Grundsteinlegung am Ringheiligtum Pömmelte

Nach dem Vorbild unserer Vorfahren
Touristeninformationszentrum am Ringheiligtum nimmt in den nächsten Wochen Gestalt an


 

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v.l.n.r.: Thomas Wünsch, Staatssekretär Wirtschaftsministerium des Landes Sachsen-Anhalt; Markus Bauer, Landrat Salzlandkreis; Dr. Gunnar Schellenberger, Kulturstaatssekretär Sachsen-Anhalt; Prof. Dr. Harald Meller, Landesarchäologe Sachsen-Anhalt / Foto: Marko Jeschor, Salzlandkreis

 

Pömmelte/Bernburg. Der Keller steht, die Umrisse des späteren Vorplatzes sind bereits erkennbar. Nun ist auch die offizielle Grundsteinlegung für das neue Touristeninformationszentrums am Ringheiligtum Pömmelte vollzogen. Landrat Markus Bauer, Kulturstaatssekretär Dr. Gunnar Schellenberger, Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Wünsch sowie Landesarchäologe Prof. Dr. Harald Meller griffen dafür am Donnerstag symbolisch zur Maurerkelle.

In den nächsten Monaten entsteht am Ringheiligtum ein Gebäude, dessen Wände, angelehnt an die Bauweise unserer Vorfahren, aus Stampflehm bestehen, das innen gleichzeitig jedoch hochmodern und vor allem digital vernetzt sein wird. Verwendet wird für die Bauarbeiten Lösslehm, der von Mitarbeitern einer auf Lehmbau spezialisierten Firma verarbeitet wird. Geplant dabei sind auch verschiedene Informationsveranstaltungen vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie.

Landrat Markus Bauer sagt: „Unser neues Touristeninformationszentrum wird die Verbindung zwischen Steinzeit und Moderne darstellen. Es wird den Salzlandkreis touristisch weiter nach vorn bringen und damit dazu beitragen, die Region als attraktiven Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort zu etablieren. Denn je mehr den Salzlandkreis besuchen, desto mehr können anschließend über ihre positiven Erfahrungen bei uns berichten.“

Der Salzlandkreis betreibt und entwickelt das Ringheiligtum Pömmelte in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie. Es gilt als deutsches Pendant zum englischen Stonehenge. Die Anlage stellt außerdem die nördlichste Station der überregional bedeutenden touristischen Route „Himmelswege“ dar.

Die Baukosten für das Touristeninformationszentrum von knapp 1,8 Millionen Euro trägt zu 90 Prozent das Land Sachsen-Anhalt aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur. Für die Ausstattung mit zukunftsfähiger IT-Infrastruktur stehen zusätzliche Fördergelder von Bund und Land zur Verfügung. Sofern die anstehenden Bauarbeiten in den nächsten Wochen reibungslos vorankommen, wird im Herbst der Innenausbau beginnen. Die technische Ausstattung  wird insbesondere darauf ausgerichtet sein, innovativ über das Ringheiligtum zu informieren und Bildungsangebote zu unterbreiten. Die Eröffnung des Touristeninformationszentrums plant der Salzlandkreis derzeit für Herbst 2022. 

Bereits jetzt zählt die Rekonstruktion der Jahrtausende alten Kultstätte als Anziehungspunkt im Salzlandkreis. Über 140 200 Besucherinnen und Besucher seit der Eröffnung 2016 offiziell registriert – dazu zählen sowohl Einzelbesucher als auch geführte Rundgänge sowie spezielle Veranstaltungen wie die Sommersonnenwende, die zuletzt am vergangenen Montag von einigen Hundert Besuchern gefeiert wurde. Selbst während der Corona-Pandemie wollten sich viele Bürgerinnen und Bürger das Ringheiligtum vor Ort anschauen. „Die Nachfrage ist ungebrochen“, zeigt sich der Landrat deshalb überzeugt, dass sich die Investitionen für die Region lohnen werden. „Dieser Neubau erweitert die Erlebnismöglichkeiten am Ringheiligtum enorm: Veranstaltungen aller Art im Innen- und Außenbereich sind möglich, ebenso wie der klassischer Besucherservice von Souvenirs bis zum Imbiss.“ Vor allem aber werden die multimedialen Möglichkeiten überraschen.

Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann sagt: „Das Wirtschaftsministerium sieht das große touristische Potenzial des Ringheiligtums und hat die Investitionen am Standort von Anfang an unterstützt. Mit dem neuen barrierefreien Besucherzentrum wird die steinzeitliche Kultstätte für Besucher noch attraktiver. Wer sich für Archäologie interessiert, erhält in Pömmelte künftig spannende Einblicke in das Leben unserer Vorfahren.“

Kulturstaatssekretär Dr. Gunnar Schellenberger sagt: „Pömmelte ist keineswegs der einzige Mosaikstein in der weiteren touristischen Erschließung unseres Landes, das immerhin mit fünf UNESCO-Welterbestätten aufwarten kann, aber ein ganz wichtiger und mir auch persönlich sehr ans Herz gewachsen. Mit der Himmelsscheibe von Nebra verfügen wir darüber hinaus über einen Icon-artigen Fund, der mittlerweile weltweitweit bekannt ist.“

 

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