kostensteigerungen bei freien Trägern in den Bereichen Kindertagesstätten sowie Kinder- und Jugendhilfe sowie im Sozialbereich anfallen.

Zu beziffern sind die künftigen Mehrkosten derzeit nicht. Landrat Markus Bauer betont, es gebe viele Unwägbarkeiten. So sei derzeit auch noch nicht klar, welche Vorgaben zum Infektionsschutz vor dem Corona-Virus gelten. „Einerseits müssen wir Energie sparen, andererseits aber regelmäßig Lüften. Das wird mit Beginn der Heizperiode im Herbst eine tägliche Gratwanderung.“