luca-App: Salzlandkreis geht mit innovativer Kontaktverfolgung voran

Kontakterfassung und -verfolgung dank innovativer Technik - der Salzlandkreis arbeitet bereits seit Ende November vorigen Jahres mit dem Konzept „luca“. Jetzt will Sachsen-Anhalts Landesregierung eine Vereinbarung mit den Betreibern der NeXenio GmbH abschließen, um alle Gesundheitsämter im Land an das System anzuschließen. Eine entsprechende Mitteilung erhielt Landrat Markus Bauer am Wochenende vom Gesundheitsministerium.

Der Landrat begrüßt die Entscheidung pro „luca“ ausdrücklich. „Innovative Ideen können uns die Wege aus der Krise ebnen. Das vorliegende Konzept gibt uns neben den allgemeinen Hygieneregeln und Schnelltests die Sicherheit, die wir benötigen, um mehr Freiheiten zulassen zu können.“ Zuletzt hatte die Kreisverwaltung die Möglichkeiten der digitalen Anwendung im Rahmen eines Webinars mehreren Hundert Gewerbetreibenden erläutert. Die Resonanz darauf war durchweg positiv.

Der Salzlandkreis will als Vorreiter beim Gesundheitsministerium am Montag, 29. März, beantragen, die Anwendung noch vor Abschluss der Vereinbarung flächendeckend einzusetzen zu dürfen. „Die App steht zum Download kostenlos zur Verfügung, die Schnittstelle zu unserem Gesundheitsamt funktioniert. Wir könnten sofort loslegen“, sagt Markus Bauer.

Die Anwendung verspricht spürbare Entlastung für Restaurantbetreiber, Hoteliers oder andere Gewerbetreibende bei der Erstellung von Kontaktlisten. Eingesetzt werden kann die App natürlich auch im privaten Bereich. Das Gesundheitsamt kann die Kontakte von Corona-Infizierten im Fall der Fälle schnell und umfassend ermitteln und die Personen sofort informieren. Letzteres ist von großer Bedeutung, um das Virus effektiv eindämmen zu können.

Die IT-gestützte Kontaktnachverfolgung ist nach der neuen Eindämmungsverordnung neben einen flächendeckenden Angebot für Schnelltests Voraussetzung, um im Rahmen von Modellvorhaben Öffnungen auch bei höheren Inzidenzwerten zu ermöglichen. Die ersten Schnelltest-Angebote außerhalb von Apotheken werden dank des Engagements des Salzlandkreises in den nächsten Tagen in Aschersleben und Staßfurt in Betrieb gehen. Weitere werden folgen. Nähere Informationen dazu gibt es am Montag auf der Internetseite www.schnelltest-salzlandkreis.de.

Der Landrat kündigt in diesem Zusammenhang an, ebenfalls die von der Landesregierung ermöglichten Modellvorhaben im Salzlandkreis unterstützen zu wollen. „Wir werden weiter innovativ sein und vorangehen.“ Er erklärt, man spreche dafür bereits mit Gewerbetreibenden und anderen Partnern über verschiedene Ansätze. „Wir müssen wieder stärker auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen.“

Zudem müsse man insbesondere denen Perspektiven aufzeigen, die die Pandemie besonders hart getroffen habe, so Markus Bauer. Dazu zählt der Landrat den Einzelhandel sowie das Gastronomie- und Hotelgewerbe. Der Landrat betont zugleich: „Wir brauchen neben Ideen vor allem kluge Konzepte, um die in Aussicht gestellten Lockerungen nicht mit steigenden Infektionszahlen wieder zu gefährden.“

Dass der Salzlandkreis mit „luca“ bereits intensiver arbeiten kann als andere Regionen, ist kein Zufall. Der Landrat begründet das mit der Philosophie von „Smart.Region Salzlandkreis“. Sie ist seit nunmehr einigen Jahren Ausdruck für innovatives Denken und Handeln der Kreisverwaltung. Beides ist nach der Überzeugung von Markus Bauer notwendig, um die den Salzlandkreis zu einem attraktiven Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort im ländlichen Bereich zu entwickeln. Konkrete Schritte dafür sind in der vom Kreistag beschlossenen „Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030“ benannt.

Der Landrat selbst hatte einen der Betreiber der „luca“-App, Christian Kregelin, auf einer Messe für smarte Ideen in Doha 2019 kennengelernt. Dort präsentierte Markus Bauer Innovatoren aus anderen Ländern, Lösungsansätze wie die Digitalisierung im Salzlandkreis zum Aufbruch verhelfen kann. Dafür kooperiert die Kreisverwaltung unter anderem mit der Hochschule Anhalt, der Salzlandsparkasse, der Deutschen Telekom sowie Mastercard Europa.

Im persönlichen Gespräch stellten beide fest, dass sie die gleichen Wurzeln haben: im Salzlandkreis. Christian Kregelin stammt aus Aschersleben. Im vergangenen Sommer entwickelte die NeXenio GmbH die „luca“-App. Eine der Testregionen war aufgrund der Verbindung der Salzlandkreis. Dort unterstützt die Anwendung seit Monaten das Pflegeheim des ASB „Am Kurpark“ in Bernburg erfolgreich bei der Kontakterfassung.

 

Zur Anwendung von luca:

Corona positiv getestete Personen müssen ihre Kontakte dem Gesundheitsamt mitteilen. Vollständige und detaillierte Angaben sind Voraussetzung, um mögliche Infektionsketten zu unterbrechen. Mit der luca können Kontaktlisten digital geführt werden. Die personenbezogenen Daten werden dabei mehrfach über einen QR-Code verschlüsselt und erst nach mehrmaligen Freigaben dem Gesundheitsamt übermittelt. Das jeweils zuständige Gesundheitsamt ist somit in der Lage, die Kontaktpersonen schnell zu kontaktieren. Sie erhalten eine Mitteilung auf ihr Smartphone, in den nächsten Tagen auf etwaige Symptome zu achten, das Gesundheitsamt zu kontaktieren und/oder sich gegebenenfalls testen zu lassen.

 


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