Kulturpreis des Salzlandkreises an IMUSET e.V. Schönebeck und Andreas Hüllweck (Bernburg)

Viele herausragende Leistungen - auch der  diesjährige Kulturpreis des Salzlandkreises wurde gleich zweimal vergeben. „Die zahlreichen Bewerbungen von Einzelpersonen, Künstlern und Vereinen stehen für die Breite und Qualität des Kulturpreises.“ Landrat Markus Bauer war die Freude darüber anzusehen, als er am Sonnabend im Bernburger Carl-Maria-von-Weber-Theater die Ehrung vornehmen konnte beim Weihnachtskonzert der Kreismusikschule „Belá Bartók“: „Ein jeder von ihnen zeichnet sich durch seinen leidenschaftlichen Einsatz in den Bereichen Literatur, Musik, Brauchtum- und Heimatpflege, Ehrenamt, Nachwuchsförderung, Theater oder bildende und darstellende Kunst aus.“ Der Landrat unterstreicht, „durch diesen Einsatz wird das Leben der Mitmenschen bereichert und Heimatgefühl geschaffen. Kultur bedeutet an dieser Stelle auch Miteinander und Füreinander“.

Seit sechs Jahren gibt es den Preis, ein Kuratorium berät den Salzlandkreis bei der Entscheidung über die Preisträger anhand der Vorschlagsliste. In diesem Jahr fiel diese Entscheidung zugunsten von iMUSEt e. V. Schönebeck und Andreas Hüllweck. Die Nominierungsvorschläge dazu kamen vom Stadtseniorenrat Schönebecks und von TromPeti, Alleinunterhalter Thomas Börner. 

Der Verein iMUSEt kümmert sich seit seiner Gründung vor zehn Jahren um die Unterhaltung und Erweiterung des Industriemuseums Schönebeck. Seine 35, größtenteils ehrenamtlichen Mitglieder tragen nicht nur zur Entwicklung des Tourismusstandorts bei, sondern fördern aktiv den Nachwuchs mit speziellen Angeboten für Schulklassen und Jugendgruppen. Dem Verein ist es gelungen, die die Elbestadt prägende Historie erlebbar zu machen.

Andreas Hüllweck erhielt für seine langjährige Tätigkeit zur Förderung der musikalischen Ausbildung in Bernburg den Salzländer Kulturpreis. Mit sehr viel Leidenschaft hat er über seine alltäglichen Aufgaben als Musikschullehrer hinaus viele Musik- und Theaterprojekte begleitet. Die wohl bekanntesten sind die Stücke „We will rock you“ oder auch „Grease“. Für seine Mitmenschen gilt Andreas Hüllweck jedoch als stiller Held, sehr bescheiden und zugleich leidenschaftlich engagiert. Seine Schüler erfuhren wertvolle Unterstützung und Förderung, was ihm auch heute noch viel Wertschätzung einbringt. Das persönliche Engagement, der Einsatz für Mitmenschen und die Tätigkeiten für die ehemalige  Musikschule Bernburg e.V. insgesamt erfuhren die öffentliche Anerkennung. 

Sowohl Andreas Hüllweck als auch der iMUSEt e.V. Schönebeck setzen durch ihr Engagement, durch ihr künstlerisches und kulturelles Wirken wichtige Impulse für die soziale, räumliche und historische Identifikation ihrer Mitmenschen mit der Heimat, befanden der Landrat und alle an der diesjährigen Preisverleihung Beteiligten.

Der Salzlandkreis vergibt seit 2013 jährlich den Kulturpreis. Die bisherigen Preisträger und alle vorgeschlagenen Einzelpersonen, Künstler und Vereine zeugen von seiner Qualität. Der Preis umfasst die Bereiche Literatur, Musik, bildende und darstellende Kunst sowie Brauchtum- und Heimatpflege. Berücksichtigt werden aber auch Kriterien wie ehrenamtliches Engagement, Unterstützung in der Nachwuchsförderung oder Lebenswerkleistungen.

 

 

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Laudatio von Landrat Markus Bauer für iMUSEt e.V. Schönebeck

Nominiert vom Stadtseniorenrat Schönebeck

Der Kulturpreis des Salzlandkreises wird in diesem Jahr an einen Verein überreicht, der seit seiner Gründung im Jahr 2009 einen außergewöhnlichen Wert für die Region Schönebeck darstellt und auch schafft.

Der Verein „Industrie Museum Schönebeck e.V. – Erlebniswelt Technik und Innovation“, kurz der iMUSEt e.V. Schönebeck, leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Industriegeschichte und der Industriekultur im Raum Schönebeck. Seit den ersten Bemühungen in den 1990er Jahren war der Weg zu einem Industriemuseum eher steinig, sodass erst viele Jahre später erneute Bemühungen für einen letzten und unabhängigen Versuch zur Rettung der Industriegeschichte fruchteten. Nach einer intensiven Bemühung der Grundstückssuche werden die Projekte heute in drei mehrheitlich denkmalgeschützten Gebäuden realisiert. Reparaturen, Innenausbau, Ausstellungsgestaltung und der laufende Betrieb werden von dem Verein und seinen Sponsoren zu einem großen Teil ehrenamtlich abgesichert. Im Zentrum der Vereinsarbeit stehen aber auch die Konzeptentwicklung, Fördermittelakquise und die Organisation von Ausstellungen und Veranstaltungen.

