Warntag offenbart Lücken

Der kurze Probealarmton der Sirenen im Salzlandkreis am ersten bundesweiten Warntag ist erst Stunden verklungen, in wenigen Fällen wohl auch nicht ausgelöst - darauf lassen jedenfalls erste Hinweise an die Leitstelle schließen.

In sozialen Netzwerken wird heftig diskutiert, dass vielerorts Sirenen stumm blieben und Warn-Apps nicht oder nur verspätet reagiert hätten.

Für eine valide Auswertung ist es zu früh, aber Landrat Markus Bauer sagt: „Das war der erste Tag nach 30 Jahren, wo die Alarmierungssysteme geprobt wurden. Das Ergebnis zeigt, wie wichtig die Kommunikationsketten sind. Hier wurden Lücken erkennbar. Der Bund, Länder und wir im Kreis werden daraus lernen.  Von der Leitstelle ging bei uns das Signal zum Probealarm problemlos raus, aber die Sirenen in den Kommunen mussten auch auf Probealarm programmiert sein. Wenn es da irgendwo geklemmt hat, werden wir nachsteuern. Das ist ja auch der Sinn des Warntags: zu sehen, was verbessert werden muss, um im Ernstfall richtig vorbereitet zu sein. Und: Sirenen haben nach wie vor ihre Berechtigung.

 

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Die Meldung zuvor:

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Alarm mit Ansage

 

Elf Uhr heulten wie angekündigt die Sirenen am Donnerstag über den Salzlandkreis, in ganz Sachsen-Anhalt und sogar bundesweit. Staatssekretärin Anne Poggemann aus dem für Sachsen-Anhalt organisatorisch zuständigen Ministerium für Inneres und Sport war nach Staßfurt in die Leitstelle des Salzlandkreises gekommen und löste mit Landrat Markus Bauer symbolisch per Mouse-Klick die Sirenen-Proberufe für die Feuerwehren aus. Landrat Markus Bauer und seine verantwortlichen Mitarbeiter im Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst der Kreisverwaltung nutzten den Warntag auch, um ihrem Besuch die Leitstelle, Räumlichkeit und Technik, vorzustellen.

Staatssekretärin Poggemann hatte im Vorfeld den Sinn des bundesweiten Probealarms zusammengefasst: „Der Warntag hat zum Ziel, Bürgerinnen und Bürger zu sensibilisieren. Er soll transparent machen, wie die Behörden bei Gefahren warnen und verfügbare Warnmittel wie zum Beispiel Sirenen und Warn-Apps ins Bewusstsein rücken. Zugleich wird Wissen zum Umgang mit Warnungen vermittelt, damit die Menschen die Kenntnis haben, was im Ernstfall zu tun ist.“

Wissen, was zu tun ist, im Fall der Fälle - das gehört zum beruflichen Alltag in der Leitstelle und bei den professionellen Rettungskräften. Landrat Markus Bauer betont aber auch, wie entscheidend ehrenamtliches Engagement und Selbsthilfefähigkeit sind: „Ohne Feuerwehrleute und Katastrophenhelfer wäre der Bevölkerungsschutz bei uns nicht vorstellbar.“ Das Ehrenamt sei überhaupt die Basis für einen attraktiven Wohn- und Wirtschaftsstandort. „Es funktioniert nur, wenn wir genügend engagierte Leute halten und gewinnen. Wir brauchen einander.“ Er dankt in diesem Wissen für den aufopferungsvollen Einsatz und die Arbeit beziehungsweise das Verständnis aller Beteiligten in jedem Ort seines Salzlandkreises.

Über das System dieser Zusammenarbeit sprach der Landrat mit der Staatssekretärin. Die Kommunen entscheiden selbst, in welchen Ortschaften sie, neben den anderen Möglichkeiten, Sirenen zur Alarmierung für welche Einsatzarten nutzen: vor allem, um die Einsatzfähigkeit ihrer Feuerwehren zu gewährleisten. Der Salzlandkreis sendet das Signal aus, die Kommunen sind verantwortlich für den Empfang. So war es auch beim Probelalarm am bundesweiten Warntag, der nun jedes Jahr an jedem zweiten Donnerstag im September stattfinden soll. Zur behördlichen Warnmeldung an die Bevölkerung spielen Sirenen jedoch so gut wie keine Rolle. Ausnahme macht hier die Stadt Schönebeck, die damit nicht nur Feuer- und Probealarm auslöst, sondern auch ihre Bevölkerung im Ernstfall warnen könnte. In allen anderen Fällen liefen Meldungen über Radio, Fernsehen, Internet und soziale Medien, Warn-Apps, digitale Anzeigesysteme oder Lautsprecher.  

„Bei der Corona-Pandemie hat uns das gut geholfen“, spricht Landrat Bauer über die jüngsten Erfahrungen, wie die Behörde die Bevölkerung schnell und direkt erreicht und sensibilisiert. „Schnelle Info und Handlungsempfehlungen über Homepage, Facebook-Kanal und digitale Tafeln haben unsere klassischen Mitteilungen an Presse, Funk und Fernsehen ergänzt. Diese digitalen Möglichkeiten wollen wir ja generell ausbauen, uns weiter vernetzen zu einer ‚Smart Region.Salzlandkreis‘.“

 

 


 

 

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