Das Antragsverfahren barg bis hierher einige Hürden, immissions-, naturschutz- und abfallrechtlich - inzwischen sind die Voraussetzungen zum vorzeitigen Maßnahmebeginn aber geschaffen, und ein zentraler neuer Wertstoffhof für den Salzlandkreis kann gebaut werden am Standort Marnitzer Weg in Staßfurt.
„Wir nehmen fünf Millionen Euro in die Hand und investieren für die Zukunft, für ökologische Verwertungskreisläufe und verbesserten Bürgerservice. Mit einem neuen Entsorgungszentrum für den Salzlandkreis verbinden wir ökonomische und ökologische Ziele. So wie wir uns in der Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030 festgelegt haben. 60 Mitarbeiter am Standort, effektive Abläufe und ein völlig neues Logistikkonzept machen das möglich. Das trägt wesentlich zur Kostenoptimierung bei und ist auch deshalb enorm wichtig.“ Landrat Markus Bauer ist überzeugt, dass alle Kunden und die Mitarbeiter im zuständigen Kreiswirtschaftsbetrieb (KWB) sehr schnell die Vorteile schätzen werden, die das Projekt ansteuert: zentral, sicher, effektiv und mit umfassendem Service unter Gewährleistung aller gesetzlichen Anforderungen.
„Eine der zusätzlichen Auflagen war der Schutz der Zauneidechsen auf dem Gelände“, erläutert KWB-Leiter Ralf Felgenträger den Weg der Vorbereitung. „Wir haben einen Amphibienschutzzaun errichtet, mit dem verhindert werden soll, dass sich Reptilien und Amphibien auf dem künftigen Betriebsgelände ansiedeln.“ Weitere naturschutzrechtliche Ersatzmaßnahmen, wie die Schaffung von neuen Lebensräumen für artgeschützte Tiere, würden im Zuge der kommenden Baumaßnahmen durchgeführt.
Die Errichtung des neuen Wertstoffhofes im Marnitzer Weg erfolgt in zwei Ausbaustufen. Auch über die Details dazu informiert Ralf Felgenträger. In der ersten Stufe wird es eine Interimslösung geben, mit einer vereinfachten Infrastruktur. Das Entsorgungsangebot orientiert sich zunächst am bisherigen in der Hohenerxlebener Straße. Zusätzlich können dann auch Kleinstmengen Bauschutt abgegeben werden.
Gerade entstehen die Ausschreibungsunterlagen für die notwendigen Tiefbauarbeiten und zum Aufstellen von Sozial-, Umkleide- und Sanitärcontainern der ersten Ausbaustufe. Außerdem laufen die Abstimmungen mit den Stadtwerken Staßfurt und dem Wasserzweckverband zur Erschließung mit Strom und Wasser. „Wenn es zu keinen weiteren genehmigungsrechtlichen Hindernissen oder es zu einer verschärften Lage in der Pandemie kommt, könnte der Wertstoffhof noch im zweiten Quartal dieses Jahres in Betrieb gehen“, orientiert Betriebsleiter Felgenträger auf eine baldige Öffnung.
Dann stehen gleich die nächsten Schritte an. Im nächsten Jahr, 2022, soll mit der zweiten Ausbaustufe begonnen werden. Die Planungsunterlagen dazu stehen bereits in groben Zügen, so dass das Genehmigungsverfahren vorangetrieben werden kann. Vorgesehen ist ein zweispuriger Eingangsbereich mit Waage, Eingangskontrolle und einem nachgeschalteten Verwaltungsgebäude. Um Unfallgefahren deutlich zu verringern, sieht die Planung vor, den innerbetrieblichen vom Kundenverkehr so weit wie möglich zu trennen. Dazu wird eine befahrbare Rampe errichtet. Die Kunden befahren die Rampe im vorderen Bereich und werfen ihre Abfälle in tiefer aufgestellte Container, was ihnen den Vorgang erheblich erleichtert. Das Wechseln der Abfallcontainer geschieht im hinteren Bereich, wesentlich schneller und vor allem gefahrenfreier.
Gebaut werden auch eine Sammel- und Umschlaghalle für Altpapier und Kartonagen, eine Pflegehalle für die Entsorgungsfahrzeuge und eine Betriebstankstelle.
Am neuen Standort sollen dann alle Abfälle abgegeben werden können, auch Schadstoffe, die bisher zweimal im Jahr mobil eingesammelt werden.
Landrat Bauer und KWB-Leiter Felgenträger versichern außerdem, dass die anderen Wertstoffhöfe im Landkreis natürlich auch weiterhin für unsere Bürgerinnen und Bürger bestehen bleiben.
Das Foto entstand bei der heutigen Projektvorstellung auf dem Gelände des zukünftigen Entsorgungszentrums in Staßfurt und zeigt von links Ralf Felgenträger, den Leiter des Kreiswirtschaftsbetriebes, Staßfurts OB Sven Wagner und Landrat Markus Bauer.
Errichtet sind bereits Amphibienschutzzäune (hier im Hintergrund zu sehen). Jetzt werden die Ausschreibungen für die erste Ausbaustufe vorbereitet.
Foto: Pressestelle Salzlandkreis