Vernetzt und transparent
Über 2.3 Millionen Zugriffe zeigen: das Corona-Dashboard des Salzlandkreises war ein Volltreffer. Landrat Markus Bauer kündigt an: Art der innovativen Informationsaufbereitung soll Arbeit in Zukunft maßgeblich bereichern.
v.l.n.r.: Stabsstellenleiter Dirk Helbig, Nora Beyer, Matthias Grothe und Landrat Markus Bauer vor dem Corona-Dashboard des Salzlandkreises / Foto: Salzlandkreis
Bernburg. Neben Nachrichten und Wetter haben sich viele Bürgerinnen und Bürger im Salzlandkreis in den vergangenen Monaten morgens und abends auch über das regionale Corona-Infektionsgeschehen informiert. Vor allem über das Dashboard des Salzlandkreises. Das zeigen die Zugriffszahlen, die die Kreisverwaltung in dieser Woche präsentierte. Demnach wurde das Dashboard täglich rund 12 000 Mal über einen PC bzw. ein Smartphone aufgerufen. Insgesamt rund 2,3 Millionen Klicks sind mittlerweile zusammengekommen.
Landrat Markus Bauer sagt, die Zahlen zeigen eindrucksvoll, wie groß das Potenzial ist, mit Hilfe von innovativer Technik Informationen für viele Bürgerinnen und Bürger mit den unterschiedlichsten Interessenlagen aufzubereiten und damit Mehrwerte zu generieren. „Dank des Dashboards konnten wir die jeweilige Situation sehr transparent darstellen. Das ermöglichte uns, notwendige Entscheidungen noch besser zu erklären.“ In diesem Zusammenhang kündigt der Landrat an, dass diese sogenannten Geoinformationen künftig eine große Rolle bei der Arbeit des Salzlandkreises spielen werden.
Das Dashboard wird von Dirk Helbig, Matthias Grothe und Nora Beyer von der Stabsstelle Digitalisierung und Innovation der Kreisverwaltung seit Mitte Oktober 2020 betrieben. Es ähnelt dem Dashboard des Robert-Koch-Instituts. Es zeigt tagaktuell die vom Gesundheitsamt amtlich festgestellten Corona-Infektionen in den einzelnen Städten und Gemeinden im Salzlandkreis sowie die Entwicklung des Infektionsgeschehens seit März 2020. Daneben sind auch Standorte der Impfstationen sowie Schnelltest-Möglichkeiten aufgeführt. Dafür wurden insbesondere in der Extremphase der Pandemie täglich Daten ausgewertet und für die Öffentlichkeit aufbereitet. Mittlerweile wurden Schnittstellen geschaffen, um die Prozesse zu automatisieren.
Diese innovative Bündelung von Informationen mitsamt des Dashboards sowie die dahinter stehenden Prozesse sind einzigartig in Sachsen-Anhalt. Das bedeutet, dass keine andere öffentliche Verwaltung hierzulande ein solches Angebot den Bürgerinnen und Bürgern unterbreitet. In Deutschland arbeitet nach einer Auswertung der Kreisverwaltung nur ein Bruchteil der Landkreise mit dieser Technik, um das Corona-Infektionsgeschehen darzustellen. Möglich ist das Dashboard-Angebot indes nur, weil sich die Kreisverwaltung unter Landrat Markus Bauer sowohl personell als auch organisatorisch seit einigen Jahren darauf vorbereitet, die Zukunft selbst nach dem Leitspruch „Smart.Region Salzlandkreis“ zu gestalten, statt den Status quo nur zu verwalten. „Wir wollen eine smarte Region sein, in der vernetztes Denken gelebt werden kann. Denn wir können uns nur entwickeln, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen“, sagt der Landrat. Dafür gewann Markus Bauer neben Dirk Helbig auch Matthias Grothe als Mitarbeiter, beide übrigens Absolventen der Hochschule Anhalt. Letzterer ist Geoinformatiker und soll eine Plattform aufbauen, die ähnlich wie das Corona-Dashboard Informationen bündelt. „Innovationen müssen nicht mehr nur von Hochschulen oder aus der Wirtschaft kommen, sondern auch von uns.“
Denkbar ist laut Markus Bauer, Informationen etwa zu Baugebieten, Gewerbegebieten, zu Kindertagesstätten, Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen, zu Ärzten oder zur Breitbandversorgung zu bündeln. Das alles, um auch potenziellen Investoren Argumente an die Hand zu geben, bevor sie im Salzlandkreis persönlich nach geeigneten Standorten suchen. Der Landrat ist überzeugt, dass allein die innovative Informationsaufbereitung Synergie-Effekte erzeugen wird, die derzeit noch nicht absehbar sind. „Wir müssen sichtbarer werden, um den Salzlandkreis als attraktiven Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort zu etablieren.“
Dass dieser Steuerungseffekt eintreten kann, legen die Erfahrungen der Pandemie nahe. „Wir haben aus vielen Gesprächen erfahren, dass die Bürgerinnen und Bürger Entscheidungen bzw. ihre Planungen vom konkreten Infektionsgeschehen in ihrer Umgebung abhängig gemacht haben“, sagt Stabsstellenleiter Dirk Helbig. Das habe man anhand der Zugriffszahlen besonders kurz vor Weihnachten gesehen, als die Infektionszahlen nach oben schnellten, sowie Anfang Mai, als die Landesregierung Lockerungen beschloss.
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