Weltweit und auch überall in Deutschland erforschen Wissenschaftler das Sars-CoV-2-Virus und die Krankheit Covid-19, die es auslöst. Die KH Labor GmbH am AMEOS Klinikum Bernburg und der Salzlandkreis beteiligen sich dabei, einen geeigneten Antikörpertest im Blut zu entwickeln.
„Die wenigen kommerziell verfügbaren Antikörpertests sind noch nicht ausreichend spezifisch und sensitiv“, sagt Dr. Wolfram Woltersdorf, der Ärztliche Leiter der Labordiagnostik am Bernburger AMEOS-Klinikum. „Dies bedeutet, dass zu viele falsch-positive oder falsch-negative Ergebnisse gemessen werden, die fatale Folgen für die Patienten haben können. Ein positiver Befund bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Körper eine Coronainfektion durchlaufen hat und für die nächsten Jahre eine erneute Ansteckung unwahrscheinlich ist. Was ein falsch positives Ergebnis für Konsequenzen hätte, kann sich jeder ausrechnen“, erklärt Dr. Woltersdorf.
„Seit Wochen arbeiten wir in der Kreisstadt mit AMEOS und seinem Labor im gemeinsamen Corona-Testzentrum. Wir kennen die Erfordernisse und handeln, wo wir helfen können, um die Krise besser zu überstehen.“ Für Landrat Markus Bauer war es also keine große Frage, dass seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezielt jene Männer und Frauen im Salzlandkreis ansprechen, die eine Corona-Infektion bereits überstanden haben. Sie wurden über das Vorhaben aufgeklärt und gebeten, mit einer geringen Menge ihres Blutes diese Arbeit zu unterstützen. „Gefreut habe ich mich aber über das positive Feedback. Die Leute sind gern bereit, persönlich bei der Entwicklung von neuen Antikörpertests zu helfen.“
Denn wenn sich das menschliche Immunsystem nach etwa zehn Tagen erfolgreich mit dem Erreger auseinandergesetzt hat, zirkulieren Antikörper im Blut. In der kommenden Woche soll die freiwillige Blutentnahme der angesprochenen Salzländer beim Fachdienst Gesundheit in Bernburg organisiert und durchgeführt werden.