Pressemitteilung der Agentur für Arbeit Bernburg vom 02.04.2020
Den Bauern im Salzlandkreis fehlen Erntehelfer. Gemeinsam mit dem Bauernver-band des Salzlandes startet die Arbeitsagentur Bernburg ihre Aktion „Erntehelfer gesucht“.
„Egal ob Schüler über 16, Kurzarbeiter oder arbeitslose Menschen, sie können jetzt den Bauern helfen. Denn was nicht in die Erde gebracht und gepflegt wird, kann nicht geerntet werden und kommt nicht auf unseren Tisch,“ erklärt die Agenturchefin die Intention der Aktion „Erntehelfer gesucht“. Und führt weiter aus: „Wir sehen, dass die Erntehelfer an der Grenze stehen und nicht reinkommen. Wir können uns mit diesem Wissen nicht zurücklehnen. Jetzt ist die Zeit gekommen, um gemeinsam Verantwortung für unsere Region, für unsere Heimat zu übernehmen.
Wir alle wollen frisches Obst, Gemüse und Kräuter in den Regalen, und am liebsten vom Bauern um die Ecke. Dafür müssen wir aber auch was tun. Wir müssen jetzt einfach mal machen und vor allem Mitmachen. Wir zeigen damit, dass uns unsere Bauern nicht egal sind und dass uns unsere Heimat nicht egal ist. Und die Landwirt-schaft prägt unsere Heimat sehr maßgeblich. Gerade in Zeiten wie diesen müssen wir zusammenrücken und solidarisch und vor allem unbürokratisch handeln.“
Der Vorstandsvorsitzende des Bauerverbandes des Salzlandes, Steffen Gerber ergänzt: „Unser Kräuteranbau ist von dem Einreiseverbot der Saisonkräfte sehr stark betroffen. Die erfahrenen, ausländischen Mitarbeiter sind langjährig in unseren Betrieben beschäftigt. Sie bearbeiten u.a. die Majoranflächen in Calbe und Umge-bung, damit das Unkraut nicht überhandnimmt und helfen bei der Trocknung. So benötigen auch die Erdbeerenanbauer eine Unterstützung bei der Ernte. Der Hopfen muss zeitnah angeleitet werden und die Kartoffeln im Sommer geerntet werden. Zwischendurch brauchen die Betriebe immer Unterstützung bei der Unkrautbeseitigung. Über eine Unterstützung der Salzländer ab Ende April würden wir uns sehr freuen.“
Wer darf sich melden?
„Kurzum, alle die helfen wollen die Felder zu bestellen, zu pflegen und abzuernten sind willkommen,“ ergänzt Anja Huth.
Telefon: 03471 6890-200 | www.arbeitsagentur.de
Wie ist das mit Schülern?
Das Arbeitsschutzgesetz hilft hierbei, denn erst ab dem Alter von 16 Jahren dürfenJugendliche einen regulären Ferienjob annehmen und im Jahr vier Wochen arbeiten.
Was verdienen Erntehelfer?
Natürlich gilt auch für Erntehelfer – egal ob aus dem Ausland oder fachfremd – der Mindestlohn als Untergrenze. Der gesetzliche Mindestlohn liegt in Deutschland seit
1. Januar 2020 bei 9,35 Euro pro Stunde.
Geld als Erntehelfer: Wie ist das bei Kurzarbeit geregelt?
Wer in Kurzarbeit ist, der kann sich als Erntehelfer Geld dazuverdienen. Der Bezug des Kurzarbeitergeldes ist durch die Tätigkeit als Erntehelfer nicht in Gefahr. Wichtig:
Einkommen aus einer Nebenbeschäftigung wird übergangsweise bis Ende Oktober 2020 bis zur Höhe des Nettolohns aus dem eigentlichen Beschäftigungsverhältnisnicht auf das Kurzarbeitergeld angerechnet. Das bedeutet: Mit einem Ernte-
Job kann man am Ende das Kurzarbeitergeld so aufstocken, als würde man sein normales Gehalt bekommen.
Wie mit Arbeitslosengeld?
Bei Arbeitslosengeldbezieher ist die Hinzuverdienstgrenze nicht ausgeweitet worden.Ein Zusatzeinkommen, das über den Freibetrag von 165 Euro im Monat hinausgeht,
wird auf das Arbeitslosengeld I angerechnet. Hat ein Leistungsempfänger zumBeispiel einen 450 Euro Job als Nebentätigkeit, dann verringert sich das Arbeitslosengeld um 285 Euro.
Bezieher von Arbeitslosengeld II setzten sich vor Beginn der Erntetätigkeit mit Ihrem Jobcenter im Salzlandkreis in Verbindung.
Unsere Hotline von Mo bis Fr von 08:00 bis 15:00 Uhr für Interessierte und Bauern:
03471 6890-185 oder via E-Mail unter Postfach: Bernburg.biz@arbeitsagentur.de.
Der Vordruck für die Bauern ist unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/bernburg zu erhalten.
Druckversion der Pressemitteilung