Im Klimawettbewerb überzeugt
Salzlandkreis nutzt Siegprämie für Machbarkeitsstudie zum Wasserstoff-Einsatz im ÖPNV. Landrat Markus Bauer: Sehen unsere Idee bestätigt.
Bernburg. „Die 30 000 Euro Siegprämie bestätigen unsere Idee und unser Klimaschutzprojekt in Sachen Wasserstoff-Einsatz. Damit können wir die ersten Schritte zur Umsetzung finanzieren“, freut sich Fachdienstleiter Tilo Wechselberger. Stellvertretend für Landrat Markus Bauer und den Salzlandkreis nahm er diese Woche in Magdeburg den symbolischen Scheck für den überzeugendsten Wettbewerbsbeitrag zum „KlimaContest Kommunal 2021" entgegen von Energieminister Armin Willingmann und Dirk Trappe für die Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt LENA (Foto: LENA, v. l. n. r.).
Alle Kommunen im ländlichen Raum Sachsen-Anhalts waren aufgerufen, investive Projekte in der Kommune bzw. im kommunalen Umfeld zu entwickeln, die eine klar nachweisbare Treibhausgasminderung bewirken.
„Wir suchen jeden Wettbewerb, wenn wir uns dabei weiter entwickeln können nach unseren Vorstellungen“, sagt Landrat Markus Bauer. Über das Ziel des Salzlandkreises, eine Wasserstoff-Modellregion zu werden, hatte er schon vor Monaten informiert. In diesem Jahr hatte sich die Kreisverwaltung für dieses Vorhaben auch mit einer Projektskizze beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur um Fördermittel beworben. Denn, so begründet der Landrat, „Klimaschutz geht uns alle an. Wir im Salzlandkreis wollen weiter vorangehen, um für andere Regionen als Vorbild zu dienen. Dabei sehen wir Ökologie und Ökonomie stets im Zusammenhang. Umwelt schonen und wirtschaftlich handeln sind gleich wichtige Seiten der Medaille. Hier jedes Euros, den wir investieren wollen.“ Und weiter: „Auch wenn der erste Anlauf beim Bund noch nicht den erhofften Erfolg in Euro gebracht hat, wir bleiben dran. Wir finden neue Wege. Der Gewinn jetzt beim Klimawettbewerb auf Landesebene bestätigt uns.“
Der Salzlandkreis will unter Landrat Markus Bauer und in enger Abstimmung mit dem Kreistag seinen eigenen Beitrag leisten zur Schonung der Umwelt, verankert in der „Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030“. Um verursachte Emissionen messbar zu senken bis hin zur Klimaneutralität, soll auch Wasserstoff als Antrieb von Fahrzeugen im ÖPNV eine wichtige Rolle spielen.
Bisher haben sich nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums nur wenige Regionen in Deutschland mit dem Thema Wasserstoff befasst. Dabei sieht auch die Bundesregierung im Einsatz von Wasserstoff als Kraftstoff eine notwendige Ergänzung zur Elektromobilität, um ihre Klimaschutzziele zu erreichen.
„Bevor wir aber neue Linienbusse und Müllfahrzeuge anschaffen, wollen wir zuerst die notwendigen infrastrukturellen Voraussetzungen genau abklären. Da sind wir uns mit den Gremien von KVG und KWB und mit dem Kreistag auch alle einig“, erklärt Tilo Wechselberger, der zuständige Fachdienstleiter der Kreisverwaltung. „Wir haben die Energieregion Staßfurt, die im Verbund mit starken Partnern den Einsatz von vor Ort erzeugter grüner Energie, auch von grünem Wasserstoff, forciert. Wir brauchen befähigte Werkstätten für Wasserstoff-basierte Fahrzeuge. Wir brauchen die notwendigen Tankstellen. Was genau haben wir schon und was brauchen wir noch an Rahmenbedingungen? Das soll eine vertiefte Machbarkeitsstudie herausarbeiten. Die Siegprämie von 30 000 Euro wird genau darin einfließen.“