Schönebeck. Wie „gnädig der liebe Gott“ seit August 1913 der „geliebten Stadt“ ferner war, inwieweit er sie „vor Ungemach bewahren“ konnte, „sodaß ihr Aufblühen und Gedeihen weiter ungestörten Fortgang zu nehmen“ vermochte – das zu beantworten kann auch das Bekrönungsfest am Montag am alten Rathaus von Groß Salze und heutigen Salzlandmuseum etwas beitragen.
Die übernommene Botschaft mit Dokumenten des Magistrats der Stadt Groß Salze von 1913, die bei den jetzigen Dachsanierungen geborgen wurden, endete mit den eingangs zitierten Wünschen. Der Fund ist nun selber in den Museumsschatz eingegangen.
Dass das denkmalgeschützte, alte Rathaus nach über 100 Jahren nun anschließend mit einem neu eingedeckten Dach vor „Ungemach“ von oben „bewahrt“ wird, dafür fand der Landkreis etliche Unterstützer. Einige waren deshalb beim Bekrönungsfest dabei und dankten den versierten Zimmerleuten, Gerüstbauern und Dachdeckern, die die Arbeiten zur Dachsanierung im Auftrag der Kreisverwaltung ausführen.
„Es ist eine schöne, kleine Tradition, ein Bekrönungsfest zu feiern. Nun können wir das Dach schließen und die dringend notwendigen Arbeiten bald abschließen“, sagt Landrat Markus Bauer in seiner Dankesrede. „Wir wollen unser Salzlandmuseum erhalten, wie alle unsere wichtigen kulturellen Orte. Das hat ganz viel mit Wertschätzung zu tun und setzt gleichzeitig neue Akzente. Wir haben vieles schon geschafft. Das weiß jeder, der das Museum noch von vorher kennt. Im Zusammenspiel mit dem Ringheiligtum zieht es inzwischen ganz neue Besuchergruppen in die Region.“
Die Arbeiten zur Dachsanierung am Salzlandmuseum laufen seit Jahresanfang. Für das Vorhaben, für das rund 400 000 Euro veranschlagt sind, hatten der Salzlandkreis als Träger und der Förderverein lange nach Finanzierungsmöglichkeiten gesucht. Neben Land und Bund sind auch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, gemeinsam mit der Salzlandsparkasse, sowie die Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt beteiligt. So bleiben für den Salzlandkreis noch knapp 80 000 Euro Eigenmittel.
Fotos vom Bekrönungsfest am Montag (Salzlandkreis, Marko Jeschor):
Eine Grußbotschaft an die Nachwelt findet Platz in einer Dokumentenhülse und wird – eingeschlossen in die Kugel – mit der Wetterfahne auf den sanierten Turm des Museumsdachs gesetzt.