Salzlandkreis koordiniert weitere Unterstützung für Jaroslaw

Salzlandkreis koordiniert weitere Unterstützung für Jaroslaw
Hilfsorganisationen wollen Freiwillige für mehrtägige Einsätze im polnischen Partnerkreis Jaroslaw abstellen, Kreisverwaltung gezielt Firmen für Lebensmittel und Hygieneartikel ansprechen. Landrat Markus Bauer sagt: „Bereitschaft zeigt, wie wichtig Partnerschaften sind.“


 

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Landrat Markus Bauer (l.) vor der Abfahrt des ersten Hilfstransports von DLRG- und ASB-Mitarbeitern nach Jaroslaw / Foto: privat

 

Bernburg. Tausende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nimmt der polnische Landkreis Jaroslaw täglich auf. Sie werden kurzzeitig untergebracht und notversorgt, damit sie anschließend innerhalb des Landes eine längerfristige Zuflucht vor dem Krieg in ihrem Heimatland finden. Es ist eine Mammutaufgabe, die der polnische Partner-Landkreis des Salzlandkreises seit Kriegsbeginn zu stemmen hat.

Umso dankbarer zeigte sich Stanislaw Klopot, Amtskollege von Landrat Markus Bauer, für die ersten Hilfsgüter, die der Salzlandkreis nach Abforderung gezielt zusammengestellt und bereits in der vergangenen Woche mit Hilfe des DLRG und des ASB nach Jaroslaw gebracht hatte. In einem anschließend erhaltenen Schreiben im Namen des polnischen Landrats hieß es, man danke für „die schnelle Hilfe und Organisation des Hilfstransport für unsere ukrainischen Freunde“. Alles sei planmäßig abgelaufen.

Dazu sagt Markus Bauer: „In dieser Zeit zeigt sich wieder, wie wichtig Partnerschaften sind.“ Er versprach, der Salzlandkreis werde weiterhin nach Kräften unterstützen, um das unermessliche menschliche Leid zu mindern.

Markus Bauer dankte in diesem Zusammenhang allen Beteiligten im Salzlandkreis für ihr außergewöhnliches Engagement. Vor Reiseantritt in den frühen Morgenstunden hatte der Landrat persönlich den Helfern eine gute Fahrt und viel Kraft gewünscht. Jaroslaw liegt direkt an der ukrainischen Grenze. Die Fahrtzeit liegt bei rund neun Stunden mit dem Auto. Auf dem Rückweg nahmen die Ersthelfer aus dem Salzlandkreis zwei Familien mit Kindern mit.

Mittlerweile hat sich der Salzlandkreis bei einer Beratung am Donnerstag mit den hiesigen Hilfsorganisationen DLRG, DRK und ASB darauf verständigt, wie die weitere Unterstützung aussehen soll. „Nach der Auswertung der ersten Hilfslieferung wissen wir, dass vor Ort in den Flüchtlingszentren vor allem helfende Hände gebraucht werden, ebenso wie Lebensmittel, Hygieneartikel und spezielle technische Hilfsgüter. Wir werden nun Firmen im Salzlandkreis ansprechen und um Hilfe bitten“, erklärt Landrat Markus Bauer. Ziel ist, in Abstimmung mit dem Landkreis Jaroslaw einen größeren Transport an die ukrainische Grenze zu schicken.

Die Hilfsorganisationen sagten wiederum zu, Freiwillige für mehrtägige Hilfseinsätze in den Flüchtlingszentren im polnischen Partnerkreis Jaroslaw abstellen zu wollen, um die hiesigen polnischen Hilfskräfte dort direkt zu unterstützen. Dieser Einsatz ist ab Anfang April 2022 vorgesehen. 

Der Landrat sagte zu, die Kreisverwaltung werde die Koordination übernehmen. Er erklärte zugleich, mit Blick auf die Aufnahme, Unterbringung und Versorgung der Kriegsflüchtlinge im Salzlandkreis müsse die Hilfe gebündelt werden. „Auch unsere Ressourcen sind begrenzt. Wir müssen schauen, dass wir unsere Aufgaben in den Städten und Gemeinden auch in den nächsten Wochen noch erfüllen können.“

Markus Bauer verweist auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Täglich werden bis zu 800 Neuinfektionen amtlich registriert. Die damit verbundenen Einschränkungen seien mittlerweile sehr deutlich zu spüren. Zudem dürfe nicht das behördliche Tagesgeschäft leiden. „Wir gewährleisten, dass das öffentliche Leben weiterhin stattfinden kann.“

 

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