Neues Dach fürs Salzlandmuseum
Erster Bauabschnitt am Haupthaus abgeschlossen. Landrat: Erhalten Kulturdenkmal mit überregionaler Anziehungskraft
Foto: Fördervereinsvorsitzender Olaf Busch und die für das Salzlandmuseum zuständige Stabsstellenleiterin Petra Czuratis (v.l.) haben die Sponsorentafel am Gebäude enthüllt. Bildquelle: Marko Jeschor / Pressestelle Salzlandkreis
Schönebeck. Die Gerüste sind gefallen, der Blick portalseitig frei auf den aufwändig denkmalgerecht sanierten Fachwerkturm, auf Dachreiter und die rote Dacheindeckung mit Biberschwanzziegeln. Wer am Freitagnachmittag, beim offiziellen Abschluss des ersten Bauabschnitts am Vorderhaus, den Blick nach oben richtet, sieht das Salzlandmuseum in neuer, alter Schönheit. Der aufwändigste Teil der Dachsanierung ist vollbracht. Die Investition für den ersten Bauabschnitt: knapp 400.000 Euro. Davon bringt der Salzlandkreis 80.000 Euro als Eigenmittel auf. Ihren eigenen Beitrag leisten zudem das aufgearbeitete Zifferblatt der ebenfalls restaurierten Turmuhr und die beiden Glocken, die nun ebenfalls wieder sichtbar sind. Stolze 500 Jahre ziert die große Stundenglocke das Haus. Sie gehört mit Dachreiter und Turm zu den ältesten Teilen.
Das denkmalgeschützte Gebäude, für das der Salzlandkreis Verantwortung trägt, das er seitdem museal-inhaltlich neu ausgerichtet hat und kontinuierlich weiterentwickelt, wird nun auch dachsaniert. Nach umfangreichen und intensiven Vorarbeiten konnte 2020 die Vorbereitung für eine grundlegende und denkmalgerechte Sanierung von Turm und Dach am Haupthaus beginnen. Seit Anfang des Jahres wurde gebaut. Im Juli feierten Auftraggeber und Bauleute ein Bekrönungsfest. Dabei wurde dem fertigen Fachwerkturm eine neue Wetterfahne aufgesetzt.
Seit Freitag weist nun am Hauseingang eine Fördertafel auf die Beteiligten hin, die den Hausherrn mit finanzieller Förderung unterstützten, um das dringende Projekt umzusetzen. Das sind neben dem Land Sachsen-Anhalt auch die Beauftragte der Bunderegierung für Kultur und Medien, Lotto Sachsen-Anhalt und die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Salzlandsparkasse. „Für diese weitreichende Hilfe sind wir sehr dankbar. Und wir freuen uns, die Bauarbeiten bis hierher, trotz Lieferengpässen und insgesamt angespannter Corona-Situation, erfolgreich zum Abschluss gebracht zu haben“, sagt Landrat Markus Bauer. Der Kreistag und seine Fachausschüsse haben den Prozess kontinuierlich begleitet.
Weitere Bauarbeiten werden sich anschließen. In einem zweiten Bauabschnitt erhält auch das Hinterhaus ein neues Dach, und schließlich wird die Fassade der beiden Gebäudeteile saniert. Beim Freitagstermin am Museum galt der ausdrückliche Dank aus der Kreisverwaltung auch den ausführenden Firmen für die gute und produktive Zusammenarbeit: dem Planungsbüro HARTKOPF denk mal architektur, Gereke-Bau, der Herlau Dach- und Bau GmbH, Elbe Gerüstbau und der Firma Beck, die sich um die Turmuhr kümmert. Speziell für deren Sanierung hatte sich der überaus engagierte Förderverein des Salzlandmuseums eingesetzt und mit den Schönebecker Stadtwerken und dem Lions Club zusätzlich Sponsoren gefunden. Überhaupt, der Förderverein beziehungsweise seine Mitglieder sind immer mit im Boot und unterstützen den Salzlandkreis, wenn es um die Erhaltung und Entwicklung des Salzlandmuseums in Schönebeck geht.
Das Haus zählt zu den ältesten Gebäuden der Stadt und ist ein echter Blickfang im historischen Ensemble am Salzelmener Marktplatz, diente es doch ursprünglich den Ratsherren von Groß Salze als Rathaus. Seit 1954 beherbergt es ein Museum, für das heute der Salzlandkreis die Verantwortung trägt. Ausstellungsthemen sind die Salzgewinnung, die regionale Schifffahrt und das Ringheiligtum Pömmelte. Das Salzlandmuseum ist fest in die Bildungslandschaft Salzlandkreis integriert und vermittelt kulturelle Bildung für alle Altersgruppen. Es hat eine große regionale Bedeutung, weit über den Salzlandkreis hinaus.