Klimaschutz als Booster für Innovation - Salzlandkreis testet innovative Fahrzeuge

Salzlandkreis will Modellregion für Wasserstoffnutzug werden 
Kreisverwaltung hat ehrgeizige Klimaziele im Blick. Warum die Region für das Projekt prädestiniert ist.


Bernburg/Staßfurt. In der Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030 ist das Ziel klar benannt: der Salzlandkreis will in den nächsten Jahren die eigenen Emissionen drastisch senken, um die Umwelt zu schonen. Inwiefern das selbst gesteckte Ziel mit Hilfe von Wasserstoff als klimaneutraler Kraftstoff erreicht werden kann, das will die Kreisverwaltung ab 2022 untersuchen. Ziel ist, eine Wasserstoff-Modellregion zu werden. Landrat Markus Bauer sagt: „Klimaschutz geht uns alle an. Wir im Salzlandkreis wollen in diesem Bereich weiter vorangehen, um für andere Regionen als Vorbild zu dienen.“

Dafür hat sich die Kreisverwaltung mit einer Projektskizze beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur um Fördermittel beworben. In einem ersten Schritt soll dargestellt werden, inwiefern sich die Müllentsorgungsfahrzeuge des Kreiswirtschaftsbetriebs sowie die Busse der Kreisverkehrsgesellschaft Salzland mit Wasserstoff betreiben lassen. In diesem Zusammenhang soll auch untersucht werden, welche Infrastruktur notwendig ist und welche Kosten für die Allgemeinheit entstehen. Später wäre auch eine praktische Umsetzung der Ergebnisse denkbar.

Wasserstoff als Kraftstoff für Busse und Entsorgungsfahrzeuge kommt aus Sicht des für Kreisentwicklung zuständigen Fachdienstleiter Tilo Wechselberger im Salzlandkreis in Betracht, weil die Reichweite im Vergleich zu reinen elektrifizierten Fahrzeugen größer ist. „Wir leben in einer ländlichen Region mit längeren Strecken als in Ballungsgebieten.“

Tatsächlich sieht das Bundesverkehrsministerium im Einsatz von Wasserstoff als Kraftstoff eine notwendige Ergänzung zur Elektromobilität, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen, wie es in den Auslobungsunterlagen heißt. Allerdings haben sich den Angaben zufolge bisher nur wenige Regionen in Deutschland bisher mit dem Thema Wasserstoff befasst.  Beantragt hat der Salzlandkreis 198 000 Euro. Die Förderung ist aufgrund der Haushaltskonsolidierung des Salzlandkreises wichtig, um das Projekt angehen zu können.

Landrat Markus Bauer hofft, dass das Konzept das Bundesverkehrsministerium überzeugt. Er ist es jedenfalls: „Dank unseres Energiemix‘ haben wir beste Voraussetzung, uns zu einer energie-autarken Region zu entwickeln. Das würde uns auch einen großen Schub im Bereich Innovationen verleihen.“ Hintergrund: Der Anteil regenerativer Energie im Salzlandkreis beträgt 70 Prozent. Zudem hat die „Energieregion Staßfurt“ – eine Kooperation zwischen der Stadt Staßfurt und den  Energieunternehmen Stadtwerke Staßfurt, Erdgas Mittelsachsen, MVV Umwelt sowie dem Fraunhofer IFF Institut und Max-Planck-Institut aus Magdeburg – bereits einen innovativen Ansatz zur Wasserstoffnutzung vorgelegt.

Die Verbundpartner verfolgen nach Angaben der Stadtverwaltung das Ziel, vor Ort erzeugte grüne Energien, insbesondere auch grünen Wasserstoff, in den Bereichen Wärmeversorgung, Mobilität und Industrie einzusetzen. „Wir stellen damit bereits jetzt erste wichtige Weichen für die Umsetzung des neuen Klimaschutzkonzeptes für Staßfurt. Wasserstoff ist einer der vielversprechenden Kraftstoffe der Zukunft. Ich bin stolz, dass wir in der Projektumsetzung bereits fortgeschritten sind“, sagt Staßfurts Oberbürgermeister Sven Wagner

Dass es der Salzlandkreis ernst meint mit dem Klimaschutz, wird an vielen Stellen deutlich. So wird die Fahrzeugflotte der Kreisverwaltung Schritt für Schritt auf Elektromobilität umgestellt. Hinzu kommt, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bereichen von zu Hause oder von unterwegs arbeiten dürfen, wo es die dienstlichen Belange erlauben. Auch sollen mit Hilfe der Digitalisierung Prozesse bzw. Verwaltungsvorgänge verändert werden, um ressourcenschonender in allen Belangen arbeiten zu können.

 

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