Absage des 24. Schönebecker Operettensommers

 

undefined

V.l.: Oberbürgermeister Bert Knobloch, Chefdirigent Jan Muchael Horstmann, Landrat Markus Bauer

Foto: MKP

 

undefined

Die Entscheidung ist gefallen! Lange haben die Verantwortlichen der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie (MKP), der Salzlandkreis und die Stadt Schönebeck (Elbe) gebangt, gezittert und gehofft, dass der 24. Schönebecker Operettensommer im Jahr 2020 über die Bühne gehen kann. Doch die neuen und bequemen Sitzschalen auf der schönen Waldbühne im Heimattiergarten Bierer Berg werden in diesem Jahr leider leer bleiben müssen – aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Vorgaben.

„Weder die notwendigen Hygienemaßnahmen noch die Abstandsregelungen sind auf dem speziellen Gelände so einzuhalten, dass für die Zuschauer*innen oder auch die Darstel-ler*innen ein Infektionsrisiko völlig auszuschließen ist“, begründet die Geschäftsführerin der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie Anita Bader die Entscheidung. Geplant waren ab Juni 23 Aufführungen der Operette „Die lustige Witwe“ mit Platz für jeweils 865 Personen. Es ist die erste Absage des Operettensommers seit 1997.

Landrat Markus Bauer ergänzt: “Priorität hat aktuell die Gesundheit der Menschen. Veranstaltungen wie der Operettensommer können sich zu einem Hotspot für Neuinfektionen entwickeln. Ein solches Risiko können wir nicht eingehen.“ Der Landrat betont, dass viele Besucher zur Risikogruppe zählen, die besonders geschützt werden müssen. Er bedauert die Absage des deutschlandweit größten Operettenfestivals, das jährliche auch zig Tausende Besucher aus anderen Regionen in den Salzlandkreis lockte.

„Die Verantwortlichen haben sich die Entscheidung nicht leicht gemacht – eine Durchführung ist unter den gegebenen Umständen einfach nicht zu vertreten. Wir müssen also Geduld haben und uns auf das nächste Jahr freuen“, sagt Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch.

Grund dafür gibt es, wie Anita Bader erklärt: „Wie wollen den 24. Schönebecker Operettensommer im Jahr 2021 nachholen.“ Vom 26. Juni bis 25. Juli 2021 soll die „Lustige Witwe“ von Franz Léhar auf dem Bierer Berg zur Aufführung kommen - wie geplant in einer Inszenierung von Katharina Kutil und im Bühnenbild von TOTO. „Wir sind bemüht, die phantastische Sängerbesetzung von diesem Jahr auch im kommenden Sommer zu verpflichten, so dass Sie, liebes Publikum, bereits jetzt in den Vorfreude-Modus umschalten können“, wie der musikalische Leiter Jan Michael Horstmann untermauert.

„Die in diesem Jahr erworbenen Karten behalten ihre Gültigkeit und können ins kommende Jahr übertragen werden. Bis zum 15. Juli erbitten wir dafür eine Meldung beim Kartenverkauf der MKP. Sie können aber natürlich auch bis zu diesem Zeitpunkt in einen Gutschein für eine andere Konzertveranstaltung der MKP (außer dem Neujahrskonzert) eingetauscht werden“, erklärt Anita Bader. Das Kartenbüro ist bis zur Wiederöffnung der Kreisvolkshochschule in der Tischlerstraße 13 a in Schönebeck derzeit allerdings nur telefonisch unter der Rufnummer 03928 400-429 oder per E-Mail an karten@mkp-sbk.de zu erreichen.

Dann hoffen Bader und Horstmann, dass sich die neuen Sitzschalen, die durch sogenannte „Stuhlpatenschaften“ von Privatpersonen und von lokalen Unternehmen finanziert wurden, wieder füllen werden. Den Startschuss für die Crowdfunding-Aktion „Auf die Plätze …“ gaben im Dezember 2019 Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch und der Landrat Markus Bauer. Gemeinsam mit dem Operettensommer-Urgestein Alexander Klinger haben die beiden schon einmal auf Mustersitzen Platz genommen. „Knapp ein Drittel der Patenschaften wurden bereits vergeben! Das Erfreuliche ist auch, dass gerade in der aktuell schwierigen Situation immer neue Patenschaftsanträge bei uns eingehen“, erklärt Anita Bader.

In den vergangenen zwei Wochen wurden die am 8. April angelieferten Sitze durch zwei Bühnentechniker des Orchesters und unter Mitwirkung des Chefdirigenten Jan Michael Horstmann mit offizieller Erlaubnis der Stadt Schönebeck und natürlich unter Einhaltung der geltenden Abstandsregeln montiert. Und das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen.

Das sieht auch Bert Knoblauch so, aber bedauert: „Ausgerechnet jetzt, wo wir schmucke und bequeme Sitze haben und sich damit die ganze Freilichtbühne in einem neuen frischen Gewand präsentiert, kann das wohl bedeutendste kulturelle Ereignis unserer Region nicht stattfinden. Als Stammgast bin ich darüber genau so traurig wie die vielen Besucherinnen und Besucher aus nah und fern.“

„Wir sind natürlich auch weiterhin über jede Spende dankbar. Egal ob Privatperson oder als Firma. Näheres erfahren Sie auf unserer Homepage oder telefonisch unter 03928 400-597 oder 03928 400-690“, fügt Anita Bader an. Allen Spendern wird, sofern gewünscht, mit dem Eintrag im Programmheft des 24. Schönebecker Operettensommer und mit einer Plakette auf der Rückseite der Stühle gedankt. Zudem gibt es natürlich eine Spendenquittung.

In den zurückliegenden Jahren besuchten insgesamt 310.290 Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland die Vorstellungen auf dem Bierer Berg. Damit dass auch in den kommenden Jahren noch der Fall sein kann, hoffen die Verantwortlichen auch auf die Solidarität der Kulturfreunde, zum Beispiel wie in Tschechien oder Ungarn. In unserem Nachbarland kaufen Kulturliebhaber Tickets für Theaterveranstaltungen, die jedoch wegen der Corona-Krise allerdings gar nicht stattfinden können. In Ungarn appellierte bereits vor Wochen der Veranstalter Péter Szántal mit der Initiative „Gib die Karte nicht zurück!“ um die Unterstützung für Kultureinrichtungen. Zwei wunderbare Beispiele, die auch der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie Schönebeck über die konzert- und operettenfreie Zeit helfen würde.

 

 

 


undefinedSpezialseite Corona-Virus

 

 

 

 

 

Diese Webseite verwendet Cookies, um Inhalte anzuzeigen. Wenn Sie unsere Webseite weiterhin nutzen, geben Sie die Einwilligung zur Verwendung dieser Cookies. Weitere Informationen erhalten Sie hier. x