Schulen sollen weiter regulär unterrichten in der Pandemie. Vor allem Eltern und Lehrer sorgen sich aber, weil die Kinder über Stunden in einem Klassenzimmer sitzen. Von den Aerosolen geht Ansteckungsgefahr aus, weshalb richtiges Lüften, vor allem jetzt im Winter, zum viel diskutierten, wichtigen Thema geworden ist.
Der Salzlandkreis stattet seine Schulen, auch Beratungsräume der Verwaltung und der Eigenbetriebe jetzt zusätzlich mit CO2-Ampeln aus, um das Lüftungsverhalten zu optimieren. 600 der flexibel einsetzbaren Mess- und Warngeräte sind bestellt und sollen Anfang Dezember geliefert werden. Die Schulen erhalten dann auch Hinweise aus der Kreisverwaltung und eine Anleitung, wie die Ampeln richtig eingesetzt werden.
Landrat Markus Bauer hat zudem mit den Bürgermeistern des Kreises gesprochen und ihnen koordinierende Hilfe bis zur zentralen Beschaffung angeboten, wenn auch Bedarf gesehen wird für deren Einrichtungen. Ob auch in Räumen von Grundschulen, Kitas oder Horten CO2-Ampeln eine flankierende Ergänzung aller Maßnahmen werden, soll mit regionalen Konzepten geklärt werden.
„Das macht zwar mehr Arbeit und kostet Geld, aber wir wollen unbedingt die Lehrer, Erzieher und die Eltern und Kinder unterstützen in der jetzigen Situation“, betont der Landrat. „Es ist nochmal eine Zusatzhilfe, um gemeinsam besser durch die Pandemie zu kommen. Was ist wann richtig und wirksam? Wir wollen ein visuelles Maß mitgeben. Die Ampel zeigt rot an und warnt auch akustisch, wann die verbrauchte Raumluft erneuert werden muss. Lüften und Frischluft senken gleichzeitig ein mögliches Ansteckungsrisiko. Und: Kinderköpfe brauchen Sauerstoff zum Lernen. Sich damit zu beschäftigen und die Zusammenhänge zu verstehen, ist übrigens auch Bildungsinhalt und Lernerfolg“, fügt Bauer hinzu und denkt dabei an die Zeit im Unterricht, wenn Corona-Vorsorge nicht mehr erster Anlass wäre für rechtzeitiges Lüften.
Praktische Erfahrungen im eigenen Bereich gibt es schon, weiß der Landrat. Zum Beispiel durch ein Klimaprojekt im Dr.-Frank-Gymnasium in Staßfurt, oder im Bernburger Gymnasium Carolinum, wo vereinzelt solche CO2-Ampeln ihren Dienst verrichten.
Nun sollen alle profitieren. Mit Abstand, Hygiene, Masken und – ampelunterstütztem - Lüften soll der Unterricht weitergehen in den Klassenzimmern. Die Kinder sollen die Einrichtungen besuchen können und Eltern ihrer Arbeit nachgehen. Landrat Bauer sagt: „Unsere Gesundheit ist die Voraussetzung, und mit guter Bildung, gesicherter Arbeit in den Betrieben und fortlaufendem Einkommen schaffen wir auf mehreren Ebenen ein Stück Sicherheit, tun etwas für uns alle, für unsere drei W: Bildungs-, Wohn- und Wirtschaftsstandort Salzlandkreis.“