Im Ernstfall muss alles ganz schnell gehen, auch bei Wellengang. Da können Sekunden entscheiden. Für den rund 350 Hektar großen Concordia See steht den Rettungsschwimmern ein Schlauchboot zur Verfügung, aber der Außenbordmotor ist etwas leistungsschwach und zudem schwer zu handhaben. Deshalb soll für die kommende Badesaison ein funktional besser geeigneter Antrieb beschafft werden. Bürgermeisterin Heidrun Meyer bat für die Seeland GmbH um finanzielle Unterstützung. Der Salzlandkreis kann helfen und stellt die erforderlichen 2 300 Euro aus Mitteln der Gewinnverwendung der Salzlandsparkasse zu Verfügung. Landrat Markus Bauer, der auch Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse ist, kam am gestrigen Dienstag mit der guten Nachricht in die Stadtverwaltung Seeland nach Nachterstedt.
„Wir sind sehr dankbar. Denn weder die Stadt, noch die kommunale Gesellschaft können derzeit das Geld dafür aufbringen. Dabei müssen und wollen wir unseren Besuchern am See bestmögliche Sicherheit gewährleisten“, freut sich Heidrun Meyer mit den Anwesenden über den Landratsbesuch und die Zuwendung.
„Diese Anschaffung ist ein nur kleiner Baustein, aber sie ist wichtig“, unterstreicht der Landrat im Gespräch. „Sie kommt allen zugute und unterstützt und wertschätzt den Einsatz auch vieler ehrenamtlicher Mitstreiter.“
Schließlich engagiert sich der Salzlandkreis seit jeher vielfach in der Seeland-Region. Bei seinem aktuellen, umfangreichen Infrastrukturprojekt zum Ausbau des Europaradweg R 1 ist auch die Stadt mit im Boot. „Das Seeland trägt enorme Bedeutung für den gesamten Salzlandkreis, für unseren Wohn- und auch den Wirtschaftsstandort.“ Ein rundum attraktives Freizeitangebot sei beispielsweise ein zusätzliches Argument für Unternehmen auf der Suche nach Mitarbeitern, meint der Landrat. Und Einheimische und Touristen profitierten natürlich, wenn sie ihre wiederentdeckten Ziele vor der Haustür beziehungsweise im Inland ansteuern.
Dass es endlich wieder losgehen konnte mit der touristischen Nutzung nach dem Unglück von 2009, nach der Sperrung und der aufwändigen Böschungssanierung, darauf hatten nicht nur die Seeländer sehnlichst gewartet. Die Bilanz der ersten vollen Saison sei jedoch eher durchwachsen ausgefallen, informiert Sebastian Kruse, der Geschäftsführer der Seeland GmbH und zugleich Wirtschaftsförderer der Stadt. Ein später Start, Corona-Einschränkungen und wechselhaftes Wetter seien die Umstände, unter denen der Badebetrieb, die wassersportliche und touristische Nutzung des einstigen Tagebaues nach der zehn Jahre währenden Zwangspause wieder anliefen. Kruse spricht von etwa 15 000 Besuchern, die in diesem Jahr den Concordia See zum Erholen und Entspannen nutzten. Manche Wochenenden herrschte Hochbetrieb, mit Sonnenanbetern, mit Wasserratten, und auch Seglern, Surfern oder Stand Up Paddlern. Immer dabei: ein Rettungsschwimmer, der für die Sicherheit der Badegäste sorgt. Und das – im nächsten Jahr noch schnellere - Rettungsboot am Ufer.
Nun soll die Saison 2021 frühzeitig abgesichert werden: „Interessenten dürfen sich jetzt schon gerne melden, wenn sie als Rettungsschwimmer am Concordia See mithelfen wollen, die Anziehungskraft unseres Tourismusmagneten zu stärken“, wirbt Sebastian Kruse für einen solchen Platz an der Sonne 2021.