Weiterer Meilenstein – jetzt in Löderburg
Landrat Markus Bauer: Schnelles Internet Voraussetzung für digitale Entwicklung.
Schnelles Internet wird demnächst in großen Teilen Löderburgs zur Verfügung stehen. Die Leerrohre sind verlegt, jetzt werden die Glasfaser-Kabel „eingeblasen“. Wie das funktioniert, das ließ sich am Dienstagnachmittag Landrat Markus Bauer in Staßfurts Ortsteil zeigen. Demnächst können Bürger dort mit mindestens 50 Mbit/s im Internet surfen. Es ist ein weiterer Meilenstein beim flächendeckenden Breitbandausbau im Salzlandkreis.
Markus Bauer zeigte sich erfreut über den Gesamtfortschritt des Breitbandausbaus, der die Grundvoraussetzung für die angestrebte digitale Entwicklung im Salzlandkreis darstellt: „Eine schnelle Internetverbindung ist mittlerweile genauso wichtig wie ein Gas- oder Wasseranschluss.“
Vom Ausbau profitieren laut Landrat alle: Die hiesige Wirtschaft, die mittlerweile einen großen Teil der Kommunikation und sogar ihre Geschäfte über das Internet abwickelt. Von starken Unternehmen wiederum profitieren die Bürger und auch der Salzlandkreis als Wohn- und Bildungsstandort. „Damit wird der Salzlandkreis attraktiver und kann sich neben den Oberzentren weiter profilieren“, sagt Markus Bauer. Nicht zuletzt schafft der Landkreis damit auch annähernd gleichwertige Lebensverhältnisse – insbesondere in den ländlichen Regionen.
Der Salzlandkreis zählt angesichts der Geschwindigkeit beim geförderten Breitbandausbau aktuell zu den besten Landkreisen in Sachsen-Anhalt. Dafür fließen insgesamt rund 33 Mio. EUR in die entsprechende Infrastruktur. EU, Bund und Land tragen mit Fördermitteln dazu bei. Es stellt die größte Investition im Salzlandkreis überhaupt dar. Mit Staßfurts Ortsteil Brumby ist der erste Ort bereits vollständig erschlossen. In Nienburg ist immerhin mehr als die Hälfte der Arbeit geschafft.
In den nächsten Monaten wird es auch in anderen Orten des Landkreises massiv vorangehen. Denn: In vielen Bereichen sind die planerischen Vorarbeiten mittlerweile abgeschlossen. Die bauausführenden Firmen stehen in den Startlöchern. Los geht es demnächst in Bernburgs und Könnerns Ortsteilen sowie in den noch nicht ausgebauten Kernstadtgebieten von Aschersleben, Staßfurt und Bernburg. Informationen dazu folgen demnächst.
Mit Löderburg ist unterdessen ein weiterer Ort aus dem ELER-Fördertopf (Los 8) an der Reihe. Dort wurde seit Mai ein Leerohrsystem mit einer Länge von 18 550 Metern gebaut. Zudem wurden bislang rund 2 915 Meter Hausanschlussleitungen verlegt und drei Multifunktionsgehäuse installiert.
Planmäßig sollen die Erschließungsarbeiten im geförderten Bereich in Löderburg im November abgeschlossen sein. „Wir liegen sehr gut im Plan“, freut sich GlasCom-Geschäftsführer Friedrich Hülsenbeck. Ferner haben sich die GlasCom und die Erdgas Mittelsachsen GmbH als Partner nach eigenen Angaben entschlossen, auch in einzelnen nicht geförderten Bereichen Löderburgs den Breitbandausbau voranzutreiben.
Landrat Markus Bauer nutzte am Dienstagnachmittag vor Ort noch einmal die Gelegenheit, um den beteiligten Firmen und den Städten seinen Dank für die Zusammenarbeit mit dem Landkreis auszusprechen. „Nur so können wir das Vorhaben auch tatsächlich schnell umsetzen.“
Neben Löderburg gehören Üllnitz, Glöthe, Rothenförde, Athensleben, Neu Staßfurt, Schacht VI, Lust, Glöthe und Förderstedt zum Fördergebiet dazu. Insgesamt werden 4,2 Mio. EUR in den genannten Orten investiert. Gefördert wird der Ausbau mit knapp 1,6 Mio. EUR. Bis Mitte 2020 soll – abhängig von den Witterungsverhältnissen – alles fertig sein. Einschränkungen während der Bauarbeiten soll es fast keine geben. Notwendig sind maximal halbseitige Straßensperrungen.
Historie: Im Salzlandkreis sollen insgesamt rund 1 000 km Glasfaser und 500 km Leerrohre verlegt sowie rund 610 Verteilerkästen errichtet werden. Mit dem NGA-Ausbauprojekt werden die Voraussetzungen für die flächendeckende Bereitstellung von hohen Bandbreiten geschaffen. In den derzeit unterversorgten „weißen Flecken“ werden zukünftig Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s für Privathaushalte, in Gewerbegebieten bis zu 100 Mbit/s zur Verfügung stehen.
Wichtig: Der Salzlandkreis als Fördermittelnehmer lässt lediglich die Areale ausbauen, in denen kein Unternehmen eigenwirtschaftlich ausbauen möchte und in denen derzeit weniger als 30 Mbit/s (sogenannte Ausgreifschwelle) zur Verfügung stehen. Die Bandbreiten zur Verfügung stellen die Deutsche Telekom, GlasCom Salzlandkreis sowie MDDSL. Ziel ist, dass bis Mitte 2020 alle ausgeschriebenen Haushalte im Salzlandkreis mit Breitband versorgt sind. Geplant dafür sind Kosten in Höhe von rund 33 Mio. EUR, wobei 15,5 Mio. EUR von Bund und Land kommen.