Mann mit kommunaler Erfahrung
Landrat Markus Bauer stellt mit Gerd Hasskerl neuen Geschäftsführer der Kreisverkehrsgesellschaft Salzland vor. Die Erwartung des Salzlandkreises: „Mobilität im Netzwerk neu denken.“
Gerd Hasskerl und Landrat Markus Bauer (r.) neben einem Bus der Kreisverkehrsgesellschaft in Bernburg. / Foto: Pressestelle Salzlandkreis
Bernburg. Die Auswahl ist getroffen. Gerd Hasskerl wird künftig die Geschicke der Kreisverkehrsgesellschaft (KVG) Salzland mbH als Geschäftsführer leiten. Der 51-Jährige aus Thüringen tritt am 1. Juni seinen Dienst an. Unmittelbar nach der Vertragsunterschrift stellte Landrat Markus Bauer den neuen Geschäftsführer der Öffentlichkeit vor. „Uns ist es gelungen, einen echten Praktiker und Netzwerker für diese wichtige Aufgabe zu gewinnen.“ Der Landrat setzt große Erwartungen in Gerd Hasskerl. „Ein qualitativ hochwertiger öffentlicher Personennahverkehr ist Daseinsvorsorge pur. Neben der Erfüllung des vorgegebenen Fahrplans muss die KVG Mobilität aber auch neu denken.“
Markus Bauer verweist auf die gestiegenen Kraftstoffpreise sowie auf weitere Möglichkeiten der Mobilität, die man im Sinne einer smarten Region künftig berücksichtigen müsse. Auch die Etablierung der Salzlandbahn in ein paar Jahren sei vorzubereiten. „Wir sind ein vernetzter Landkreis mit innovativem Potenzial. Die Frage muss stets lauten, wie wir in diesem Netzwerk effizient unsere Aufgaben gemeinschaftlich erfüllen können, um weiterhin ein attraktiver Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort zu sein.“ Der ÖPNV im ländlichen Bereich müsse so attraktiv sein, dass das Auto nicht zwingend erste Wahl ist.
Der neue Geschäftsführer weiß um die Herausforderungen der kommunalen Gesellschaft. „Ich freue mich auf die Aufgaben. Ich werde mein Wissen und meine Erfahrung einbringen, um die Ziele unter den gegebenen Bedingungen zu erfüllen.“ Der gelernte Diplom-Betriebswirt hatte zuletzt 14 Jahre in Thüringen in einem kommunalen Verkehrsunternehmen gearbeitet – als Geschäftsführer. Dabei verantwortete Gerd Hasskerl unter anderem die Umstellung der Fahrzeugflotte auf Erdgas und etablierte die erste landesweit bedeutsame Busverbindung in Thüringen. Zugleich kann er sich aufgrund seiner Qualifikationen auch hinters Steuer setzen. „Wer Sport unterrichtet, muss auch Rolle vorwärts können.“ Der 51-Jährige saß zudem im Verband deutscher Verkehrsunternehmen im Vorstand für Sachsen und Thüringen.
In den vergangenen Monaten fand ein umfangreiches Auswahlverfahren mit Hilfe eines Headhunters statt. Sechs Bewerber wurden nach sorgfältiger Prüfung schließlich zum Vorstellungsgespräch gebeten. „Uns war wichtig, dass der neue Geschäftsführer nicht nur die betriebswirtschaftliche Perspektive einnimmt, sondern auch die gesellschaftliche.“ Der neue Mann wird ab Juni zunächst noch von Helmut Zander unterstützt, der seit vorigen Herbst übergangsweise die Geschäfte der Kreisverkehrsgesellschaft geführt hatte. In diesem Zusammenhang dankt der Landrat dem Interimsgeschäftsführer für sein Engagement.
Die kreiseigene KVG beschäftigt 144 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei Standorten. Das kommunale Unternehmen ist mit ihren 79 Bussen täglich auf den Straßen im Salzlandkreis unterwegs. Zuletzt wurden rund 3,7 Millionen Kilometer zurückgelegt, um den Fahrplan zu erfüllen. Neben dem sogenannten Gelegenheitsverkehr gehört die Schülerbeförderung zu den wesentlichen Aufgaben. Pro Schultag werden rund 6 000 Schülerinnen und Schüler befördert.