Die Lage im Salzlandkreis bleibt angespannt. Der Fachdienst Gesundheit des Salzlandkreises meldete erneut 16 Corona-Neuinfektionen seit Montag. Der Inzidenzwert liegt damit bei rund 63 und weiter über der kritischen Marke von 50.
Der lokale Schwerpunkt bestätigter Infektionen liegt weiterhin im Raum Bernburg, verteilt sich aber inzwischen weit unter der Bevölkerung. In dieser Situation Bildung und Schulunterricht aufrecht zu erhalten, bleibt ein vordringliches Anliegen. „Unsere Schulen benötigen Konzepte, damit ein möglicher Bildungsausfall verhindert werden kann“, wiederholt der Landrat. Er hatte mit Bildungsminister Tullner über Online-Angebote oder auch gestaffelte Unterrichtstage gesprochen, um den Schulbetrieb trotz der Corona-Fälle bei Schülern und auch Lehrern aufrecht zu erhalten.
Bekannt geworden war gestern, dass beispielsweise in der Grundschule Könnern Schüler und Hortnerinnen unter Quarantäne gesetzt werden mussten. Die Testergebnisse der Lehrerschaft liegen noch nicht vor. Im Carolinum Bernburg waren die Schüler der ganzen Jahrgangsstufe 12 unter Quarantäne gestellt worden. Weitere Meldungen über bestätigte Infektionen kamen aus der Berufsbildenden Schule „WEMA“ oder auch aus einer Berufsschule in Magdeburg. Daraus folgt, dass für elf Schüler aus dieser Berufsschule mit ihrem Wohnsitz im Salzlandkreis Quarantäne angeordnet wurde.
Neu gemeldet wurde heute ein neuer Fall am Gymnasium Schönebeck. Eine sechste Klasse mit 28 Schülern und zwei Lehrer musste daraufhin das Gesundheitsamt des Salzlandkreises in Quarantäne schicken. Die Schule hat einen Elternbrief mit umfassenden Informationen erhalten.
Für die Pestalozzi-Förderschule Aschersleben hat ein Positivtest bei einer Integrationshelferin weitreichende Konsequenzen: Die gesamte Klasse in ihrer Betreuung steht nun unter Quarantäne, wie die Mitarbeiterin auch.
Weil mehrere Mitarbeiter des DRK Bernburg aus dem Salzlandkreis positiv getestet wurden, arbeiten die Verantwortlichen jetzt daran, den Rettungsdienst dennoch sicher fortzusetzen. Zwei Verwaltungsmitarbeiter stehen ebenfalls unter Quarantäne. Insgesamt 17 Kontakte wurden ebenfalls getestet. Als Infektionsursache wird der mehrmalige Transport einer erkrankten Person mit unzureichender Schutzausrüstung vermutet.
Auch beim Salzlandkreis muss nach einzelnen Infektionsfällen – beim Kreiswirtschaftsbetrieb, beim Jobcenter in Schönebeck und in der Kernverwaltung - die Arbeitsfähigkeit gewährleistet bleiben. Landrat Bauer und die Leiter der Betriebe organisieren die Abläufe so, dass persönliche Kontakte weitgehend eingeschränkt werden, mit Tele- oder gestaffelter Arbeit, räumlicher Trennung und Verzicht auf Dienstreisen. Zur Unterstützung des Gesundheitsamtes werden weitere Mitarbeiter anderer Bereiche bei Bedarf abgeordnet.
Der Lockdown light zwingt die Landkreisverwaltung, das Salzlandmuseum mindestens im Monat November für den Besucherverkehr geschlossen zu halten. Die Museumsmitarbeiter sind aber vor Ort und insofern erreichbar.
Die Belastung ist für alle so groß wie der Informationsbedarf angesichts der Pandemielage. Großer Andrang, verbunden mit Warteschlangen, herrschte gestern im gemeinsamen Test- und Fieberzentrum von Salzlandkreis und Ameos auf dem Gelände des Gesundheitsamtes in Bernburg-Roschwitz, Thomas-Müntzer-Str. 41. Rund 260 Personen wollten sich bis zum Abend testen lassen, viele, um für sich momentane Gewissheit zu erlangen.
Die Landkreisverwaltung bittet angesichts dieser Erfahrung dringend um Beachtung und Verständnis, dass das Angebot zielführend und sicher genutzt werden muss. Auch sind große Menschenansammlungen und daraus resultierende mögliche Ansteckungen unbedingt zu vermeiden.
Das Fieberzentrum in Bernburg steht symptomatischen Personen offen, die bei ihrem Hausarzt keinen schnellen Termin erhalten.
Von Montag bis Freitag, 13 bis 16 Uhr, gibt es ärztliche Beratung.
Darüber hinaus können in Absprache mit dem Gesundheitsamt Tests durchgeführt werden.
Die Fieberambulanz des Hausarztteams unter Dr. Robin John in Schönebeck, Breiteweg 4, arbeitet ausschließlich mit Terminvergaben für Patienten.
Entlastung wird derweil auch aus Aschersleben angekündigt. Die Stadt teilt mit, dass ab Mittwoch, 4. November, das Corona-Testzentrum in der Güstener Straße 11 wieder eröffnet. Unter Leitung von Dr. med. Norbert Jahn unterstützen weitere angesiedelte Ärzte und deren Personal das Vorhaben und decken die Sprechzeiten in Aschersleben ab: Montag, Mittwoch und Freitag von 14 bis 16 Uhr. Ein Termin ist im Vorfeld mit dem jeweiligen Hausarzt abzustimmen. Das Testzentrum in Aschersleben ist telefonisch unter der Nummer 03473 9137177 erreichbar.