Müll anderen überlassen – Bußgeld!
Warum der Salzlandkreis einen Mann belangen muss, der einen Teil seines Unrats nicht auf dem Wertstoffhof abgegeben hat.
Bernburg. Nicht nur das Entsorgen von Müll in der Landschaft, sondern auch das Überlassen von Abfall an Freunde oder Bekannte kann zu einem Bußgeld führen. Diese Erfahrung musste ein 33-Jähriger aus Bernburg machen. Er erhielt einen Bußgeldbescheid vom Salzlandkreis, weil mehrere im April auf Feldwegen gefundene Müllsäcke ihm zugeordnet werden konnten.
Der Mann hatte eine ältere Immobilie erworben und saniert. Im Müll gefundene Unterlagen des vorherigen Hauseigentümers führten auf die Spur des neuen Eigentümers des Hauses. Während er den überwiegenden Teil des bei der Renovierung vorgefunden Mülls ordnungsgemäß entsorgte, überließ er einen Teil des Mülls einem Bekannten, der nach eigenen Angaben aus dem Ausland zu Besuch war.
Statt den Müll in einem Wertstoffhof zu entsorgen, stellte der Bekannte den Abfall dem Vernehmen nach an den zwei Feldwegen ab. Da Abfall jedoch gemäß der Abfallentsorgungssatzung dem kommunalen Abfallentsorger - also dem Kreiswirtschaftsbetrieb des Salzlandkreises - zu überlassen ist, wurde gegen den 33-Jährigen ein Bußgeldverfahren eingeleitet. „Die Tatsache, dass er den Abfall nicht selbst illegal ablagerte, verschonte ihn nicht von einem Bußgeld“, erklärt der zuständige Fachbereichsleiter Thomas Michling. Er hätte sich zumindest überzeugen müssen, dass der Abfall ordnungsgemäß entsorgt wird.
Der Salzlandkreis verhängte eine Geldbuße in Höhe von 200 Euro. Der Mann hat den Bußgeldbescheid bereits akzeptiert. Hinzu kommen die Kosten des Verfahrens. Der Kreiswirtschaftsbetrieb des Salzlandkreises prüft zudem, inwiefern die Entsorgung des illegalen Mülls in Rechnung gestellt werden kann. Der ausländische Bekannte konnte bislang nicht ermittelt werden. Zu ihm machte der Betroffene bislang keine Angaben.
Illegale Müllablagerungen entwickeln sich im Salzlandkreis zu einem Problem. Immer wieder muss der Kreiswirtschaftsbetrieb vor allem Bauschutt, Altreifen oder Sperrmüll in der Feldflur einsammeln. Das Problem dabei: Die zusätzlichen Kosten belasten die Allgemeinheit spürbar. Daneben können insbesondere gefährliche Flüssigkeiten die Natur beschädigen.
Landrat Markus Bauer hat den Verursachern mittlerweile den Kampf angesagt. Vor einigen Wochen hatte er erklärt, man werde in Zusammenarbeit mit allen kommunalen Ordnungsbehörden verstärkt auf illegale Ablagerungen in der Natur achten. „Wer Müll wild verkippt, muss sich bewusst sein, dass er damit im Zweifel nicht nur eine Straftat begeht, sondern auch unsere schöne Heimat verdreckt.“