In Anbetracht weiter steigender Infektionszahlen auch im Salzlandkreis - am heutigen Dienstag werden 13 neue Fälle seit der letzten Aktualisierung gemeldet - wird es in den kommenden Tagen und Wochen entscheidend sein, wie die Vorgaben der Allgemeinverfügung umgesetzt werden. Seit heute gilt die regionale Anordnung zum Schutz der Bevölkerung, zunächst bis zum Ablauf des 15. November. Der Corona-Warnwert von 35 neuen Fällen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche war erstmals überschritten worden und liegt derzeit bei 41. „Die Lage gestaltet sich gerade sehr dynamisch und differenziert“, erklärt Landrat Markus Bauer.
Im Salzlandkreis ist nun grundsätzlich immer dann eine Maske zu tragen, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, auch im öffentlichen Raum. Begrenzt werden zudem die zulässigen Teilnehmerzahlen öffentlicher wie privater Veranstaltungen. Gerade private Feiern können beitragen, das Virus unwissentlich zu verbreiten. Das zeigen die Erfahrungen des Gesundheitsamtes. Der Landrat betont in dem Zusammenhang, es tue ihm leid, Feiern einschränken zu müssen. Priorität habe jedoch der Gesundheitsschutz der Bevölkerung. Er weist wiederholt darauf hin, dass jeder Bürger die Verantwortung auch für andere trägt: für seine Familie, Freunde und Bekannte. „Ich appelliere an die Vernunft und Rücksichtnahme. Wir können die Herausforderungen nur gemeinsam bewältigen, wenn die Vorgaben umgesetzt werden.“
Dieser Rat bezieht sich auch auf das bevorstehende Halloween-Wochenende. Umzüge der Kinder von Haus zu Haus und Partys sind mittlerweile zu einer schönen Tradition geworden, ebenso wie Karnevalsveranstaltungen oder Weihnachtsmärkte. Der Landrat sagt jedoch: „Eltern sollten mit Blick auf die aktuelle Lage mit Augenmaß entscheiden und überlegen, wie unsere Kinder die Tradition bewahren und kreative Alternativen finden.“ Er betont, staatliche Verbote gäbe es nicht, es bleibe eine individuelle Entscheidung. Gleichwohl seien die generellen Hygiene-Regeln und damit einhergehend die dringenden Empfehlungen zu berücksichtigen, zu vermeiden, was die Gesundheit unnötig gefährdet.
Wie angekündigt, geht morgen das Fieberzentrum in Zusammenarbeit mit Ameos in Bernburg-Roschwitz, Thomas-Müntzer-Straße 41, wieder in Betrieb. Dort gibt es neben der Testmöglichkeit speziell für Patienten mit Symptomen auch ärztlichen Rat – und bei Bedarf Rezept bzw. einen Krankenschein. „Der Salzlandkreis schafft ein zusätzliches Angebot und entlastet die Hausärzte der Region“, sagt der Landrat. Geöffnet ist das Fieberzentrum montags bis freitags von 13 bis 16 Uhr.
Das neu eingeführte Dashboard bildet darüber hinaus aktuelle Fallzahlen des Tages sowie den Inzidenzwert ab und verwendet das bundesweite Ampelsystem. Weil es hier anfänglich in Teilen zu Unstimmigkeiten kam durch manuelle Eingaben, wird das System jetzt umgestellt und automatisiert. Der Salzlandkreis bedauert die entstandenen Abweichungen und bedankt sich für alle aufmerksamen Hinweise von außen. Diese Meldungen zeigen gleichsam, wie groß das Interesse der Bevölkerung an sicheren Basisdaten ist. Über 54 000 Zugriffe auf das Dashboard registrierte der Salzlandkreis mit Inbetriebnahme.