Salzlandkreis stellt neuen Vize-Präsident beim Landkreistag
Landrat Markus Bauer hebt Bedeutung des ländlichen Raums hervor und fordert verlässliche Finanzausstattung der Kommunen.
(v.l.) Landrat Markus Bauer als Gastgeber für die Landräte in Sachsen-Anhalt, Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff, der mit den Landräten über aktuelle
politische Entwicklungen sprach, und Michael Ziche, Präsident des Landkreistags Sachsen-Anhalt, vor dem Hotel Villa Westerberge in Aschersleben.
Foto: Marko Jeschor/Pressestelle Salzlandkreis
Bernburg/Aschersleben. Der Landrat des Salzlandkreises, Markus Bauer, ist von der Landkreisversammlung des Landkreistages zum Vize-Präsidenten gewählt worden. Die Mitglieder der Landkreisversammlung, bestehend aus allen Landräten und Kreistagsvorsitzenden in Sachsen-Anhalt, wählten den 50-Jährigen Ende voriger Woche in Aschersleben einstimmig zum ersten Stellvertreter von Präsident Michael Ziche, Landrat im Altmarkkreis Salzwedel.
Markus Bauer war zuvor aus den Reihen der Landkreisversammlung für das Amt vorgeschlagen worden. Er tritt die Nachfolge von Uwe Schulze aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld an, der nicht wieder zur Wahl des Landrats antrat und damit nicht mehr Teil des Gremiums ist. Der Landkreistag tritt unter anderem für die Belange der Landkreise auf Bundes- und Landesebene ein und berät die Landkreise bei der Umsetzung neuer Verordnungen.
Markus Bauer sagte nach seiner Wahl, er werde sich in seinem neuen Amt dafür einsetzen, die Landkreise noch enger miteinander zu vernetzen. Das sei sowohl für eine weitestgehend gemeinsame Entwicklung der Regionen wichtig, als auch Voraussetzung für eine starke Stimme auf Landesebene. „Wir sind für 75 Prozent der Bevölkerung zuständig. Um dieser Bedeutung für die Gesellschaft gerecht zu werden, benötigen wir neue Spielräume bei der gleichwertigen Entwicklung des ländlichen Raums.“
Der Landrat stellt auf die finanziellen Zwänge der Landkreise ab und verweist auf das von der Landkreistagversammlung verabschiedete Positionspapier. Darin heißt es unter anderem, dass der flächendeckende Breitbandausbau auf Gigabit-Niveau zu beschleunigen ist, alle Schulen kurzfristig mit Glasfaser versorgt werden sollen, attraktive ÖPNV-Angebote zu schaffen sind, der Investitionsstau im kreiseigenen Straßennetz aufzulösen ist sowie die haus- und fachärztliche Versorgung dauerhaft sicherzustellen ist.
Markus Bauer betont, dafür sei eine verlässliche Finanzausstattung der Kommunen unabdingbar. Der Salzlandkreis zum Beispiel arbeite seit Jahren daran, Prozesse effektiver und effizienter zu gestalten, das Konsolidierungspotenzial sei jedoch ausgeschöpft. „Wie wichtig eine moderne und gut ausgestattete Verwaltung ist, hat zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt.“ So seien etwa Schüler aufgrund frühzeitiger Investitionen in eine moderne IT-Infrastruktur in den Schulen sowie aufgrund eines flächendeckenden Breitbandausbaus wesentlich besser in der Lage gewesen, während des Lockdowns von zu Hause zu lernen.
Der Landrat sagt, die Landkreise seien auf junge, gut ausgebildete Familien angewiesen. Deswegen sei es wichtig, in den Bereichen Wohnen, Wirtschaft und Wissenschaft als attraktiver Standort wahrgenommen zu werden.
Daneben will Markus Bauer auch dafür werben, das Land mit Hilfe von langfristigen Strategien neu auszurichten. „Bei uns im Salzlandkreis setzen wir mit der vom Kreistag beschlossenen Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030 parteiunabhängig Prioritäten. Damit wollen wir die Frage beantworten, wie wir in zehn Jahren leben wollen.“ Eine von allen getragene Strategie sei auch für Sachsen-Anhalt wichtig.