Der Salzlandkreis hat die Beziehungen zum polnischen Partner-Landkreis Jaroslaw wieder intensiviert. Jaroslaw und der ehemalige Landkreis Schönebeck pflegten bereits aktive partnerschaftliche Verbindung. Nun war eine mehrköpfige Delegation um Landrat Markus Bauer kürzlich zu Besuch in Jaroslaw. Landrat, Mitarbeiter der Kreisverwaltung sowie Fraktionsvertreter aus dem Kreistag bestritten ein mehrtägiges Programm. Eingebettet war das Treffen in ein internationales Forum, zu dem auch Vertreter anderer Partnerkommunen Jaroslaws eingeladen waren.
Im Ergebnis der Delegationsreise wollen die Berufsbildende Schule des Landkreises in Schönebeck sowie die Allgemeinbildende Oberschule Jaroslaw den Austausch wieder verstärken. Kontakt wurde außerdem hergestellt zwischen der hiesigen Hochschule Anhalt und der Technisch-Wirtschaftlichen Hochschule in Jaroslaw, die unter anderem Studienfächer wie Verwaltung, Internationale Betriebswirtschaft, Bauwesen oder Informatik anbietet. „Es geht darum, uns international besser zu vernetzen“, sagte Landrat Markus Bauer.
Die Berufsschulen können sich vorstellen, dass polnische Jugendliche während ihrer Ausbildung ihr theoretisches Wissen sowie ihre praktischen Fähigkeiten im Salzlandkreis erweitern. Dafür sollen sie entsprechend sprachlich vorbereitet werden. Die genaue Ausgestaltung der Kooperation wollen die Bildungseinrichtungen abstimmen. Über Austauschmöglichkeiten sprach auch Professor Dr. Rudolf Lückmann, Vizepräsident für Internationales an der Hochschule Anhalt, mit dem zuständigen Büro für internationale Zusammenarbeit der Technisch-Wirtschaftlichen Hochschule. Umgesetzt werden könnte die angestrebte Zusammenarbeit über das Europäische Programm Erasmus+.
Der Landkreis Jaroslaw will überdies den bereits 2001 mit dem Landkreis Schönebeck geschlossenen Partnerschaftsvertrag mit dem Salzlandkreis verlängern. Ein entsprechender Entwurf liegt der Kreisverwaltung mittlerweile vor. Inhaltlich geht es dabei einerseits um die Kooperationen der Berufsschulen. Einen Austausch soll es daneben auch auf Verwaltungsebene in den Bereichen Umwelt- und Naturschutz, Wirtschaftsförderung und Kultur geben. Entscheiden soll über eine Verlängerung allerdings der neue Kreistag, wie Landrat Markus Bauer sagte.
Der Landkreis Jaroslaw liegt im Südosten Polens nahe der ukrainischen Grenze in den Vorkarpaten. Dort leben rund 120 000 Menschen. Geprägt ist der Landkreis von der Landwirtschaft und der Lebensmittel verarbeitenden Industrie.
Landrat Markus Bauer sagte, es sei ein sehr herzlicher Empfang in Jaroslaw gewesen. Als Geschenk überreichte er seinem Amtskollegen Tadeusz Chrzan eine Salzlandkiste – verbunden mit der Einladung zu einem Gegenbesuch im Salzlandkreis. Die Einladung war auch gerichtet an Stanislaw Klopot, den Vorsitzenden des Kreistages Jaroslaw.
Weitere Teilnehmer des internationalen Forums in Jaroslaw waren Marcela Ivancova, die Bürgermeisterin der Stadt Svidnik (Slowakei), Ruslan Chornak, der Ratsvorsitzende Rajon Uschhorod (Ukraine) sowie Adam Knapik, Vorsitzender des Kreistages Swiecki (Polen). Neben politischen Gesprächen besuchte die Delegation des Salzlandkreises auch eine Einrichtung in der Kreisstadt Jaroslaw für behinderte Menschen, die mit EU-Mitteln gebaut wurde.
Unterstützt wurde die Reise der Vertreter des Salzlandkreises mit Fördermitteln der Staatskanzlei.
In einer Einrichtung für behinderte Menschen erklären Bewohner den Vertretern des Salzlandkreises anhand von Symbolen, wie sich ihr Tagesablauf gestaltet. Die Institution wurde mit Mitteln der EU finanziert.
Foto: Salzlandkreis/Pressestelle