Entwicklung des ländlichen Raumes - nun spricht sich auch Bundespräsident Steinmeier dafür aus

 

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Kreative Ideen fördern und die Menschen bei der Strukturentwicklung aktiv einbeziehen! Landrat Markus Bauer spricht sich in der Diskussion um die künftige Entwicklung Deutschlands dafür aus, den ländlichen Raum zu stärken, statt die Abwanderung in die Metropolregionen zu befördern. Das hatte Anfang der Woche erneut das Institut für Wirtschaftsforschung gefordert.

 

Der Landrat des Salzlandkreises ist davon überzeugt, dass eine Fokussierung auf die Großstädte mit allein ökonomischen Argumenten nicht tragfähig ist. „Damit machen wir die Städte und den ländlichen Raum gleichermaßen kaputt.“ Mittlerweile zeigt sich seiner Ansicht nach, dass die Infrastruktur in den großen Städten nur schlecht für die Menschenmassen ausgelegt ist.

Markus Bauer kann auf eine breite politische Unterstützung bauen. Denn mittlerweile hat auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erklärt, dass ländliche Regionen viel zu lange abseits der Aufmerksamkeit standen. Dabei seien gleichwertige Lebensverhältnisse eine verfassungsrechtliche Verpflichtung. Auch  Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte bei seinem Besuch in Bernburg erklärt, dass Jung und Alt dort leben sollten, wo sie wollen. Dafür müsse auch die Versorgung in ländlichen Gebieten gesichert werden. Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hatte die Forderungen des Instituts für Wirtschaftsforschung ebenfalls zurückgewiesen.

Der Landrat argumentiert: „Wenn noch mehr Menschen in die Metropolregionen ziehen, wird der Verkehr dort noch dichter und die Luft noch schlechter.“ Die Wahrscheinlichkeit für weitere Fahrverbote steige damit. Auch bezahlbarer Wohnraum werde knapper, da die Zahl der benötigten Wohnungen in Deutschland seit Jahren hinter dem Bedarf bleibe, wie auf dem Deutschen Mietertag in Köln zuletzt deutlich wurde.  Problematisch sei das Wachstum auch aus ökologischer Sicht, da neuer Wohnraum nicht selten auf Kosten von bisher unversiegelten Flächen gehe. Alles in allem: Die Infrastruktur halte schon jetzt nur unzureichend mit dem Bevölkerungsanstieg mit.

Markus Bauer spricht sich viel mehr dafür aus, die über Generationen gewachsenen Strukturen im ländlichen Bereich zu nutzen und die zweifellos vorhandenen Potenziale über neue Netzwerke zu erschließen. Zumal: Die Orte verfügen seiner Ansicht nach anders als neu hochgezogene Gebiete in den Metropolregionen über eine Seele, die nicht zuletzt auch den Kern des Zusammenhalts von Gemeinschaften ausmacht. „Wir haben doch alles im Salzlandkreis. Es fehlt  bisher nur an flächendeckenden, innovativen Mobilitätslösungen.“

Genau daran arbeitet der Salzlandkreis unter seiner Führung nun schon seit einiger Zeit unter dem Begriff „SmartRegion.Salzlandkreis“. Dafür werden aktuell gerade dort für rund 33 Millionen Breitbandanschlüsse gelegt, wo der Markt bisher nicht aktiv geworden ist. Parallel dazu wird ein Digitalisierungszentrum im Landkreis aufgebaut, in dem später Angebot und Nachfrage innovativ zusammengeführt werden. Markus Bauer ist überzeugt: „Wir haben hier genug Lebensqualität zu bieten.“ Auch sei das Gefühl von Sicherheit stärker ausgeprägt. So könnten Kinder zum Beispiel selbstständig den Schulweg bestreiten oder nachmittags am Vereinsleben teilnehmen. Der Landrat sagt: „Stimmen die Rahmenbedingungen, lässt sich künftig auch die Landflucht ein Stück weit aufhalten.“ Eine Trendumkehr sei angesichts des jahrzehntelangen Verlustes jedoch erst langfristig möglich.

Ohne weitere Unterstützung haben die Ideen der engagierten Bürger im ländlichen Raum allerdings keine Chance. Mittlerweile setzt sich Markus Bauer deshalb aktiv dafür ein, im Rahmen des Kohleausstiegs strukturpolitisch auch die Regionen in den Fokus zu nehmen, die zwar nicht direkt in den betroffenen Gebieten liegen, deren Wirtschaft aber eben auch von der dortigen Entwicklung abhängt. Konkret fordert der Landrat, die Bahnstrecke zwischen den Oberzentren Magdeburg und Halle auszubauen. Davon, so der Ansatz, würde auch der Salzlandkreis profitieren.

 

 

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