Landrat Markus Bauer setzt sich für Fortführung der Schulsozialarbeit ein

Eine „dauerhafte Implementierung der Schulsozialarbeit erreichen“ - über das Ziel sind sich das Bildungsministerium Sachsen-Anhalt, das landesweite Aktionsbündnis aus Lehrkräften, Schülern und Eltern und auch der Landkreis mit der Netzwerkstelle „Bündnis für Schulerfolg im Salzlandkreis“ einig. Über das Wie und den Umfang wurde das letzte Wort noch nicht gesprochen.

„Weil Schule ein zentraler Lebensort für Kinder und Jugendliche ist, weil sie Wissen vermittelt, aber auch Lern- und Sozialkompetenz stärkt und die persönliche Entwicklung fürs Leben prägt, können wir heute auf Schulsozialarbeit nicht mehr verzichten.“ Landrat Markus Bauer sieht das Land in der finanziellen Verantwortung, die ganz besonderen Ansätze und entstandenen Netzwerke der Schulsozialarbeit - nach Auslaufen der ESF-Förderperiode im nächsten Jahr und nach der angekündigten Übergangsfinanzlösung bis 2021 - auch im Salzlandkreis zu sichern und auszubauen. „Denn hier sind Kontinuität und Verlässlichkeit entscheidende Erfolgsfaktoren“, unterstreicht er die Dringlichkeit eines politischen Rahmens für Schule mit Schulsozialarbeit im Land.

Seine Netzwerkpartner wollen zum landesweiten Aktionstag am 26. September nach Magdeburg fahren und die Erwartungen aus der Region vertreten.

Auch der Landkreis trägt einen ganz wesentlichen Teil bei zur inhaltlichen Umsetzung, ist seit 2015 mit seinem Fachdienst Jugend und Familie selbst Partner im „Bündnis für Schulerfolg“. Mit dem Rückenwind e. V. Schönebeck und der Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis Bernburg sichert er die Netzwerkstelle. Und die 33 Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter an 32 Schulen (zwei am schülerreichen Campus Technicus Bernburg) im Kreisgebiet werden aus der Netzwerkstelle unterstützt. 8 500 Kinder und Jugendliche in elf Grundschulen, 13 Sekundar-, sechs Förder- und zwei Berufsschulen können von der Schulsozialarbeit profitieren. Dabei war schon bei der Beantragung von Projektmitteln zur auslaufenden ESF-Förderperiode 2018 - 2020 der angemeldete Bedarf größer. Deswegen setzte eine Prioritätenliste Schwerpunkte für die Sozialräume und Schulformen und wurde im Jugendhilfeausschuss des Kreistages behandelt. Alle realisierten Angebote der Schulsozialarbeit werden über das ESF-Programm „Schulerfolg sichern“ finanziert.

Schulsozialarbeiter gehen auf die Bedürfnisse der Schüler ein und machen Beziehungsarbeit, die Lehrer in diesem Umfang nicht leisten können. Sie sind Berater und Ansprechpartner für Schüler, Eltern und Lehrkräfte und leisten einen wichtigen Beitrag für Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit.  

„Ohne Bindung keine Bildung.“ Ein Satz, den der Schulalltag lehrt und den der Landrat, Markus Bauer, deshalb deutlich zu Gehör bringen will: „Dass jeder zehnte Schüler im Land die Schule ohne Abschluss verlässt, obwohl wir wirklich jeden brauchen, das zwingt uns, besser zu werden. Bildung ist Ländersache. Schulsozialarbeit an jeder Schule muss gesetzlich verankert werden. Sie entlastet die Lehrer, die bekanntermaßen dringend Verstärkung brauchen.“ 

 

Hintergrund:

Etwa 5 000 Unterschriften hatte die Netzwerkstelle „Bündnis für Schulerfolg im Salzlandkreis“ an das landesweite Aktionsbündnis „Schulsozialarbeit dauerhaft verankern!“ überreicht. Die Netzwerkstelle im Landkreis, das Bindeglied zwischen schulischen und außerschulischen Akteur/innen, hat sowohl die Schulen als auch die sechs freien Träger von Schulsozialarbeitsprojekten im Salzland aufgerufen, sich am 26. September auf dem Domplatz in Magdeburg am Aktionstag des Aktionsbündnisses zu beteiligen. Neben den 33 Schulsozialpädagog*innen im Salzlandkreis werden auch die Netzwerkkoordinatorinnen an diesem Tag die Gelegenheit nutzen, sich und ihre Arbeit einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Seit zehn Jahren setzt sich die Netzwerkstelle für das Gelingen von Bildungsbiografien von Kindern und Jugendlichen im Landkreis ein, schafft ein breites Bildungsangebot inner- und außerhalb von Schule und unterstützt die Vernetzung der Akteur/innen. Sie zählt zu den 14 regionalen Netzwerkstellen im Land Sachsen-Anhalt, die neben der Schulsozialarbeit über das ESF-Programm „Schulerfolg sichern“ gefördert und unterstützt werden. Die Netzwerkkoordinatorinnen bieten Beratungen für Lehrkräfte an, organisieren Fortbildungen für pädagogische und sozialpädagogische Fachkräfte, führen regelmäßig Arbeitskreise für die Schulsozialpädagog*innen durch und stellen Schulen Projektmittel für bildungsbezogene Angebote zur Verfügung. Bedarfsorientiert tragen sie in gesonderten Veranstaltungen zur Vernetzung von schulischen und außerschulischen Akteur/innen bei.

Seit Februar 2019 war die Netzwerkstelle „Bündnis für Schulerfolg im Salzlandkreis“ mit einem Alkoholpräventionsworkshop „Tom & Lisa“ in den 7. und 8. Klassen unterwegs. Insgesamt partizipieren derzeit 8.500 Schüler*innen aus Grund-, Sekundar-, Förder- und Berufsschulen von den Angeboten der Schulsozialarbeiter*innen im Landkreis. Auf Grund gestiegener individueller Problemlagen nimmt dabei das Beratungsangebot für Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte etwa die Hälfte der Arbeit einer Schulsozialpädagogin bzw. eines Schulsozialpädagogen ein.

 

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