Sie sieht aus wie eine normale Sparkassenkarte, kann aber wesentlich mehr. Die „Salzlandkarte“ stellt für den Salzlandkreis einen weiteren Schritt in die digitale Welt dar und hat das Potenzial, nicht nur den öffentlichen Nahverkehr nachhaltig einfacher und damit für die Bürger attraktiver zu machen, sondern den Landkreis bei der Digitalisierung im Vergleich zu anderen Kommunen weiter nach vorn zu bringen. Die „Salzlandkarte“ ist am Montag von Landrat Markus Bauer, Sparkassenvorstandschef Hans-Michael Strube sowie Sascha Seide von Mastercard Europe S.A. in Staßfurt der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Zwei der wichtigsten Funktionen: die Identifizierung des Schülers sowie das bargeldlose Bezahlen.
Mit der Einführung der „Salzlandkarte“ kann der Salzlandkreis in Zusammenarbeit mit der Salzlandsparkasse und Mastercard zum Vorreiter in Deutschland bei der Digitalisierung werden. Denn sie kann insbesondere für junge Menschen die Hürden bei der Nutzung der öffentlichen Angebote senken. Zugleich kann sie eine Hilfe für Kinder und Jugendliche darstellen, wenn es um den Umgang mit digitalem Geld geht. Landrat Markus Bauer betont: „Wir wollen die Digitalisierung als Chance nutzen, den Salzlandkreis als Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort deutlich zu stärken, um die Region attraktiver zu machen. Die Salzlandkarte ist auf dem Weg zu Smart.Region Salzlandkreis ein sehr wichtiger Schritt.“ Daneben laufen weitere von Landrat Markus Bauer initiierte Projekte im Landkreis, die die Mobilität und die Versorgung der Bürger auch in den kommenden Jahrzehnten garantieren können.
Die „Salzlandkarte“ dient einerseits der Identifizierung der Schüler bei der Schülerbeförderung. Die Kontrolle durch den Busfahrer entfällt damit. Möglich ist andererseits auch, dass die Karte von den Eltern mit Geld aufgeladen wird, damit die Kinder sie auch auf anderen Strecken in ihrer Freizeit nutzen oder perspektivisch ihr Mittagessen in der Kantine bezahlen können. „Die Salzlandkarte kann in vielen Bereichen die Barrieren senken und damit die Zufriedenheit mit öffentlichen Angeboten erhöhen“, sagt der Landrat. Immerhin sei insbesondere das bargeldlose Bezahlen in anderen Lebensbereichen wie Online-Shopping längst Alltag.
Die „Salzlandkarte“ soll zunächst in allen Bussen der Kreisverkehrsgesellschaft (KVG) Salzland mbH zum Einsatz kommen können. Sie ersetzt in einem ersten Schritt die bisher üblichen Schülerfahrausweise. Dafür wird bei der KVG im Rahmen der Modernisierung der Busflotte auch die notwendige Technik eingebaut. Das ambitionierte Ziel von Salzlandkreis, Salzlandsparkasse und Mastercard ist es, bereits ab dem zweiten Schulhalbjahr 2020/21 mit den ersten Tests zu beginnen. Verlaufen die erfolgreich, soll jeder Schüler im Landkreis eine „Salzlandkarte“ bekommen.
Das Projekt der „Salzlandkarte“ basiert auf der in Kolin (Tschechische Republik) umgesetzten „Kolin key card“. „Die dort gemachten Erfahrungen und Lösungen transferieren wir in den Salzlandkreis und begleiten das Projekt aktiv in der Entwicklung und Umsetzung gemeinsam mit den beteiligten Partnern“, erklärt Sascha Seide von Mastercard. Er freut sich, mit dem Salzlandkreis eine so zukunftsorientierte Kommune als Partner gefunden zu haben. „Als international tätiges Technologieunternehmen sind wir stets daran interessiert, die Erfahrungen aus vielen Projekten mit denen zu teilen, die ein Interesse an modernen, zukunftsorientierten Anwendungen haben.“
Ähnlich äußert sich der Vorstandsvorsitzende der Salzlandsparkasse, Hans-Michael Strube: „Wir unterstützen alle Initiativen, die den Salzlandkreis attraktiver machen.“ Die „Salzlandkarte“ sei zweifellos eine solches Vorhaben. Er ist überzeugt: „Gemeinsam können wir viel mehr schaffen.“ Sinn macht ein Engagement der Institution außerdem, weil 70 Prozent der Menschen im Salzlandkreis Kunde der Sparkasse sind.
Die Kosten für die Einführung der „Salzlandkarte“ stehen bisher noch nicht genau fest. Zwar sind zunächst wie bei allen zukunftsweisenden Veränderungen Investitionen notwendig. Perspektivisch soll sich das Projekt für alle aber auszahlen. Für die Bürger, die bequemer im öffentlichen Nahverkehr unterwegs sind. Und für die Kreisverwaltung, da interne Prozesse vereinfacht werden können. „Von der Salzlandkarte können alle profitieren“, ist Landrat Markus Bauer überzeugt.