Engagement für Naturschutz: Schornstein in Altenburg für Störche hergerichtet

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Fotos: privat

Störche finden in Altenburg (Stadt Nienburg) auch künftig ein sicheres Nest. Die Sanierung eines Schornsteins als eine freiwillige Artenschutzmaßnahme ist am Dienstagvormittag erfolgreich abgeschlossen worden. Daran beteiligt waren neben der Unteren Naturschutzbehörde des Salzlandkreises, der Storchenhof in Loburg, die Schwenk Sand & Kies Nord GmbH & Co. KG sowie die Dachdeckerfirma Walter Dach & Bau aus Nachterstedt. Alle Partner arbeiteten zusammen, um nach einem Hinweis des ehrenamtlichen Naturschutzbeauftragten Uwe Henkel den Störchen in Altenburg auch weiterhin eine sichere Heimat zu bieten. Landrat Markus Bauer sagte, die Initiative sei beispielgebend: „Die Heimat attraktiv zu gestalten, beginnt mit solchen Vorhaben. Insofern ist das Engagement aller absolut lobenswert.“

Die Notwendigkeit der Sanierung erklärt der zuständige Sachbearbeiter im Fachdienst Natur und Umwelt, Steffen Amme: „Allein im vergangenen Jahr wurden trotz des Hitzesommers vier Jungstörche flügge. Damit diese Zahlen auch in den Folgejahren erreicht werden, musste der Schornstein gesichert werden.“ Dass das Engagement richtig war, bestätigt auch Dr. Michael Kaatz vom Storchenhof in Loburg. Er sagt: „Nach einer Sanierung ist oft ein jahrzehntelanges Bestehen des Nestes zu erwarten.“

Sebastian Sponfeldner von der Schwenk Sand & Kies Nord GmbH & Co. KG begründete den Einsatz seines Unternehmens vor Ort wie folgt: „Entsprechend unseres Leitgedankens gestalten wir eine Welt, in der sich auch noch zukünftige Generationen wohlfühlen. Das beweisen wir in den verschiedensten Bereichen unseres Unternehmens.“ Dennis Walter, Dachdeckerfirma Walter Dach & Bau, sagte: „Als regionales Unternehmen ist uns das Engagement vor Ort wichtig.“ Er selbst unterstütze als naturbegeisterter Mensch solche Projekte wie den Erhalt von Lebensräumen sehr gern.

Der Storch zählt zu den beheimateten Vogelarten. Er lebt an Flüssen, auf Wiesen und in Auen. Der Fachdienst Natur und Umwelt des Salzlandkreises zählte im vergangenen Jahr 32 Storchen-Paare – sie lebten in Frose, Unseburg, Athensleben, Mukrena, Preußlitz, Baalberge, Altenburg und Plötzkau. Die meisten Paare zogen Junge auf. Störche kehren in der Regel im Frühjahr zum gemeinsamen Nest zurück; vorausgesetzt, es ist weitestgehend unversehrt. Sie reparieren es dann zunächst selbst mit frischem Nistmaterial. „Im Laufe der Jahre wächst ein solches Storchennest damit auf eine beachtliche Größe“, erklärt Steffen Amme. Die Folge: Schornsteine wie in Altenburg leiden unter der Last.

Der Naturschutzexperte vom Salzlandkreis dankte am Dienstag allen Partnern für ihr Engagement. Die Firmen tauschten beschädigte Steine aus und verfugten offenes Ziegelmauerwerk neu. „Wir freuen uns über die Unterstützung der regionalen Unternehmen. Damit bleibt der Salzlandkreis auch künftig Heimat dieser imposanten Tiere.“ Schöner Nebeneffekt: Der Schornstein als ortsprägender Teil von Altenburg bleibt ebenfalls bestehen.

Wissenswertes zum Tier: Der Weißstorch ist ein sehr großer Schreitvogel und erreicht eine Körperlänge von bis zu 110 Zentimetern und eine Flügelspannweite bis zu 2 Metern. Die Tiere sind kontrastreich schwarz-weiß gefärbt und haben rote Beine sowie einen langen roten Schnabel. Der Storch ist sowohl im Segelflug als auch am Boden unverwechselbar, wenn er langsam durch Wiesen schreitet. Bekannt ist auch das laute Schnabelklappern, das zur Begrüßung der Partner am Horst in einer Klapperzeremonie vorgetragen wird. Der Weißstorch nistet vorwiegend auf Dächern, Schornsteinen und Strommasten. Störche suchen ihre Nahrung im feuchten Grünland, Teichen und Weihern, Feldern und extensiv bewirtschaftete landwirtschaftliche Flächen. Dort können sie ausreichend Nahrung für sich und ihre Nachkommen finden. Weißstörche ernähren sich sehr vielseitig, die Nahrung besteht vor allem aus Mäusen und Kleinsäugern, Insekten und deren Larven, Regenwürmern, Fröschen, Fischen, Reptilien. Kleinere Nahrungstiere sind vor allem in der ersten Phase der Jungenaufzucht sehr wichtig.

Der Weißstorch ist nicht nur das NABU-Emblem, sondern er ist auch der volkstümlichste Vogel. Mensch und Storch haben zueinander ein besonderes Verhältnis. Wir finden den Storch in Mythen, Sagen, Märchen und Volksliedern. Er ist Frühlingsbote und verantwortlich als „Babybringer“. Er ist Charaktervogel der Flusslandschaften mit Wiesen und Auen.

 

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