Radbrücke mit Vorbildcharakter

Fokus des Salzlandkreises auf nachhaltige Mobilität hat Bundesregierung überzeugt. Landrat Markus Bauer: „Barrieren werden abgebaut.“

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Zum Foto (Salzlandkreis, Marko Jeschor):
Es entstand bei der ersten Vorstellung des Projektes vor etwa einem Jahr und zeigt Tilo Wechselberger (links im Bild) und Markus Bauer (rechts) im Bereich der Saale, wo künftig eine Brücke beide Ufer verbinden soll.

Bernburg/Groß Rosenburg. Der Salzlandkreis setzt auf klimafreundliche Mobilität. Ein weiteres Modellprojekt dafür kann die Kreisverwaltung nun angehen: den Bau einer Fuß- und Radwegbrücke über die Saale bei Groß Rosenburg. Dafür hat sie die Zusage zur Förderung vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit erhalten. Die Kosten betragen rund 4,8 Millionen Euro. Voraussichtlich ab 2025 können die ersten Fußgänger und Radfahrer die Brücke überqueren.

Landrat Markus Bauer fasst die positive Bewertung der Projektskizze als Bestätigung der bisherigen Arbeit der Kreisverwaltung auf. Er ist überzeugt: „Mit der Brücke bauen wir Barrieren ab und können so die unterschiedlichen Regionen noch viel näher zusammenbringen. Wie viele gesellschaftliche Höhepunkte wir haben, hat jüngst die erste Runde des Dorfwettbewerbs gezeigt“, sagt Markus Bauer. Er betont, die Brücke werde sowohl von den Bürgerinnen und Bürgern für ihre täglichen Wege als auch für Touristen auf dem Saaleradweg relevant. „Nur wer bei uns wohnt und arbeitet, kann sich in die Gesellschaft einbringen. Deshalb profitiert der Wohn- und Wirtschaftsstandort Salzlandkreis von dieser Investition.“

Mit dem Vorhaben setzt die Kreisverwaltung die in der Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030 gesetzten Ziele zum Klimaschutz um. Die Fußgänger- und Radfahrerbrücke ist auch ein Ergebnis der Untersuchungen zu Verkehrsströmen im Salzlandkreis, die im Rahmen des Bundesmodellvorhabens zur langfristigen Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen bereits vor einigen Jahren durchgeführt worden waren. Der Landrat erklärt zudem, die Fußgänger- und Radfahrerbrücke sei das erste Projekt in Sachsen-Anhalt, das über das nationale Klimaschutzprogramm gefördert werde. Vor knapp einem Jahr hatte der Landrat die Pläne erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Mit der positiven Bewertung der Projektskizze kann die Kreisverwaltung jetzt einen konkreten Fördermittelantrag zum Bau der Radbrücke stellen. Sobald die formalen Voraussetzungen erfüllt sind, geht es an den Bau der Brücke samt weiterer Infrastruktur, die nach derzeitigen Planungen insgesamt rund 4,8 Millionen Euro kosten wird. Die Kosten werden dabei zu 100 Prozent vom Bund übernommen. Am Vorhaben beteiligt werden müssen während der Planungs- und Bauphase die Stadt Barby, der für Kreisstraßen zuständige Kreiswirtschaftsbetrieb, das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Magdeburg, der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft sowie der Saaleradweg e.V.

Der für Kreisentwicklung zuständige Fachdienstleiter Tilo Wechselberger sagt, mit dem Fokus auf Radfahrer und Fußgänger geben der Salzlandkreis bewusst gesundheitsfördernder, nachhaltiger und damit klimafreundlicher Mobilität den Vorrang. Schätzungen zufolge können damit in den nächsten Jahren einige Hundert Tonnen klimaschädliche Emissionen wie Kohlenstoffdioxid gespart werden. Nämlich dann, wenn Bürgerinnen und Bürger links und rechts der Saale auf Fahrräder statt auf Autos setzen.

Dass ein solches speziell auf Fußgänger und Radfahrer ausgelegtes Bauwerk tatsächlich dazu führt, dass die Bürgerinnen und Bürger einmal mehr das Auto stehen lassen, das wurde unlängst an einem anderen Beispiel im Salzlandkreis deutlich: die Grönaer Radbrücke, deren Zählanlage seit Inbetriebnahme mehrere Hundert Fahrradfahrer täglich erfasst. „Genau dieser Aspekt macht das Projekt so interessant und beispielhaft auf Bundesebene, denn auch an anderen Flüssen fehlen mitunter Brücken, die eine klimafreundliche Mobilität ermöglicht“, weiß der Landrat.

 

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