Spendenkonto eingerichtet
Landrat Bauer hat die Kreisverwaltung zur Hilfe für ukrainische Schutzsuchende und zur Bündelung der sofortigen Aufgaben und Angebote aufgestellt. Regelmäßiger Austausch mit den Kommunen verabredet.
Bernburg. Was die Städte und Gemeinden jetzt sofort organisieren können für Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine, die im Salzlandkreis um Hilfe bitten, war Thema der Gesprächsrunde von Landrat Markus Bauer mit den hauptamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern am Montagmorgen. Dass sie alle schnell und unbürokratisch helfen, war nicht die Frage. Aber wann wie viele in den Salzlandkreis kommen und wie lange sie bleiben, das vermag aktuell niemand vorherzusagen. Am Montagnachmittag weiß die Landkreisverwaltung von zwei Personen aus der Ukraine, die im Salzlandkreis Zuflucht gefunden haben vor dem Krieg. Sie sind bei Verwandten untergekommen.
Bürger aus der Ukraine können aufgrund ihres Status selbstständig, ohne behördliche Beteiligung einreisen und sich für mindestens 90 Tage hier aufhalten. Aber zur Klärung, inwiefern Unterstützung notwendig ist, bittet der Salzlandkreis die Zuflucht Suchenden, sich mit dem Fachdienst für Ausländer- und Asylrecht in Verbindung zu setzen.
„Wichtig ist, dass wir vorbereitet sind und unsere Schritte und Aktionen abstimmen“, sagt Landrat Bauer. Das werden wir ab sofort regelmäßig machen. „Die Kreisverwaltung bildet deshalb einen internen Stab zur Bündelung aller Informationen, zur Ableitung, Erledigung und Koordinierung der Aufgaben, die jeder übernehmen wird“, gibt er bekannt. „Wir wollen die Menschen in ihrer Not nicht allein lassen, sie beraten und an die Hand nehmen, um das Lebensnotwendige zu klären. Da muss Wohnraum vorbereitet sein. Es geht um die Kinderbetreuung in unseren Kitas und Schulen. Transporte sind zu erledigen. Die große Spendenbereitschaft der Bevölkerung wollen wir in die Richtung lenken, wo und wie sie tatsächlich gebraucht wird.“
Der Salzlandkreis selbst hat Kontakt aufgenommen zu den Wohnungsunternehmen, die mögliche Wohnraumkapazitäten melden sollen. Solche Kontakte wurden auch zu den Hilfsorganisationen geknüpft. Die Kreisverwaltung wird die Schulleitungen informieren und auch die Kitas, die sich auf die Aufnahme und Betreuung von Kindern einstellen müssen. Hier bieten auch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sofort Unterstützung an und sind direkte Ansprechpartner vor Ort. Alle Ankommenden sollen dort verlässliche Anlaufstellen finden, ähnlich wie bei den Soziallotsen in der Flüchtlingskrise von 2015, wenn es um eine Anmeldung, Wohnraumanmietung und damit ganz praktische oder auch finanzielle Hilfestellung geht.
Welche Prozesse und Strukturen dann im Bedarfsfall noch greifen, will die Kreisverwaltung für die Kommunen, Organisationen und Unternehmen übersichtlich zusammenfassen, sobald die grundsätzlichen rechtlichen Fragestellungen beantwortet sind. Zur rechtssicheren Umsetzung möglicher Hilfen ist das Land gebeten, per Erlass die Wege zu eröffnen. Der Salzlandkreis wird auf seiner Homepage regelmäßig die wichtigsten Informationen, aktuellen Entwicklungen und Ansprechpartner veröffentlichen.
Dazu gehört auch die Nummer des eigens eingerichteten Spendenkontos, das der Salzlandkreis für die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine eröffnet hat. „Jeder kann seinen eigenen Beitrag leisten. In der jetzigen Situation, wo wir noch nicht wissen, welche und wie viele humanitäre Hilfsgüter wir konkret brauchen, sind natürlich vor allem - auch kleine und kleinste - Geldspenden gern gesehen und äußerst hilfreich“, wirbt Landrat Bauer um die greifbare Solidarität der Menschen mit der Zivilbevölkerung, die vom Krieg in der Ukraine betroffen ist und leidet.
Das Spendenkonto des Salzlandkreises für Flüchtlinge aus der Ukraine ist eingerichtet.
Spenden können ab sofort eingezahlt werden unter IBAN:DE65 8005 5500 4000 0000 00.