Vielfältige Episoden und Geschichten ranken sich um das Museum. So kommen doch immer wieder Menschen zusammen, die bspw. an genau der Maschine gelernt und gearbeitet haben, die ausgestellt wird. Besondere Schicksale erregen Aufsehen, wenn sich bspw. eine Besucherin der Werner-Tübke-Ausstellung auf einem Porträtbild des Künstlers Werner Tübke wiedererkennt oder wenn ehemalige Schüler des Künstlers Erinnerungen austauschen. Gleiches gilt für eine Ausstellung des blinden Schönebecker Künstlers Dario Malkowski – viele Besucherinnen und Besucher kamen zusammen und erinnerten sich an ihn und seine Arbeit.

Dem Verein, der heute 35 Mitglieder zählt, ist es gelungen, die für die Elbestadt Schönebeck prägende Historie erlebbar zu machen. Industriegeschichte zum Anfassen – mit diesem Leitsatz fördert der Verein aktiv Schülerinnen und Schüler und setzt sich für den Nachwuchs ein. Die Pläne für die Zukunft sind hier groß. Mit neu- und weiterentwickelten Projekten wie bspw. eines Erfinderclubs oder einer Innovationswerkstatt, sollen sie begeistert und gefördert werden und können experimentieren und sich kreativ einbringen.  

Kopf, Herz und Seele des Vereins ist Georg Plenikowski, der sich mit Leidenschaft für die Entwicklung des Industriemuseums einsetzt. Sein besonderes Anliegen – dass die Industrie- und Kulturgeschichte dieser Region auch über die Landkreisgrenzen hinaus Beachtung findet.  Mit seiner Arbeit fördert er das Heimatgefühl und das Miteinander der Menschen und erzeugt Wertschätzung für unsere Geschichte.

Die vollbrachten handwerklichen, ideellen, finanziellen aber auch persönlichen Leistungen sind bemerkenswert. Das Industriemuseum hat mittlerweile den Status, ein Innovationsort für den Raum Schönebeck zu sein. Es will und wird auch in Zukunft, dessen bin ich mir sicher, die Lücke zwischen der Salzgeschichte und neuzeitlicher innovativer Entwicklung schließen. Und der Verein, der in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum begeht, wird dabei die wichtigste Rolle haben.

Ich freue mich sehr, dass zu der heutigen Verleihung Herr und Frau Plenikowski, beides Gründungsmitglieder des Vereins, anwesend sind und möchte mich an dieser Stelle herzlich bei dem Stadtseniorenrat Schönebeck, heute vertreten durch Frau Schnürle und Herrn Ulbricht, für die Nominierung bedanken.

 

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Laudatio von Landrat Markus Bauer für Andreas Hüllweck

Nominiert von Thomas Börner (TromPeti)

Wie auch in den vergangenen Jahren hat sich das Kuratorium aufgrund der eingereichten Bewerbungen für eine Teilung des Preises entschieden. So darf ich Ihnen nun einen Preisträger vorstellen, der mit Musik- und Theaterprojekten wie »Rat’s«, »Down in the Wally«, »We will rock you« oder »Grease« einen bleibenden Eindruck bei allen Beteiligten hinterlassen hat. Die Rede ist von Andreas Hüllweck.

Für seine Mitmenschen ist Andreas Hüllweck ein stiller Held, sehr bescheiden und zugleich leidenschaftlich engagiert. Die Arbeit mit den Musikern, mit seinen Schülern und seinen Mitmenschen, und sein Einsatz an der Bernburger Musikschule geschah selbstlos, aufopferungsvoll und über das normale Arbeitspensum hinaus. Für seine Schüler war er ein große Unterstützung, denn, obwohl er auch Familienvater ist, fand er die Zeit, sie aktiv bei Bewerbungen für ein Hochschulstudium und darüber hinaus zu fördern. 

Die Bedeutung seiner Arbeit widerspiegelt sich in der Wertschätzung, die ihm von seinem Umfeld entgegengebracht wird. Die Tragweite seines jahrelangen Engagements zeigte sich jedoch in dem Moment, als er aufgrund einer Erkrankung seinen Tätigkeiten nicht mehr im selben Maße nachgehen konnte, wie bisher.

Sein persönliches Engagement, sein Mut zur Innovation, und der Einsatz für seine Mitmenschen sind als Gesamtwerk eine außerordentliche Leistung.

Herr Hüllweck, mit Freude überreiche ich Ihnen den Salzländer Kulturpreis 2019 und bedanke mich herzlich bei Thomas Börner, auch bekannt unter seinem Künstlernamen TromPeti, für die Nominierung.

 

 

 

Fotos: Salzlandkreis/Nora Beyer

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